Kapitel 4

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Es war 7:00 Uhr morgens und ich wachte wiedermal schweißgebadet auf, nur dieses Mal rief mich meine Mutter mit einem seltsam, wütenden Ton zu sich runter. Sie klatschte mir einen Zettel auf den Tisch und brüllte mich an: „Was soll das bitte?" „Was meinst du?" Ich schaute mir den Zettel an. Er war von der Psychologin. Ich hatte jedoch keine Lust ihn zu lesen, da ich davon ausging noch von meiner Mutter erfahren zu dürfen, warum sie so sauer war. „ Soll das ein Witz sein?" „Was denn?" „Ach tu doch nicht so, als wüsstest du nicht wovon ich rede!" „Ich weiß es wirklich nicht Mama" „Ich bin echt enttäuscht von dir, weißt du das?" Da haute sie einfach ab und ich wusste ich musste sie zurückhalten, um weiteren Stress zu vermeiden. „Mama bitte warte doch mal. Was ist denn das Problem?" „Also bitte ich lasse mich von dir doch nicht für dumm verkaufen!" Da ging sie dann doch und knallte die Tür heftig zu. Sie hatte mir nichts vorbereitet. Kein Essen, kein Trinken. Nichts. Also schnappte ich mir etwas Geld und ging zur Schule, schließlich musste ich Naomi doch von meiner Traumfortsetzung erzählen. Als ich dies tat, schrak sie zurück. Anscheinend hatte sie plötzlich Angst, wobei ich noch gar nicht drüber nachgedacht hatte, dass es furchterregend sein könnte. Am Abend ging ich früh schlafen und mein Traum spielte sich von Neuem ab. Die kalte Nacht und der Vorhang öffnete sich. Eine wüste Landschaft, Flugzeuge, die herumschwirrten und Sirenen überall. Zum ersten Mal fiel mir jedoch auf, dass es Chicago sein sollte. Die Stadt in der ich lebte! Das erkannte ich an meinem Lieblingsladen, der von diesem Fenster aus zu sehen war. Außerdem betrachtete ich mich selbst auch zum ersten Mal richtig und es sind definitiv nicht meine Klamotten. Ich zog mich nie komplett schwarz an. Da wachte ich wieder auf und hoffte die Fortsetzung das nächste Mal herauszufinden, doch sie kam nicht. Tagelang wartete ich und jedes Mal wenn ich aufwachte, war ich fit und motiviert, doch dann kam meine Mutter und versaute mir die Laune, weil sie noch immer sauer war, was ich absolut nicht verstand. An einem Morgen traute ich mich jedoch ein zweites Mal sie darauf anzusprechen, doch sie schaute mich wieder mit diesen Adleraugen an und schrie mich an und sagte was davon, dass ich einfach das tun sollte, was zu tun war. Da reichte es mir und ich entschloss mich dazu den Zettel durch zu lesen:

„Liebe Frau Stafford,

Ich bin ziemlich beunruhigt wegen ihrer Tochter, denn sie ist seit einer geräumigen Zeit nicht mehr zu meinen Sitzungen erschienen. Ich bitte sie daher mit ihrer Tochter zu reden, um den Grund zu erfahren. Überfordern Sie diese jedoch nicht zu sehr."

Warte ist das ihr Ernst? „Überfordern Sie diese nicht zu viel?" Tut sie nicht genau das?

„Vielleicht ist es ja auch nur ein Missverständnis, da ich ja meine Adresse geändert hatte. Doktor R."

Das glaube ich ja jetzt nicht. Erstens war ich bei jeder einzelnen Sitzung und wie bitte? Adresse geändert? Seit wann das? Ich war vollkommen verwirrt und sagte dennoch meiner Mutter zu, dass sie mich ab sofort zu ihr hinfahren würde.

Am nächsten Nachmittag taten wir das auch, doch merkwürdiger Weise kannte ich den Doktor nicht, denn es war ein Mann und er kannte mich somit auch nicht, was mich noch mehr verwirrte. Geschweige denn davon, dass ich noch nie in diesem Gebäude war.

Ich spüre die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt