4.

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Warum muss er gerade jetzt kommen? Mr. Kingston sieht mich mit einem bitterbösen Blick an, er muss denken das es sich hier um meinen Freund handelt, aber das ist er ganz und gar nicht, mit ihm habe ich längst abgeschlossen. Okay Liam ist schon ein echt heißer, sportlicher, gut aussehender Student, aber es ist vorbei mit uns. Ich versuche die Situation zu retten, "Mr. Kingston, das hier ist mein Exfreund Liam, Liam das ist mein Chef." Ich versuche das Wort Ex zu betonen, damit Mr. Kingston es nicht überhört.  Mr. Kingston tritt an mich heran und legt seine Hand auf meine Hüfte.  Dann sagt er zu Liam gewandt, "Entschuldigung,  wir sind spät dran. Ein Geschäftsessen wartet auf uns." Ganz der Geschäftsmann, jaja. Liam gefällt es gar nicht, wie mein Chef mich berührt,  am liebsten würde er ihn mit seinen Blicken töten. Aber es ist mir egal. "Ich komme morgen wieder und dann wirst du mit mir reden." Er kommt auf mich zu und küsst mich. Scheiße, er hat mich einfach geküsst.
"Hau ab, du Idiot." Mein Mund reagiert schneller als mein Verstand. Aber meine Worte scheinen zu wirken, denn Liam ist verschwunden. Was wird Mr. Kingston nun denken. Nein, Nein, Nein. Wie kann dieser Idiot nur, das hat er doch mit Absicht getan.

Ich merke wie seine Hand auf meinen nackten Rücken wandert. Er beugt sich zu mir runter und haucht etwas in mein Ohr, "Nennen sie mich doch bitte Chris." Oh, ich darf ihn dutzen. Chris Kingston,  was für ein schöner Name. "Okay, Chris", flüstere ich zu ihm hoch. "Lass uns gehen." Nein, ich will noch nicht gehen.

"Achja, das Kleid steht dir toll." Ich muss grinsen. Er schiebt mich in den Flur und wir gehen zu seinem Auto. Wow, er fährt einen schicken BMW, einen weißen. Ganz wie ein Gentleman hält er mir die Beifahrertür auf und ich setzte mich hinein, was sich als ziemlich schwierig herausstelt mit meinen schwarzen Plateupumps. Er nimmt auf der Fahrerseite platz und schaltet den Motor an. Mir fällt auf, dass ich gar nicht weiß, wo genau wir hin fahren, aber ich werde es schon bald erfahren. Während der Autofahrt, betrachte ich sein Seitenprofil, er ist wirklich perfekt. Ein Mann, wie ihn sich jede Frau wünscht.  Und ich habe das Glück,  seine Sekretärin zu sein. Innerlich grinse ich wie ein kleines Kind.

Wir halten vor einem sehr noblen Restaurant.  Und mir wird bewusst, nie im Leben kann ich mir hier ein Essen leisten, doch ich bin ja mit der Firma hier, also keine Panik Clare. Wieder hält mir Chris die Tür auf und ich versuche eleganterweise auszusteigen. Dann legt er seine Hand auf meinen nackten Rücken und ich zucke kurz zusammen. Wir betreten das prachtvolle Gebäude und ich komme kaum aus dem Staunen heraus. Ja Chris spielt definitiv in einer anderen Liga als ich.

Viele Männer in Anzügen schütteln meine Hand und stellen sich vor, alle sind sie freundlich und zuvorkommend, manche fragen mich wie mir meine Arbeit gefällt. "Sehr gut", sage ich nur, aber erwähne dabei nicht dass ich erst seit heute in der Kingston's Firma arbeite. Ich wundere mich ja selbst warum Chris ausgerechnet mich mitgenommen hat. Ich habe keinerlei Erfahrungen, deshalb fühle ich mich wahrscheinlich auch etwas fehl am Platz. Ich weiß nicht, worüber ich mit diesen Geschäftsmännern und Anzugträgern reden könnte.  Vor allem, da ich die einzige Frau in der Runde bin und das verwundert mich nur noch mehr. Warum hat er mich mitgenommen? Ich zerbreche mir den Kopf darüber und komme einfach zu keiner Antwort. Eine Hand legt sich auf meine Hüfte und ich spüre wie Mr. Kingston mir etwas ins Ohr flüstert,  "Wir werden das hier schon überleben. "  Ein breites Grinsen kann ich nicht unterdrücken.  Clare, Augen zu und durch.

Und er hatte Recht, das Essen verlief ziemlich gut, die Männer schienen interessiert an meiner Person und wir lachten viel. Ein sogenannter Tom Lawyer will mich sogar unbedingt wieder sehen. Ich fühle mich geschmeichelt und lächle vor mich hin. Der BMW hat eine ordentliche Geschwindigkeit drauf und ich lasse mich in den Sitz sinken. Wie viel Wein und Sekt habe ich nochmal getrunken? Viel zu viel, Clare. Du weißt,  Alkohol verträgst du nicht viel.

Naja, ich wollte nicht unhöflich sein und ablehnen.  Als wir vor meiner Wohnung anhalten,  merke ich wie die Übelkeit nur so über mich kommt. Ohgott mir ist so schwindelig. Bloß nicht kotzen, bitte nicht. Doch es war zu spät,  mein Mageninhalt leert sich vollkommen und das direkt in den Fußraum seines Wagens. Verdammte Scheiße.

Stilles VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt