2.

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"Werden sie nicht frech Mrs. Brown." Er zwinkerte mir zu und ich muss mir ein Lachen verkneifen. Er entfernt sich von mir und ich spüre ihn und seine Wärme plötzlich hinter mir. Ganz nah hinter mir. Er haucht etwas in mein Ohr. "Und falls sie doch frech werden, kann ich auch ganz anders." Während er das sagt, legt er seine Hand auf meinen Po und kneift einmal fest zu. Ja ihr habt richtig gehört. Er, mein Chef, hat es gewagt seiner Angesteltin in den Po zu kneifen. Ich glaube es nicht. Ich drehe mich verärgert um und blicke zu ihm hoch.

"Wagen sie es nicht noch einmal..", er unterbrach mich bevor ich meinen Satz beenden konnte. "Und was wenn doch?" Ein süffisantes Grinsen erhellt sein Gesicht. "Dann, dann schreie ich." Er packt meinen rechten Arm, "das würde ich zu verhindern wüssen." Ich glaube nicht was gerade passiert ist, so unterhält man sich doch nicht mit seinem Chef und schon gar nicht am ersten Arbeitstag oder? "Was erlauben sie sich?" Er schmunzelt nur und lässt meinen Arm los, ich habe gar nicht mehr bemerkt, dass er ihn noch festgehalten hat. Er setzt sich wieder auf seinen Stuhl und weist auf den, der vor ihm vor seinem Schreibtisch steht. Ich setze mich, bin aber noch sichtlich verwirrt. "Ihr Büro befindet sich direkt neben meinem. Sie werden mich heute Abend auf ein Geschäftsessen begleiten." So so werde ich das? Aha.

"Und was ist, wenn ich heute Abend schon etwas vor habe?" Tja, Mr. Kingston. "Sie haben heute Abend nichts vor. Das war keine Bitte. Sie werden mich begleiten."
Nagut, ich gebe zu ich will ihn begleiten. Aber dieser Kerl hat einfach nicht das Recht mir zu befehlen,  was ich zu tun habe. Okay, während der Arbeitszeit hat er das Recht dazu, aber in meiner Freizeit kann ich tun und lassen was ich will.
"Gut.", sage ich nur und hoffe er bemerkt meinen etwas verärgerten Unterton. "Und jetzt ran an die Arbeit, hier haben sie ein paar Unterlagen über die Firma, die sie bitte ordentlich durchgehen."
Er reicht mir eine Mappe, in der sich vermutlich die Unterlagen befinden. Ich nehme sie entgegen und erhebe mich. Ich will schnellstmöglichst hier raus. Seine Anwesenheit bringt mich total aus der Fassung und ich will, dass das sofort aufhört. Ich steuere auf die Tür zu, werde aber von seiner dunklen Stimme aufgehalten, "Ach Clare, ihr Rock steht ihnen übrigens sehr gut." Ich blicke mich um und werfe ihm einen bitterbösen Blick zu, bevor ich endgültig sein Büro verlasse und die Tür hinter mir zuknalle. Wie kann dieser Mann so mit mir umgehen? Was gibt ihm das Recht dazu? Ja, er ist heiß. Aber er ist mein Chef und darf so etwas einfach nicht. Wo soll das nur hinführen? Ich betrete mein Büro und staune nur. Es ist sehr modern eingerichtet und riesig, fast so groß wie das Büro von Mr. Kingston. Ein riesiges Fenster bietet eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt, alles wirkt so klein von hier oben. Ich lasse mich auf den Stuhl sinken und vergrabe meinen Kopf in meine Hände, wo bin ich hier nur gelandet? Mach das Beste draus, Clare. Und vor allem, geh zu diesem scheiß Geschäftsessen.

Und wie ich das tun werde, ich freue mich innerlich jetzt schon auf den heutigen Abend. Nur was soll ich anziehen? Ich schiebe diese Frage beiseite und parke sie irgendwo in meinen Kopf, damit würde ich mich später beschäftigen. Jetzt muss ich arbeiten. Ich schlage die Mappe auf und fange an die Unterlagen zu lesen.

Jemand klopfte an meiner Bürotür. "Herein." Mr. Gaps wird es wohl nicht sein, denn er wäre einfach ohne auf eine Antwort zu warten hereingekommen. Im Türrahmen steht Mr. Kingston. Ich beiße auf meine Unterlippe, was will der denn jetzt? Lange herrscht Stille im Raum, er schaut mich nur an, die ganze Zeit und das macht mich umso nervöser. "Was gibt's?" frage ich, um die tötende Stille zu durchbrechen. Er grinst nur, gelangt mit einem Schritt in mein Büro und schließt die Tür hinter sich. Wahnsinn, wie seine Anzughose auf seinen Hüften liegt. Am liebsten will ich wegsehen, doch mein Blick will sich nicht von diesem Mann wenden. "Ich wollte nur nachsehen, wie weit sie mit der Arbeit sind." Schade.

"Fertig. " sage ich triumphierend, stehe auf und gebe ihm die Mappe zurück. "Dann können sie gehen." Was? Wie gehen? Bin ich entlassen. Nein, das geht gar nicht. "Wie gehen?" Er lacht, "Naja, nach Hause. Sie haben jetzt Feierabend. Ich hole sie um 19 Uhr ab. Seien Sie pünktlich." Er holt mich ab? Scheiße ja, er holt mich ab. "Okay." Und schon dreht er sich ohne ein Wort um und verlässt mein Büro. Clare, du kannst den Mund wieder zu machen.

Stilles VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt