Kapitel 27

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3 Monate später

„Kannst du bitte vorher noch die Wäsche machen? Sonst hab ich wieder nichts zum Anziehen, wenn wir heute Abend auf die Party gehen." Mary sieht mich mit einem Hundeblick an, welchen sie immer aufsetzt, wenn sie etwas möchte. So gut wie ich bin, kann ich es ihr nicht abschlagen.

„Klar, kann ich machen.", antworte ich und mache mich auf die Suche nach dem Wäschekorb.

„Danke, du bist die Beste." Mary kommt auf mich zu, drückt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet dann im Bad.

Zusammen mit dem Wäschekorb gehe ich durch das Studentenheim und suche den Wäscheraum auf.

Vor 2 Monaten sind Mary und ich in das Studentenheim gezogen und studieren auch schon an der Uni. Ich bin froh, endlich eine eigene Wohnung zu haben. Mit Mary.

Ich habe mich schon gut eingelebt und habe mich im Griff. Damit meine ich, meine Tränen unter Kontrolle zu halten. Meine Tränen, die ich wegen Nathan vergieße, da ich noch immer in ihn verliebt bin. Ich kann ihn einfach nicht vergessen, obwohl ich es so fest versuche. Meine Gedanken werden aber immer durch ihn ersetzt. Ich kann zwar jetzt schon damit umgehen, dass ich ihn nicht mehr sehen werde, aber trotzdem ist es schwer für mich. Schließlich liebe ich ihn. Und vermisse ihn verrückt!

Mit Mary und Robert läuft es noch immer super. Mary scheint ihre große Liebe kennengelernt zu haben und ist glücklich. Robert übernachtet ab und zu bei uns, oder umgekehrt. Glücklicherweise erzählt Robert nichts über Nathan. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.

Zusammen mit der nassen Wäsche mache ich mich auf den Weg zu unserer kleinen Wohnung, die aus zwei Schlafzimmern, einem Bad und einer Küche mit verbundenem Wohnzimmer besteht. Das Ganze ist zwar klein, aber fein.

„Ich bin wieder hier!", rufe ich durch die Wohnung und mache mich daran die Wäsche auf eine Wäscheleine aufzuhängen, die im Wohnzimmer steht.

Mary kommt mit einem Handtuch um ihren Körper geschlungen zu mir und sagt: „Robert hat gerade angerufen und gesagt, dass er uns um 20 Uhr abholt. Passt oder?"

„Ja!" Ich schenke ihr ein Lächeln und begebe mich weiter meiner Arbeit nach.

„Danke, dass du auf die Party mitkommst, Harper.", sagt Mary.

Ich höre auf, die Wäsche aufzuhängen. Stattdessen gehe ich auf Mary zu und nehme sie in die Arme.

„Du bist doch schließlich meine beste Freundin. Da muss ich doch auf dich aufpassen, wenn du Roberts Freunde kennenlernst.", spreche ich mit leiser Stimme.

Die Party heute ist nicht irgendeine Party, sondern eine Party von Roberts Freunden. Man hat mir zwar versichert, dass Nathan dort nicht aufkreuzen wird, weil er seit seinem Unfall auf keiner Party mehr war, aber ganz wohl ist mir deswegen trotzdem nicht.

„Danke, Harper. Aber falls er doch-." Ich unterbreche Mary und sage: „Er wird nicht da sein. Okay?"

Sie raunt mir ein ‚Okay' zu und macht sich dann wieder für heute Abend fertig.

Ich dagegen lasse mir reichlich Zeit, denn für wen soll ich mich herausputzen?

Ich will keinen neuen Typen abschleppen. Ich will auch keinen neuen kennenlernen. Aber ich will auch nicht, dass Nathan dort ist.

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Vor dem Haus kann man schon den Lärm der Musik hören, betrunkene Leute bewegen sich ein und raus aus dem Haus und als wir dem Eingang immer näher entgegentreten, fällt mir der Rauch von Zigaretten ins Gesicht.

Love Is Stronger (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt