Kapitel 10

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„Robert sieht echt so unglaublich sexy aus. Findest du nicht auch?", labert Mary vor sich hin und lächelt dabei die ganze Zeit.

Ich bin aber viel zu abgelenkt ihr zu antworten, den der Anblick von Nathan nur mit Badehose bekleidet, ist atemberaubend. Er steht mit seinem perfekten Körper im Meer und unterhält sich lachend mit Robert.

„Erde an Harper!" Mary wedelt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum. Kurz zucke ich zusammen und sage
dann: „Was denn?" Ich schaue sie an und warte auf eine Antwort, doch statt mir zu antworten lacht sie wie ein verrückter Teenager.

„Lass mich raten, du hast mir gar nicht zugehört, sondern zufällig Nathan mit perversen Träumen beobachtet." Röte steigt mir ins Gesicht.

„Aber Harper, dass muss dir gar nicht peinlich sein. Ich male mir auch immer Träume mit Robert aus. Wie er mich küsst, mich.-„

„Oh mein Gott, Mary. Bitte erspar mir die Details. Ich will das gar nicht wissen und überhaupt habe ich keine perversen Träume von Nathan, ich schau ihn einfach nur an."

„Und frisst ihn nebenbei mit deinen Blicken auf." Mary lacht wieder auf und schon bekommt sie von mir einen spielerischen Schlag auf die Schulter.

„Aua. Ich bin ja schon still."

„Danke."

Ich lege mich wieder in eine bequeme Position, von der ich auch Nathan gut sehen kann, und denke an gestern Abend.

Wir haben noch bis Mitternacht geredet. Über die lustigsten und wichtigsten Dinge. Ich habe zum Beispiel erfahren, dass Nathan schon einmal ausversehen in eine Mädchentoilette gegangen ist. Ich konnte mich vor Lachen nicht mehr einkriegen als er mich plötzlich, als eine Welle kam, mit Wasser bespritzte. Ausgeartet hat es dann, dass wir am Ende völlig nass waren. Aber das war es auf jeden Fall wert. Ich weiß jetzt auch, dass Lasagne seine Leibspeise ist, Fanta sein Lieblingsgetränk und er Kekse über alles liebt. Aber das weiß ich bereits seit dem ersten Tag. Sein Lieblingstier ist der Elefant. Warum weiß ich nicht, aber naja...

„Harper? Robert hat gefragt, ob wir auch ins Wasser kommen wollen?", reißt Mary mich mal wieder aus meinen Gedanken. Ich nicke ihr zu und stehe auf. Sie macht es mir nach und zusammen schlendern wir zum Meer.

Zuerst berührt das Wasser nur meine Füße und schon bekomme ich eine Gänsehaut am ganzen Körper. Ich hasse den Atlantik. Warum muss er immer so arschkalt sein?

„Komm schon. Sonst schaffst du es niemals ganz rein." Mary zieht mich einfach in das kalte Wasser mit und schon ist alles unter Wasser außer mein Hals und Kopf.

Mary steuert natürlich sofort zu Robert hin und redet auf ihn ein. Ich dagegen schwimme vorsichtig zu Nathan, um ihn nicht zu erschrecken. Als ich vor ihm bin will ich mich hinstellen, doch meine Größe erlaubt es mir nicht.

Nathan's Nase hat schon einen leichten Rotschimmer. Wie süß!

„Harper?", fragt Nathan wieder mit seiner rauen Stimme.

Jetzt überkommt mich keine Gänsehaut vom kalten Wasser, sondern allein von Nathan.

„Ja. Ich bin's."

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wie lange ich noch schwimmen kann. Irgendwann werde ich laut zu schnaufen anfangen und das ist ja wohl mehr als peinlich. Schließich muss er dann denken, dass ich eine unsportliche Person bin, die wahrscheinlich mehr wie er wiegt.

„Kannst du etwa nicht stehen, Harper?" Nathan lächelt mich amüsiert an und kratzt sich an seiner Schläfe. Er findet das Ganze also auch noch witzig. Wie nett!

„Naja...ich bin halt nicht so ein Riese wie du. Von dem her, nein ich kann nicht stehen.", sage ich zu ihm und habe auch ein Lächeln auf den Lippen.

Love Is Stronger (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt