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"Stopp", schreie ich ihn an, das geht mir zu weit. Ich kann das einfach nicht. Er ist mein Chef. Ich will das nicht. Oder will ich es vielleicht doch? Er legt seinen Finger auf meine Lippen. Ich muss hier weg.

Ich kann nicht zulassen, was passieren würde wenn ich noch bleibe. Ich stoße ihn weg von mir. Scheiße. Wo sind meine Klamotten? So kann ich ja wohl schlecht weglaufen und Duschen wollte ich eigentlich auch.

"Wo ist mein Kleid? " fauche ich ihn an. Er zuckt die Schultern und schaut mich mit Unschuldsmiene an. "Wenn du noch hier bleibst,  solange du dein Kleid nicht hast, dann weiß ich nicht wo es ist."

Ich werfe ihm einen bitterbösen Blick zu.

"Idiot, du kannst mich hier nicht festhalten." Er überlegt,  anscheinend gefällt ihm die Idee. Mir aber überhaupt nicht.  "Naja, ich glaube nicht, dass Du so auf die Straße gehen wirst."

Er hat Recht. Aber ich will nur noch hier weg. Seine Nähe verunsichert mich einfach zu sehr und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Chris macht ein paar Schritte auf mich zu, bis er wieder direkt vor mir steht und meine Haut zu kribbeln beginnt. "Bleib doch noch hier, bitte." Seine Stimme klingt so verführerisch,  das ich einfach nicht ablehnen kann. Was ist schon dabei ihm ein bisschen Gesellschaft zu leisten. Stell dich nicht so an, Clare. "Okay", flüstere ich, "aber nur, wenn ich duschen darf und das alleine!"

Er grinst süffisant und nickt mir zu.

Ich stehe unter der Dusche, heißes Wasser prasselt auf meine empfindliche Haut, es tut so gut. Das Wasser lässt mich wacher werden und auch meine Übelkeit verschwindet langsam. Stundenlang könnte ich hier stehen und einfach nur die Wärme genießen.  Fast habe ich vergessen in wessen Dusche ich stehe. Langsam lasse ich mich auf den Boden sinken, wie soll das nur weitergehen? Dieser Kerl macht mich total verrückt und das kann ich einfach nicht leugnen. Aber ich kann und will mich nicht auf ihn einlassen, oder vielleicht doch? Natürlich willst du das, Clare. Klar, ich fühle mich zu ihm hingezogen, das steht fest, aber er würde mir nicht gut tun. Ich schalte das Wasser aus und steige aus der Dusche. Scheiße, kein Handtuch in Sicht. Dieser Mistkerl, warum hat er mir keins gegeben. Das war doch sicherlich geplant. Er darf mich so völlig nackt und ausgeliefert nicht sehen. Ich öffne die Tür einen kleinen Spalt und strecke meinen Kopf hinaus, Chris war nicht in Sicht. Wo steckt er, wenn man ihn braucht? "Chris, ich brauche ein Handtuch", ich schreie so laut ich kann.

Irgendwoher höre ich lautes Gelächter.  Verdammt, er ist nicht alleine. Was mache ich jetzt nur? Ich nehme noch einmal all meinen Mut zusammen, "Chris, du Idiot, bring mir sofort ein Handtuch!"

Mein Geschreie zeigt Wirkung,  denn schon sehe ich Chris, der mit einem Handtuch in der Hand den Flur entlang zu mir kommt. Ich strecke meine Hand aus den Spalt und verstecke meinen nackten Körper hinter der Tür.  Jetzt steht er direkt vor mir, ich empfinde es als ziemlich unangenehm, er soll mir einfach schnell das Handtuch geben und gut ist. Aber nein er starrt mich mit seinen funkelnden blauen Augen an. "Nun gib schon her", fauche ich. Chris macht jedoch keine Anstalten mir das Handtuch zu geben.

"Du bist so schön."  Schön?  Was soll das denn jetzt werden? Meine Haare sind klitschnass, meine Schminke wahrscheinlich verlaufen und er sagt mir ich sei schön? 

"Gib mir jetzt einfach dieses verdammte Handtuch und dann verschwinde."

Immer noch keine Reaktion von ihm, er schaut mich nur an und legt dann seine Hand auf meine Wange. Meine Haut unter seiner Hand prickelt und ich will seine Hände an meinem ganzen Körper spüren.  Eine Stimme holt mich aus meinen Gedanken, "Chris, wo bleibst du? Ich habe nicht ewig Zeit". Moment mal diese Stimme kenne ich doch. Ich entreiße ihm das Handtuch und knalle die Tür hinter mir zu. Endlich wieder alleine. Ich wickel das Handtuch um meinen Körper und fühle mich gleich ein bisschen wohler. Meine Haare binde ich zu einem provisorischem Dutt. So und jetzt will ich wissen, ob ich die Stimme richtig zugeordnet habe. Nur mit dem Handtuch bekleidet, da Chris mir mein Kleid immer noch nicht gegeben hat, mache ich mich auf die Suche. Auf einmal stehe ich vor ihnen und ja ich hatte richtig vermutet.

Stilles VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt