Kapitel 41

265 14 12
                                    

Ein paar Tage später liege ich auf dem Bauch neben Mikey in seinem Bett. Er fährt sich frustriert durch die Haare und ich schaue von einem von seinen Comics auf. Er haut auf eine Taste auf seinem Laptop drauf und ich ziehe eine Augenbraue hoch.

„Wenn du nicht aufpasst, machst du das nächste Mal ein Loch in den armen Laptop", meine ich mit einem Schmunzeln.

Er seufzt nur ein bisschen genervt und blickt weiter auf den Bildschirm. Ich lege den Comic auf seinen Beinen ab und rutsche zu ihm hoch. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und blicke dann selbst auf den Laptop. Er ist gerade dabei einen ganzen Absatz zu löschen.

„Was ist los?"

„Ich treffe mit dem Gips die Tasten nicht", grummelt er und hört kurz auf zu löschen. Die zwei Zeilen, die da noch stehen, kann ich jetzt lesen und tatsächlich sind da ziemlich viele Buchstaben und auch Sonderzeichen drin, die da definitiv nicht reingehören.

„Ich will doch einfach nur wenigstens schnell tippen können, wenn ich schon nicht per Hand schreiben kann", jammert er und hämmert wieder auf die Löschtaste ein. Ich lege meine Hand auf seine und ziehe sie runter.

„Mikey...", seufze ich und will, dass er sich ein bisschen entspannt.

„Der Aufsatz hat doch noch zwei Tage Zeit", meine ich.

„Ja und ich habe gerade einmal die Hälfte. Ich muss noch fast tausend Wörter schreiben", grummelt er.

„Tausend? Das kriegen wir hin", meine ich und ziehe den Laptop von seinem Schoß auf meinen.

„Also schieß los", meine ich und lege meine Finger auf die Tasten.

„Nein... Liv", meint er und will den Laptop wieder zurückziehen.

„Nein, Mikey", mache ich ihn nach und drehe mich mit dem Laptop ein wenig zur Seite: „Ich bin extra mitgekommen, um dir bei deinen Hausaufgaben zu helfen, also werde ich nicht rumliegen und Däumchen drehen, während du hier verzweifelst."

Ich drücke ihm die Notizen, die auf dem Laptop liegen, in die linke Hand: „Und jetzt diktier mir, was du da stehen haben willst. So bist du schneller fertig und wir haben noch ein bisschen Zeit was anderes zu machen, bevor ich wieder nach Hause muss."

Er leckt sich über die rosanen Lippen und lenkt mich für ein paar Sekunden damit ab. Er braucht sie auch zum Nachdenken, aber dann nickt er, schau auf seinen Zettel und beginnt mit langsam zu sagen, was ich aufschreiben soll.

Für mich ist es absolut kein Problem, dass alles schnell einzutippen und nach einer Stunde haben wir seine Notizen abgearbeitet und brauchen nur noch ein Schlussfazit. Auch das wird mir diktiert und wir haben die 2000-Wort-Grenze auch geschafft. Zufrieden speichern wir die Datei erst und dann muss Michael noch drüberlesen und es noch ausdrucken.

„Das mach ich morgen... Leg das Ding endlich weg. Ich kann es nicht mehr sehen", grummelt er und deutet auf den Laptop. Ich lache auf und klappe den Computer zu, bevor ich ihn neben sein Bett auf den Boden lege.

„Dass ich dich sowas sagen höre", grinse ich.

„So schlimm bin ich auch nicht."
„Michael... Ich hab dich kennengelernt, als du dir tonnenweise Energydrinks gekauft hast, um die ganze Nacht durch zu zocken", meine ich platt und er verdreht die Augen. Dann streckt er den gesunden Arm auf seinem Kissen aus und ich kuschle mich an seine Schulter.

Sein Arm schlingt sich gleich um mich und ich greife nach der Hand und streichle zart daran nach oben. Ich komme an die Schnittwunde, die inzwischen schon schön verheilt ist.

„Morgen kommen die Klammern raus", murmelt Michael. Ich schaue zu ihm auf.

„Hast du Angst?"

Highschool Nightmare - Michael Clifford FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt