Ich weiß nicht ob sie euch selbst schon einmal begegnet sind, aber ich persönlich liebe Fortsetzungsträume, deshalb hier Teil 2 der Geschichte um Eleanor und die Sonnenkrieger.
(geträumt in der Nacht vom 22.8. auf den 23.8.)Für Jan_Feuersturm
Als Eleanor erwachte schmerzte ihr Rücken und durch ihren Kopf spukte ein gehauchter Satz, der scheinbar aus ihrem Traum stammte.
"Aiden ist sein Name, wie das Feuer selbst."
Verwirrt und mit brummendem Schädel schwang sie sich aus dem Bett und nutzte ihre Magie um ein Frühstück aus Beeren und selbstgebackenem Brot herzurichten. Auf dem Weg in die Küche kam sie an dem großen bodenlangen Spiegel vorbei, der aus spiegelndem Wasser in einem Rankengeflecht, das als Rahmen diente, bestand. Sie blickte sich ins Gesicht und ihr wurde übel.Langsam und bruchstückhaft kam ihr Traum der letzten Nacht zurück, und sie stieß einen erstickten Schrei aus. Ihr Körper war über und über mit Runen und feinen, verschnörkelten Linien übersät, die sich nahtlos in ihre schon vorhandenen Sonnentattoos einfügten. Ihr Herz klopfte wie wild, als sie sich umdrehte und auf ihrem Rücken ein wunderschönes, elfengleiches Paar Flügel entdeckte. Sie waren teil ihrer Tattoos, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie sie würde ausfalten können.
Ihr gesamten Körper schmerzte spürbar und sie wollte sich am liebsten wieder in ihrem Bett verkriechen, doch sie war eine Sonnenkriegerin und die Auserwählte der Ältesten, sie sollte sich schämen so etwas überhaupt zu denken.
Und doch fühlte sie, wie hinter all diesem Vertrauen eine große Unsicherheit schlummerte und sie langsam aber sicher auffraß.Tatsächlich zogen noch einige Winter und Sommer durch Nymphion bevor sie wieder an diesen Traum erinnert wurde. In diesen Wintern und Sommern entbrannte eine mit Feuereifer vorangetriebene Suche, die zu nichts führte und den Kristall der Regenbogen nur weiter in sein Versteck zu meißeln schienen. Eines Tages wurde eine Prophezeiung über ganz Nymphion verbreitet, ausgesprochen von den beiden Sonnenkriegern, denen der Kristall ursprünglich gehörte. Sie prophezeiten ein baldiges Ereignis, das sie von ihrem Posten ablösen würde, den die beiden Auserwählten an sich nehmen würden. Ebenso wie den Kristall.
Niemand fand eine Spur, weder Athaneal noch Castor, doch beide schickten ihre Schergen aus, um den Kristall und die beiden Auserwählten zu finden.Doch weit entfernt von diesem Trubel erfuhr Eleanor erst sehr spät von dieser Prophezeiung und von den Schergen die auf sie angesetzt waren. Ab diesem Zeitpunkt waren lange, schwarze Klamotten ihr stetiger Begleiter. Sie vertraute niemandem mehr und mischte sich zusätzlich ein hautfarbenes Pulver, welches die Symbole in ihrem Gesicht abdecken sollte. Sie fühlte sich gehetzt und konnte jetzt sehr gut die ewige Unruhe der ersten Sonnenkriegerin nachvollziehen, denn auch sie fühlte sich verzweifelt und alleine. Des nachts, wenn alle schliefen, stellte sie Wächterkerzen auf und streute Elfenstaub auf jede Türschwelle.
So ging es eine Zeit lang weiter, bis eines nachts an ihre Tür geklopft wurde.Eleanor saß sofort hellwach im Bett und versuchte ihr Herz zu beruhigen. Draußen wütete ein Sturm, und sie hörte wie er an den Fensterläden rüttelte. Was wenn dort draußen ein einsamer Wanderer stand, der in der Kälte fror? Sie konnte nicht nichts tun, also fasste sie sich ein Herz und huschte zur Tür.
Im grellen Blitzlicht sah sie kupferrote Haare aufblitzen, durchzogen von einer einzigen dunkelblauen Strähne.
Kinder der Sonne hatten immer blonde bis kupferrote Haare, aber bei keinem außer sich und jetzt diesem dort draußen, hatte sie eine blaue Strähne bemerkt.
Sie öffnete die Tür und stand dem wohl schönsten und attraktivsten Elf gegenüber, den sie je gesehen hatte. Wie lächerlich, ausgerechnet jetzt? murrte sie in Gedanken, und zog die Augenbrauen zusammen.
"Würdet ihr mich herein lassen?" hörte sie seine tiefe Stimme, und ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen.
"Ich.. ja natürlich. Aber wieso seid ihr zu meinem Haus gekommen?" fragte sie verwirrt und schloss hinter ihm die Tür um den Sturm und den kalten Winter auszusperren."Eure Fenster waren die einzigen die beleuchtet waren, außerdem war euer Haus das einzige bei dem ich mich nicht abgeschreckt fühlte." antwortete er ruhig, während er sich zu ihr umdrehte und seine Augen, die einen Tick hellblauer waren als ihre aber ein tiefes, warmes Gold hatten, sie musterten. Sie wartete auf den unangenehmen Schauer, der sie immer durchfuhr wenn sie derart gemustert wurde, aber er kam nicht. Seine Augen lagen warm auf ihren und ihre Blicke verflochten sich miteinander. Wie in Trance streckten sich ihre Hände einander entgegen, und bevor der Zauber gebrochen wurde, nannte er ihr seinen Namen.
Sie schreckte zurück wie von einem heißen, brennenden Eisen getroffen und starrte ihn an."Aiden... Aiden... Aiden..." wirbelte sein Name durch ihren Kopf und sie musste sich stark beherrschen ihre Stimme nicht allzu zittrig klingen zu lassen als sie antwortete.
"Eleanor"
Seine Augen weiteten sich, und warmes goldenes Licht breitete sich rund um ihre immer noch verschränkten Hände aus.
"Du bist die, nach der ich überall gesucht habe. Die, die mir im Traum genannt wurde."
"Du.. du hattest einen Traum?" fragte Eleanor verwirrt und durcheinander von der sanften Berührung seiner Hand an ihrer Wange.
"Ich hatte einen Traum, in dem mir die beiden ersten Sonnenkrieger begegnet sind, ja. Sie sagten ich wäre ihr Auserwählter und sie würden mir sagen was ich zu wissen begehre, wenn ich nur sie finden würde. Sie haben mir deinen Namen genannt.""Du bist es wirklich." kam es plötzlich über ihre Lippen, denn glasklar tauchte vor ihrem inneren Auge nun das Bild auf, von dem sie in den letzten Jahren immer wieder geträumt hatte. Er ist es.
Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie erkannte. Er nahm ihr Gesicht zärtlich in seine Hände und als ihre Lippen sich berührten, wirbelte ein goldener Funkenschweif um sie herum. Er vergrub seine Hand fest in ihrem Haar und drückte sie an sich, sie war alles, nach dem er gesucht hatte, und noch so viel mehr.Und in diesem Moment glühte es golden zwischen ihnen auf und Eleanor schlug die Hand vor den Mund. Zwischen ihnen schwebte der Eine Kristall.
Der Kristall der Regenbogen.
Er war all die Zeit bei ihr gewesen? Nein, das konnte nicht sein."Dies ist unser Geschenk an euch. Der Stein soll eure Liebe festhalten und für immer aufbewahren, so wie er es mit unserer Liebe tut. Gebt gut auf ihn acht, er ist kostbar." hallte ein geisterhaftes Seufzen durch den Raum, und als Eleanor eine Wange an Aidens Brust legte, er seine auf ihre Haare; sie gemeinsam in dieselbe Richtung blickten, da sahen sie wie draußen die Sonne aufging.
Und im Schein ihrer ersten Strahlen sahen sie wie die beiden Ältesten ihnen zuwinkten und verschwanden.
Im Schein dieser ersten Strahlen zog Aiden Eleanor wieder enger an sich und küsste sie, wieder und wieder, während der Kristall über ihren Köpfen funkelte und strahlte.
DU LIEST GERADE
Der Dachboden der Träume
Short StoryLangsam stieg sie die steilen Stufen nach oben. Sonnenlicht blitzte hier und da um Ecken und zwischen Astlöchern hindurch. Staubkörner wirbelten durch die Luft, als würden die Sonnenstrahlen eine nur für sie hörbare Musik machen. Sie musste niesen...