Kapitel 11

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Einmal aus der Dusche raus, zwang ich mich, mich zusammenzureißen. Es durfte einfach keiner etwas merken. Dann wurden wir zum Abendessen gerufen. Ich kam in diesen Saal und wollte mich wieder in die Ecke setzen, als Blaire mich zu ihr rief: „Hey Emily komm doch zu uns an den Tisch". Ich dachte kurz nach, aber als ich Travis sah, schlug ich den Vorschlag ab und verzog mich doch in meine Ecke. Ich musste so viele Menschen meiden, wie möglich. Da erblickte ich eine Person, die mir irgendwie bekannt vorkam. Ja genau es war Melina Poser. Sie war auf meiner Schule. Ich bekam Angst, da sie meine Eltern sehr gut kannte, da sie durch sie fast mal von der Schule geflogen war. Sie hatte mir damals eine Ohrfeige gegeben, jeden Tag einmal und meine Eltern wollten das natürlich nicht tolerieren. Ich senkte meinen Kopf, um von ihr nicht erkannt zu werden, doch dennoch trafen sich plötzlich unsere Blicke und ihrer war steinhart und voller Wut. Sie wusste wer ich war und sie wusste wer meine Eltern waren. Ich aß schnell auf, stellte mein Tablett ab und ging in schnellem Tempo aus der Halle. Auf dem Weg jedoch bemerkte ich, dass jemand mich verfolgte und ich ging noch schneller. Plötzlich stieß mich jemand in eine dunkle Ecke. Ich wusste somit nicht wer es war, doch die Stimme war durchdringend: „Was machst du hier?! Deine Eltern sagten du seist tot?!" Und nun wusste ich, dass es Melina war und ich bekam Panik. Ich versuchte mich aus ihren Fängen zu befreien. „Ich habe nichts damit zu tun. Ich wusste nichts von dem Programm glaub mir. Ich will helfen!" „Das glaube ich dir nicht! Du würdest deine Eltern nie verraten!" „Was habe ich dir denn getan?!" Tränen schossen in meine Augen und ich wollte schreien, doch sie hatte mich in den Schwitzkasten genommen. Im Dunkeln war das noch viel schlimmer. „Was du mir getan hast?! Was du mir getan hast?! DU hast meine Eltern und meine Schwester getötet!" „WAS?! NEIN" „Ach ja?! Ich habe doch gesehen, wie du aus der Toilette kamst und als ich meine Schwester holen wollte, war sie tot und Zuhause waren meine Eltern auch schon tot! Ich wusste immer, dass du auf Rache sühnst und zu einem Mord fähig bist!" „Wie bitte?! Ich wollte deine Schwester retten und von deinen Eltern wusste ich nichts. Wie kannst du glauben, dass ich es war, wenn du genau weißt, was zu der Zeit los war?!" „Die Situation hast du doch als perfekte Tarnung verwendet!" „NEIN! NEIN!" „Und nun wirst du bezahlen und diesmal ist dein Tod nicht nur vorgespielt, um hier zu schnüffeln!" „NEIN", schrie ich und plötzlich wurde sie nach hinten gezogen und ausgeknockt. Ich konnte die Person nicht sehen, da es so dunkel war und im hellen, war sie verschwunden. Ich würde ja Melanie in Sicherheit bringen und helfen, doch nun verstand ich, was mit „eigenmächtig" gemeint war. Ich lief in mein Zimmer und sah, dass ich eine Quetschwunde am Hals hatte, da sie versucht hatte mich zu ersticken und diese war nicht gerade unsichtbar. Ich musste mir nun natürlich eine Geschichte ausdenken. Als ich in der Trainingshalle am nächsten Morgen ankam, wurde auch schon die erste Frage gestellt und ich antwortete, dass ich mit dem Hals gegen irgendetwas in der Nacht gestoßen sei. Diese Ausrede hätte ich mir zwar sogar selber nicht geglaubt, doch sie zog überraschenderweise. Der Morgen ging eigentlich ziemlich schnell vorbei und es ging ins Mittagessen rüber. Diesmal setzte ich mich zu Blaire, egal ob auch Travis dabei war, denn ich wollte nicht alleine sitzen aus Angst ich könnte wieder von Melanie abgefangen werden. Sie redeten über Kampftechniken und was sie in den nächsten Stunden lernen würden. Dann fing eine gewisse Alice plötzlich an mich über mein Leben ausfragen. „Also Emily wie alt bist du eigentlich?" „Ehm.." Sollte ich lügen? Nein „Ich bin 18" „Genau wie ich, cool und was war so dein Kleidungstyle, bevor du diese schlechten Klamotten anziehen musstest?" „ Du musst wissen, dass Alice ein verrückter Modefreak ist, also nehm es ihr nicht übel", warf Josh noch in die Runde. Er war der beste Freund von Travis und stand ihm immer zur Seite, obwohl er nicht halb so stark war, wie er und es lief sogar das Gerücht rum, dass er wohl schwul sei. „Ehm... Ich weiß es ehrlich gesagt nicht wirklich. Eigentlich ganz normal. Ich trug gerne einen Kapuzensweater und Jeans und meine Converse durften nie fehlen" antwortete ich. „Naja, ist ja nicht so spektakulär" gab sie als Kommentar. Danach redeten wir einfach nur noch über unwichtige Sachen, die ich jedoch nicht ganz mitbekam, da ich ununterbrochen von Travis angestarrt wurde. Ich finde ja der Name passt gar nicht zu ihm, doch seine Eltern konnten ja nicht wissen, dass er zu so einem starken Kerl heranwachsen würde. Ich versuchte seinen Blick zu meiden und als wir wieder in unsere Zimmer gingen, verschwand auch jeder wieder in sein eigenes Leben.

Ich spüre die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt