7.

1.9K 49 0
                                    

David Gaps reicht mir seine Hand und begutachtet mich von oben bis unten, ich bereue es mir nichts angezogen zu haben. Aber was hätte ich mir schon anziehen können? Das Handtuch bietet mir den einzigen Schutz vor meiner Nacktheit. Und dieser Schutz reicht mir nicht. Ich schenke ihm ein lächeln und versuche mir mein Unbehagen nicht anmerken zu lassen. "Hallo, Mr. Gaps."

Ohnein. Was wird er nur denken. Bestimmt, dass ich mit Chris im Bett war oder sonst was. Am liebsten will ich weglaufen, schreien oder im Erdboden versinken. So etwas kann auch nur mir passieren. Typisch, Clare. Überhaupt, was will er eigentlich hier? Ich blicke zu Chris der lässig neben uns steht und vor sich hin grinst. Er findet die Situation anscheinend ziemlich lustig. Ich aber nicht. Anscheinend bemerkt er wie hilflos ich dastehe, denn er tritt an mich heran, legt seine Hand auf meine Hüfte und versucht unsere Situation zu erklären. "Clare hat mich gestern auf ein Geschäftsessen begleitet, nunja es ist etwas später geworden als erwartet und da habe ich sie mit zu mir genommen." Ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er die peinlichen Details ausgelassen hat.

Gaps Blick fällt auf meine Hüfte, dort wo die Hand von Chris noch immer liegt, er scheint uns nicht ganz zu glauben. So ein Mist. Hoffentlich spricht sich das in der Firma nicht rum, ich würde mich wirklich schämen. Nein, Halt! Was redest du da? Schämen? Für so einen gutaussehenden, erfolgreichen und mega heißen Mann? Welche Frau würde sich da schämen? Sagen wir es so, mir wäre es äußerst unangenehm. "David würdest du kurz auf uns warten? Clare muss sich nur noch kurz anziehen und dann wird sie uns begleiten!" Begleiten? Wohin denn? Dieser Typ steckt wirklich voller Überraschungen und das überfordert mich.

Chris schiebt mich in sein Schlafzimmer und lässt David im Wohnzimmer zurück. Nachdem er die Tür verschlossen hat, holt er etwas aus seinem begehbaren Kleiderschrank. Oh mein Gott, dieser Mann besitzt einen begehbaren Kleiderschrank, der war mir vorher noch nicht aufgefallen. Er hält mir etwas vor die Nase und grinst wie ein kleines Kind. Mein Kleid! Ich will danach greifen, aber er hält meinen rechten Arm fest. Was soll das? Ich will doch nur mein Kleid, verdammt noch mal. Chris zieht mich an sich heran und mein Herz macht einen kleinen Sprung. Das liegt nur an der Aufregung, rede ich mir ein. "Gib mir mein Kleid!" Ich versuche streng zu klingen, aber es gelingt mir nicht. Chris sieht mich schief an. "Ich gebe dir dein Kleid nur, wenn für mich eine kleine Belohnung raus springt? " Ein süffisantes Grinsen umspielt seine Lippen. Warum nur wurde dieser Mann mit so einer Schönheit beschenkt? "Was willst du?", frage ich barsch. Ohne zu zögern antwortet er sofort, "Einen Kuss."

Habe ich richtig gehört, er will einen Kuss? Nur einen Kuss? Irgendwas, tief in mir, kann es kaum erwarten diese göttlichen Lippen zu schmecken. Aber mein Verstand will mich davon abhalten.

"Komm schon Clare, tu mir den Gefallen."

Er grinst wie ein Blöder, weil er wahrscheinlich ahnt, dass ich kurz davor bin aufzugeben und ihn zu küssen.

Ich würde ihm so gerne den Gefallen tun. Aber ich kann nicht. Doch du kannst!

"Aber nur einen Kuss und dann gibst du mir mein Kleid?" Er grinst immer noch, "Ja, nur einen Kuss." Ich will noch weiter verhandeln und den Kuss noch etwas herauszögern, aber es ist zu spät. Chris bückt sich zu mir herunter, lässt mein Kleid auf den Boden fallen und legt seine Hand an meine Wange. Ich spüre seinen Atem, ganz dicht an meinen Lippen. Ja, ich will ihn unbedingt küssen. Jetzt, sofort!

Stilles VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt