Fortsetzung: [3]

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Die Tage vergehen immer schneller.
Meine Gruppe und ich kümmern uns um die Pflanzen, geben unser bestes im Haushalt, versuchen Streit zu vermeiden und das alle hier gemeinsam irgendwie zu überstehen. Wir machen uns gegenseitig Mut, bevor wir zu Tests müssen, die leider auch hier noch statt finden und es scheint fast so, als wäre es für alle anderen ok.
Als hätten sie ihr Schicksal hingenommen und sich damit abgefunden.
So bin ich nicht, ich mache zwar alles, was man mir sagt, aber ich probiere trotzdem einen Ausweg zu finden.
Jeden Tag probiere ich Manu zu finden, mit ihm zu reden, ihn irgendwie von dieser Gehirnwäsche zu befreien und aus dieser Hölle raus zu holen, aber es funktioniert nicht, alles was ich dafür bekomme sind Schläge und Verletzungen.
Aber das nehm' ich in Kauf!
Ich werde nicht zulassen, dass ich Manu nochmal verliere.
Es muss einen Weg geben und selbst wenn es keinen gibt, werde ich es weiter probieren, einfach nur, damit meine Hoffnung an eine bessere Welt bleibt.
Dennoch ist es schwer.
Sehr schwer.
Von der Person verprügelt zu werden, die dir hier am meisten bedeutet, ist nicht leicht und wehren kann ich mich auch kaum, denn meine alte Wunden, sind noch nicht verheilt.
'Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll.. Ich komme nicht zu ihm durch, er erkennt mich nicht mal mehr', sage ich mit gesenktem Kopf zu meiner "perfekten Partnerin" Chessie.
'Michael mach dir bitte nicht so einen Kopf, du schaffst es schon ihn wieder zur Vernunft zu bringen, glaub mir', dabei legt sie ihre Hand auf meine Schulter und streichelt meinen Rücken.
'Ja, aber wie denn bitte, die Schweine hier haben ihn einer Art Gehirnwäsche unterzogen oder so, wie soll man das denn bitte rückgängig machen?'
'Ich weiß es doch selbst nicht, aber ich würde ihm einfach alles erzählen, alle Gefühle die du hattest, als du mit ihm in der Zelle warst, als ihr geflohen seid, als du ihn verloren hast, einfach alles würde ich ihm versuchen zu erzählen. Alles was du mit ihm erlebt hast, wird bestimmt noch in seinem Unterbewusstsein existieren und du kannst diese Erinnerungen irgendwie wieder aktivieren'
Hmm die Erinnerungen wieder aktiven.. Noch lange nach unserem Gespräch dachte ich über diese Worte nach.
Sie hat recht.
Ich muss seine alten Erinnerungen irgendwie wieder aus dem hintersten seines Gehirns wieder hervorholen.
Wie ich das machen soll, weiß ich noch nicht, aber ich werde es schon irgendwie schaffen.

Weitere Tage vergehen und ich hab das Gefühl, dass wir hier schon bestimmt ein halbes Jahr sind.
Meine ganze Gemeinde kommt gut miteinander aus, wir kümmern uns alle um einander, sind hilfsbereit und wir haben kaum Probleme.
Naja kommt darauf an wie man es sieht.
Die Tests werden immer schlimmer, jeden Tag hab' ich Schmerzen und diese werden noch schlimmer, wenn ich sehen muss, wenn meine neu dazu gewonnenen Freunde in Gruppentests leiden, Gliedmaßen verlieren, oder teilweise auch sterben.
Ich kann es einfach nicht mehr, ich halte es einfach nicht aus, ich bin schwach. Blut überströmt komme ich immer öfter aus den Laboratorien. Fremdes Blut klebt an meinem Körper, an meinen zerfetzen Klamotten, in meinen Haaren, es ist einfach überall. Die Farbe Blutrot hat sich in mein Gehirn eingebrannt, überall sehe ich nurnoch diese Farbe.
Die Ereignisse der letzten Wochen verfolgen mich in meinen Albträumen, jede Nacht wache ich schweißgebadet auf und habe Angst, dass ich der Nächste bin. Der Nächste der durch dieses Projekt sein Leben lassen muss.

Das künstliche Sonnenlicht scheint durch die Blätter in mein etwas verschmuztes Gesicht, der Baum spendet mir etwas Schatten und ich schließe langsam meine Augen.
Die Feldarbeit ist nicht leicht, aber erträglich, meine Hände sind wund von der abgenutzten Holzhacke, die schon leicht splittert.
Da sie unsere Kuppel um 12 Uhr künstlich erhitzen, um die Mittagshitze zu erzeugen, mache ich eine Pause und ruh' mich etwas aus.
Meine Gedanken schweifen zu Manu, ich hab noch ein paar mal probiert mit ihm zu reden, aber er war kaum alleine unterwegs, sodass ich ihn sprechen konnte. Chessie hat mir aber erzählt, dass sie von einer Frau einer anderen Gemeinde bei einem Test gehört hat, dass der Partner von Manu in eine andere Abteilung versetzt wurde, weil er wohl mit einem Objekt eine Liebesbeziehung angefangen hat. Ich glaube zwar sie haben ihn und seine Partnerin getötet, aber aussprechen möchte ich das auch nicht.
Chessie macht sich Sorgen um mich. Sie will nicht, dass mir das etwas ähnliches wiederfährt, aber dieses Risiko muss ich eingehen, auch wenn ich dann nur für eine Sekunde den echten Manuel wiedersehen darf.
Aus der Entfernung höre ich immer lauter werden Schritte, die Blätter rascheln unter den Schuhen des näher kommenden Menschens.
Es ist Manu.
Ich weiß es.
Ich hab' beobachtet, dass er normalerweise um diese Zeit mit seinem Partner Kontrollgänge durch die Gemeinden macht und da sein Kollege jetzt nicht mehr da ist, muss er für unsere Gemeinde einspringen.
Zu lange habe ich auf diesen Tag gewartet.
Mein Herz klopft wie wild. Schnell stehe ich auf und warte, bis er auf meiner Höhe ist.
Das Rascheln wird immer lauter und auch Stöcke knacken unter seinen Schritten.
Die blaue Uniform kommt hinter dem Baum hervor und ich reagiere schnell.
So fest ich kann, packe ich ihn am Arm, drücke ich ihm meine Hand auf den Mund und ziehe ihn in den kleinen Wald zwischen die Büsche und Bäume.
Sein muskulöser Körper windet sich unter meinem Griff, es fällt mir schwer ihn in Schacht zu halten.
Seine Schlüssel, Handschellen und weitere Dinge fallen durch unseren Kampf auf den Laubboden.
Ich denke nicht lange nach, bevor ich nach den Handschellen greife.
In diesem Moment löst Manu sich aus meinem Griff, nur meine Hand kann ich noch auf seinen Mund drücken, bevor ich unter ihm liege, er auf mir sitzt und seine Hände um meinen Hals legt, um mich zu würgen.
Die Luft wird knapp und ich werde immer schwächer, doch mit letzter Kraft schaffe ich es, ihm Handschellen anzulegen und unsere Positionen zu wechseln.
Nun sitze ich auf ihm und drücke seine gefesselten Hände über seinen Kopf.
Ganz überfordert gucke ich ihn an, ich hätte nicht gedacht, dass ich es mit meinem Plan so weit schaffe.
Er hat jetzt aufgehört sich zu wehren und guckt mich einfach nur mit einem bösen Blick an.
'Manu ich..', stottere ich vor mich hin.
Er liegt einfach nur unter mir, ohne sich ein bisschen zu bewegen, ohne etwas zu sagen, ich glaube er wartet auf den perfekten Moment, um mich zu überwältigen..
Trotzdem hab ich die Hoffnung, dass es in seinem Unterbewusstsein etwas gibt, was ihn daran hindert.
'Manu es tut mir so leid. Ich hab dich verlassen, dich zurück gelassen. Ich weiß du hast gesagt, ich solle gehen, mein Leben leben, für dich, aber trotzdem... ich.. hätte dich nicht einfach da lassen sollen. Ich hätte, bei dir bleiben sollen. Dann wären wir zusammen festgenommen worden. Zusammen. Wir waren immer zusammen. Haben alles zusammen durchgestanden. Erinnerst du dich?... bitte', ich fange an zu weinen, immer mehr Tränen laufen über meine Wangen. Ich will Manu zurück.
'Du hast mir damals von deinen Albträumen erzählt, die in denen wir getrennt waren, die in denen ich mich gegen dich gerichtet hab.. weißt du das noch? Diese Albträume sind für mich Wirklichkeit Manu, sie haben es geschafft, sie haben uns getrennt, uns zu Feinden gemacht. Das kannst du doch nicht einfach hinnehmen.. Das darfst du doch nicht akzeptieren! Manu, das dürfen wir nicht zulassen.'
Ich lasse seine Handschellen los und greife fest um seine Uniform, sie gibt mir Halt.
Er bewegt sich immernoch nicht. Seine Hände bleiben über seinem Kopf auf dem Boden liegen, er wehrt sich nicht.
'Ich hab gedacht du bist tot. Ich hab gedacht sie hätten dich bis zu Tode gefoltert und dann hab ich dich wiedergesehen. Ich hab' gedacht ich bilde mir das ein, ich hab gedacht ich träume, aber nein es war real. Ich hatte Hoffnung, dass du uns retten willst, uns helfen möchtest, oder vielleicht für mich zurückgekommen bist. Aber dann.. hast du mich geschlagen, beleidigt, verprügelt und gedemütigt. All meine Hoffnung war verloren, aber trotzdem konnte ich nicht aufgeben,ich wollte nicht. Den echten Manu gibt es irgendwo noch tief in dir drinnen, ich weiß es doch!'
Mein Kopf sinkt auf seine Brust zwischen meine Hände. Ich schaff' es einfach nicht mehr. Kein Wort will mehr meinen Mund verlassen. Die Angst Manu zu verlieren, ist jetzt großer denn je.
Er und ich bewegen uns eine Weile nicht, niemand sagt etwas, doch dann bewegt sich etwas unter mir.
Vorsichtig legt er seine noch in Handschellen gefangene Arme um mich und seine wohlige Wärme umströmt meinen kalten Körper.
'Ich bin doch noch da Zimbel, ich hab dich vermisst.'

ihr dürft dieses Kapitel gerne bewerten oder kommentieren :>
feedback ist toll <33

ya
hey
tut mir leid, es kam 'lange' nichts
aber ja es sind dumme sachen passiert
ich wollte in den ferien bisschen was schreiben aber mein handy ist ins wasser gefallen und ya war doof
aber heute hate ich voll viel zeit und motivation deshalb hier bitte
neeeeeehmt den teil und er ist auch noch sehr lang hehe
ja die schule hat bei mir wieder begonnen also denkt bitte nicht ich schaff es alle zwei tage was zu posten
das kann ich nicht
ich probiere!!! jede woche etwas zu posten oder alle zwei wochen
bitte drängt mich da nicht, ihr wollt bestimmt auch kein kapitel bei dem ich keinen spaß beim schreiben hatte..
also ja
das wars
ich hoffe ihr habt einen schönen tag 🌸🌌

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