Kapitel 14

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Morgen sehe ich endlich Nathan wieder. Ich weiß, es hört sich bescheuert an, wenn man die Anwesenheit einer Person schon nach einem Tag vermisst. Aber ich vermisse ihn abgrundtief.

Gottseidank kann ich ihn morgen schon wieder sehen. Natürlich werde ich ihn nicht damit bombardieren, dass ich mich in ihn verliebt habe. Ich werde versuchen, mich wie immer zu verhalten. Wohlmöglich kann es schwierig sein, aber die letzten drei Tage habe ich es schließlich auch geschafft, in seiner Nähe einen kühlen Kopf zu bewahren. Zumindest meistens.

Ich verbringe den heutigen Tag mit Mary am Pool und lasse mich bräunen. So gut es geht.

Meine Gedanken schweifen, obwohl ich ein Buch lese, immer wieder zu Nathan. Ich will mich auf die Geschichte konzentrieren, doch Nathan schleicht sich in meine Gedanken.

Ich stelle mir vor, wie er gerade auf dem Boot liegt, während es am Meer entlang fährt, Sonnenstrahlen auf die Haut von dem Grünäugigen treffen und ein leichter Meereswind durch seine Haare weht. Vermisst er mich auch? Denkt er ab und zu an mich?

Vielleicht schauen sie auch gerade eine Sehenswürdigkeit an, wobei Nathan gelangweilt sein wird. Er tut mir echt leid. So ein Junge wie er hat es nicht verdient auf sein Augenlicht verzichten zu müssen. Möglicherweise wären wir uns dann nie begegnet, aber davon kann man nicht ausgehen. Vielleicht hätte er dann sogar eine Freundin, hunderte würden ihm zu Füßen liegen.

Nathan fragte mich an unserem ersten Abend hier, ob ich an Schicksal glaube. Damals habe ich es verneint, weil es angeblich nur immer in Büchern vorkommt, doch meine Meinung hat sich geändert. Ich glaube an Schicksal. Ich glaube daran, dass es so sein musste, dass ich Nathan kennenlerne, dass ich mich in ihn verliebe. Vielleicht musste es so sein, dass er durch einen Unfall blind werden musste, nur damit ich ihn dann treffen kann. Und er mich.

Love Is Stronger (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt