Kapitel 8:

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Achtung:
In diesem Kapitel wird es nicht gerade gewaltlos, also seid gewarnt!

Anmerkung:
Vergesst nicht, dass beide gleich alt sind, sodass euch der Vergleich in diesem Kapitel nicht vergeht.

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''They want to push me down''
-Cheryl Cole

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,,Du hast es nicht anders gewollt", zischte mein Papa und wickelte seinen Gürtel um die Hand.

,,Papa...bitte", flehte ich ihn an und starrte aus dem Fenster.

Mason stand regungslos da und verfolgte das Geschehen mit. Er hatte seinen neuen Rucksack geschultert und in der einen Hand hielt er seinen alten, verfranzten Lieblingstennisball. Er war erst 11 Jahre alt, dennoch verstand er, was hier passierte.
Er durfte nicht sehen, was Papa nun tun würde.

,,Er i-ist d-da, Papa", flüsterte ich schwach.

,,Wer?! Etwa dein Freund? Na, dem sollte ich auch mal die Visage polieren", spuckte er die drohenden Worte aus und ich schloss die Augen.

Ich war zu schwach, um Weiteres zu sagen. Mein Körper zitterte und der Boden umhüllte mich mit seiner Kälte.
Meine zerzausten Haare klebten, dank meiner Tränen, nun an meinem Gesicht und mein Herz pochte. Bum bum.

,,Eine verdammte 2 in Mathe?", fragte er, wobei es eher wie eine Bedrohung klang. Ich presste meine Lippen beisammen und wünschte mir, etwas sagen zu können, doch ich konnte es nicht.

,,..B-bitte", war das einzige, was ich noch mit letzter Kraft sagen konnte. Er lachte spöttisch und schlug mit dem Gürtel auf den Boden.

,,Vielleicht hättest du dir mal vorher überlegen können, was passieren wird, wenn du so eine verdammt schlechte Note schreibst, obwohl ich mir sogar sicher sein kann, dass dein Köpfchen zu dumm dafür ist", zischte er. Meine Kehle schnürte sich zusammen und ich sah ihn, von unten, flehend an. Er trat einen Schritt vor und ließ die Gürtelspitze auf dem Boden schleifen. Das Geräusch breitete, auf meinen Körper, Gänsehaut aus. Wie oft hatte ich schon Bekanntschaft mit dem Gürtel gemacht? Wie oft hatte ich schon, wegen der Schmerzen, Tränen vergossen?
Ich war schwach.
So unfassbar schwach.

,,E-es war doch n-nur...nur...eine-"

,,Nur? Verdammt, seit wann bist du so frech, Kleines?", fauchte er und holte aus.

Ich zuckte auf, als das Leder auf meine Haut prallte. Ich schloss meine Augen und schüttelte meinen Kopf immer und immer wieder. Mason sah alles. Er sah, zu was unser Papa zustande war. Doch ein Glück wusste er nicht, zu was Mama  Zustande war. Ich konnte nichts mehr sagen, fand meine Sprache einfach nicht mehr und weinte einfach nur. 

,,Mach' die Augen auf, um genau sehen zu können, wer die Macht hat. Bereust du dein Vorhaben?", knurrte er und spuckte neben mich, als wäre ich das größte Ärgernis auf Erden.

Den Anblick von Masons Reaktion würde ich nicht überleben. Allein der Gedanke zerstörte mich von innen, sowohl auch von außen.
Doch ich war schon längst kaputt. Er schlug erneut auf mich.

,,SCHAU MICH AN", brüllte er und aus meinem Mund entwich ein leises wimmern. Ich zitterte wie ein kleiner Hund, der Angst vor der großen, grauen Welt hatte.

Ich öffnete meine Augen und ich nahm eine Gestalt neben mir wahr.
Mason. Meine Augen weiteten sich, bewiesen mir, dass er wirklich neben mir stand.

,,Du willst also auch Schläge einkassieren?", fragte Papa harsch.

Mason nickte mutig und lächelte mir ermutigend zu. Ich kroch vor Mason und schüttelte entsetzt den Kopf.
Nein, nicht Mason!

,,Wie gut, dass du jemanden hast, der Schläge freiwillig in Kauf nimmt, liebster Sohn."

Papa grinste höhnisch und holte aus.

Schweißgebadet stand ich auf. Meine Atmung ging unkontrolliert und mein Herz bebte heftig.

Ich presste meine Lippen aufeinander und wischte die Tränen weg. Völlig aus dem Konzept lief ich aus meinem Zimmer und steuerte auf die Küche zu, verdrängte den zuvorigen Albtraum.

Als ich ein Schnarchen im Wohnzimmer wahrnahm, lächelte ich schwach und ignorierte die Tränen, die meine Wange entlangliefen. Wenigstens war Mason wohl behütet bei mir und schlief gut.

Ich schenkte etwas Wasser in mein Glas und steuerte auf die große Digitaluhr, an der Wand, zu. An der Seite der Uhr drückte ich einen Knopf und die Uhrzeit leuchtete augenblicklich in einem intensiven, blauen Neonlicht.

03:41 Uhr.

Ich stöhnte leise auf und trank große Schlücke Wasser. Nachdem ich das Glas in das Waschbecken gelegt hatte, setzte ich mich wieder auf mein Bett. Leise nahm ich ein Buch zur Hand, konnte mich jedoch nicht sonderlich konzentrieren.
Ich las dennoch, solange, bis meine Augen fast zuschlugen. Gähnend stellte ich das Buch beiseite und legte mich ein weiteres Mal schlafen.
Doch ein Gedanke haftete nahezu an mir, bevor ich in einen unruhigen Schlaf fiel.

Die Albträume.
Sie hatten wieder angefangen.

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Nun konntet ihr einwenig mehr von Rosalies Vergangenheit erhaschen :)
Hättet ihr das erwartet oder fandet ihr die väterliche Einstellung eher überraschend? O.o

Dieses Kapitel war eigentlich gar nicht eingeplant xD
Ich hoffe es hat euch dennoch gefallen :F

Übrigens habe ich das Cover geändert, da mir das erste doch nicht so gefallen hat :D

Übrigens habe ich das Cover geändert, da mir das erste doch nicht so gefallen hat :D

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Ich fand auch, dass es thematisch einfach besser passt. Zwar habe ich mir beim ersten Cover auch vieles dahinter interpretiert, aber hier wird die Thematik einfach verdeutlicht...^^

Ich wünsche euch sonst noch
einen schönen Tag! ❤

Eure Taz :)

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