17. I loved you all along

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17. I loved you all along

Louis' POV

Zwei Wochen. Zwei endlos lange Wochen, in denen ich nichts von Harry gehört hatte. Er hatte sich nicht mehr bei mir gemeldet und ich hatte es auch einfach nicht übers Herz gebracht, mich wieder bei ihm zu melden. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte, war er so verletzt gewesen, dass mein schlechtes Gewissen einfach viel zu groß war. Ich hatte ihm nicht weh tun wollen. Nie. Aber es war geschehen. Diesmal hatte ich ihm das Herz gebrochen und es ging mir nicht besser als damals. Eher im Gegenteil. Nicht nur, dass ich ihn furchtbar vermisste, nein, ich wusste auch ganz genau, was er gerade durchmachen musste. Der Kontakt zu Danielle hatte sich wenigstens wieder normalisiert. Sie hatte Harry nicht mehr angesprochen, wofür ich ihr sehr dankbar war. Sie hatte bemerkt, dass etwas zwischen mir und Harry vorgefallen sein musste, denn ihr war durchaus aufgefallen, dass wir nicht mehr täglich telefonierten oder schrieben. Sie ließ diese Tatsache einfach kommentarlos im Raum stehen, vermutlich, um einen Streit zu vermeiden. Von Briana hatte ich nicht mehr viel mitbekommen. Wann immer ich Freddie holte oder brachte, sprach sie kein Wort mit mir, doch sie händigte mir meinen Sohn widerstandslos aus. Ich fragte mich, wieso es nicht schon immer hatte so sein können? Ich nahm ihr Freddie doch nicht weg, ich wollte einfach nur Zeit mit ihm verbringen können. Die Zeit mit ihm war auch das einzige, was mir noch geblieben war. Mein Leben war wieder genauso wie noch vor einigen Monaten. Kein Harry, einfach nur Leere. Die kurze Zeit mit ihm hatte mich wieder zurück ins Leben geholt, doch jetzt war ich wieder dort, wo ich schon die ganze Zeit über gewesen war: Am Boden. Er fehlte mir wahnsinnig. Der kurze Kontakt mit ihm hatte mir wieder vor Augen geführt, was für ein wichtiger Bestandteil er in meinem Leben war. Es fühlte sich an, als würde ich ohne ihn einfach nicht richtig funktionieren. Ich lebte nicht richtig, ich existierte einfach nur.

So hatte ich die letzte Zeit verbracht. Allein und in Gedanken immer bei ihm. Ich stand in meinem Garten und rauchte, als ich plötzlich wütend wurde. Wütend auf mich, wütend auf ihn, wütend auf uns, und wütend darauf, dass alles wieder von vorne begann. Ich wollte mich nicht bei ihm melden, weil mein schlechtes Gewissen zu groß war und er meldete sich vermutlich nicht, weil er nicht wusste, wie viel Kontakt ich noch zu ihm haben wollte. Wir waren dabei exakt denselben Fehler schon wieder zu begehen, doch dafür fehlte mir eindeutig die Kraft. Mit entschlossenen Schritten lief ich in mein Wohnzimmer, nahm mein Handy hervor und wählte Harrys Nummer. Ich lauschte dem Tuten und war mir nicht sicher, ob ich wirklich wollte, dass er abnahm. Wenn er nicht ran ginge, dann könnte ich wenigstens behaupten, dass ich es versucht hatte. „Louis?", hörte ich seine Stimme am anderen Ende der Leitung. Sie klang rau und ein wenig dünn. Es schien ihm nicht gut zu gehen. „Ist alles okay bei dir?", fragte er dann, als ich ihm nicht antwortete. „Hey. Ja. Ich wollte mich einfach bei dir melden. Ich wollte nicht, dass wir wieder so lange keinen Kontakt haben, nur weil sich niemand melden will. Ist es okay, dass ich anrufe?". Ich hörte ein Rascheln aus Harrys Leitung. „Natürlich ist es okay. Louis, es wird immer okay sein. Ich bin froh, dass du dich meldest". Mit diesem Satz fiel mir ein unglaublich großer Stein vom Herzen. Ich hatte ihn nicht verloren. Diese Erkenntnis bedeutete mir unglaublich viel. „Es tut mir Leid, wie es das letzte Mal gelaufen ist. Ich wollte dir nicht weh tun, wirklich", sagte ich dann. Es war mir wichtig, dass er das wusste. „Ich weiß. Und ich verstehe dich. Ich glaube, du hast genau das richtige getan. Freddie ist jetzt wichtig und das Drama kannst du dir im Moment nicht erlauben und wir wissen beide, dass es zwischen uns eigentlich schon immer sehr viel Drama gegeben hat", ich konnte ihn halbherzig Grinsen hören. „Aber es hat dir weh getan und das tut mir ehrlich Leid", warf ich dann ein. Mir war aufgefallen, dass er zu diesem Teil meiner Entschuldigung keine Stellung genommen hatte. „Ja hat es, aber das hätte es sowieso. Die Sache mit uns ist vorbei und damit muss ich jetzt einfach klarkommen, mach dir deshalb bitte keine Sorgen. Ich habe auch ein bisschen sehr heftig reagiert". Ich verdrehte die Augen. Dieser Mann war wirklich unglaublich. Jetzt entschuldigte er sich bei mir, obwohl ich den Mist gebaut hatte. „Nein Harry, komm mir jetzt nicht so. Deine Reaktion war angemessen und ich möchte, dass du meine Entschuldigung bitte einfach nur annimmst, ohne dich jetzt aus Höflichkeit auch noch bei mir zu entschuldigen". Mein Tonfall wurde streng und ich konnte Harry lachen hören. „Das war nicht aus Höf.."- „Sei jetzt still", unterbrach ich ihn. „Es ist schön, deine Stimme zu hören", beschwichtige er mich dann und sofort musste ich lächeln. Ich wollte das Kompliment gern erwidern, doch in dem Moment klingelte es an meiner Tür.

Far away (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt