13. I'd give it all
Harrys POV
Die Tage ohne Louis wurden nicht leichter. Ich versuchte mir zwar jeden Tag zu sagen, dass ich mich nicht hängen lassen würde, doch das war leichter gesagt als getan. Außerdem wurden die Telefonate mit Louis immer kürzer. Er wurde von Mal zu Mal stiller und ich hatte keine Erklärung für seine gedrückte Stimmung. Ich hatte ihn oft gefragt, ob alles in Ordnung war, doch er gab mir immer zu verstehen, dass er keinerlei Probleme hatte. Ich wusste, dass er mich anlog, doch ich wollte ihn auch nicht mit meiner Sorge erdrücken. Wir hatten gerade erst wieder Kontakt zueinander aufgebaut, es würde noch viel Zeit brauchen, bis ich ihn wirklich wieder behandeln konnte wie früher. Als ich von einem Meeting zurückkam, ließ ich mich schwer auf mein Sofa fallen und warf ein Blick auf mein Handy. Heute würde Louis mich anrufen, denn er hatte Freddie bei sich. An solchen Tagen meldete er sich immer erst, wenn Briana den kleinen wieder abgeholt hatte. Ich schaltete den Fernseher ein, doch eigentlich schenkte ich dem Programm keine Aufmerksamkeit. Viel mehr fragte ich mich, wann ich Louis' Stimme endlich wieder hören würde. Während dem Warten döste ich ein wenig ein. Der Tag war lang gewesen und ich hatte die Nacht zuvor schon nicht wirklich gut geschlafen. Louis' Geheimnis beschäftigte mich zu sehr. Das Klingeln an meiner Haustür weckte mich. Ich erwartete keinen Besuch, doch ich vermutete, dass Niall in LA langweilig geworden war und er sich deshalb dazu entschlossen hatte mich spontan zu besuchen. Mühsam richtete ich mich auf und lief mit schleppenden Schritten zur Tür und öffnete diese.
„Gott sei Dank bist du da", flüsterte Louis und fiel mir um den Hals. Ich schloss ihn einfach nur in meine Arme und versuchte ihm Halt zu geben. Seit Körper vibrierte unter seinem Schluchzen. Ich streichelte über seinen Rücken in der Hoffnung, dass ihn diese Berührung beruhigen würde, doch er konnte einfach nicht aufhören zu weinen. In mir herrschte komplettes Chaos. Einerseits freute ich mich darüber, dass ich Louis endlich wieder nahe sein konnte, andererseits überwog doch die Sorge. Was war mit ihm los? Was war vorgefallen, dass er so aufgelöst vor meiner Tür stand? „Hey, komm erst mal rein", sagte ich in sanftem Tonfall und zog ihn behutsam in meine Wohnung. Ich setzte mich auf die Couch und Louis ließ sich neben mir fallen. Seinem Körper fehlte jede Spannung. „Das Sofa ist ja potthässlich", brachte Louis dann immer noch unter Tränen hervor. Er schien sich langsam zu beruhigen. „Das Sofa war schweineteuer und ist wunderschön", entgegnete ich ihm mit einem leichten Grinsen. „Nur weil es teuer war, muss es nicht hübsch sein", erwiderte Louis während er sich aus meiner Umarmung löste und sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Danke, dass ich kommen durfte. Ich hätte nicht gewusst, wo ich sonst hin sollte", sagte er dann. „Kein Problem. Ich würde sagen, wir sind quitt", ich lächelte ihn an und nahm vorsichtig seine Hand. „Was ist denn passiert?", wollte ich dann wissen. Er räusperte sich kurz, dann begann er zu erzählen: „Eigentlich hätte ich heute Freddie bei mir gehabt. Als Briana dann nach über einer halben Stunde Verspätung immer noch nicht bei mir war, bin ich zu ihr gefahren. Sie hat dann so getan, als hätte ich Freddie heute nicht gehabt und hat mich vor die Tür gesetzt. Ich wollte aber nicht gehen, weil sie mich so sauer gemacht hat. Ich hatte ja sogar noch Nachrichten von ihr, die mir Recht geben, aber sie hat einfach behauptet, dass sie diese nie geschickt hätte. Schlussendlich hat sie dann die Polizei gerufen und mir gedroht, dass sie dafür sorgen würde, dass ich mich Freddie nicht mehr nähern dürfte, wenn ich so weiter mache". Während er sprach, wurden seine Augen wieder feucht. Diese Situation nahm ihn wahnsinnig mit und ich konnte es ihm auch nicht verdenken. Wie sehr musste Briana Louis geliebt haben, dass sie ihn jetzt so sehr hasste? „Womit habe ich denn das verdient?", fragte er mich dann. „Sowas hat niemand verdient. Ich denke, sie ist einfach frustriert. Sie dachte, aus euch würde ein Paar werden und jetzt hast du Danielle". Louis schluchzte wieder. „Wenn es danach ginge, müsstest du ja schon die Mafia beauftragen, um mich zu töten. Mit dir hatte ich vermutlich fünfzig Mal mehr Sex als mit ihr". Ich musste Lachen. Er hatte es ernst gemeint, doch die Art, wie er es aussprach war einfach lustig. „Ja, wir hatten viel Sex", ich grinste ihn an. „Hör zu. Ich koche uns jetzt etwas und morgen machen wir einen Termin bei diesem Anwalt, dann hat die Sache ein für alle Mal ein Ende. Einverstanden?". Ich gab mein bestes um meiner Stimme einen optimistischen Unterton zu verleihen. Louis nickte stumm mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
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Far away (German)
FanfictionOne Direction macht eine Pause, doch wie gehen die Mitglieder mit dieser Pause um und weshalb musste diese Pause überhaupt sein? Es hat auf jeden Fall etwas mit Harry und Louis zu tun, denn die beiden haben seit der Pause kein Wort mehr miteinander...