14. I'd give for us
Louis' POV
Verschlafen drehte ich mich in Harrys Bett um. Es war bereits später Morgen, denn die Sonne strahlte schon kräftig. Vermutlich hätte ich mich schon längst daran gewöhnen müssen allein aufzuwachen, doch wie immer erschrak ich, als ich bemerkte, dass Harry nicht neben mir lag. Ich atmete hörbar aus und stieg dann langsam aus dem Bett. Ich konnte Geklapper aus der Küche hören, wie ich Harry kannte, machte er gerade Frühstück. „Guten Morgen", begrüßte er mich lächelnd und drückte mir einen Kaffee in die Hand. Ich hatte Rech gehabt. Er hatte den gesamten Esstisch mit Frühstück zugebaut, ich fand beinahe keinen Platz für meine Tasse. „Ein bisschen übertrieben, findest du nicht?", ich zog fragend meine Augenbraue nach oben. Harry lächelte verlegen. „Ich dachte, du könntest deine Kraft heute brauchen. Ich habe vorhin diesen Matt Rivers angerufen und er würde sich heute noch Zeit für dich nehmen". Ich verschluckte mich an meinem Kaffee. „Wirklich? Heute noch?", ich konnte einfach nicht anders, ich musste sicher gehen, dass ich mich nicht verhört hatte. Harry nickte: „Ja, er ist wohl recht interessiert daran einen Prominenten zu vertreten. Er klang auf jeden Fall ziemlich nett am Telefon. Wie sieht's aus? Willst du zu dem Treffen gehen?". Ich musste nicht lange überlegen. „Natürlich will ich das. Je schneller wir das in Angriff nehmen, desto besser". Auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Vielleicht konnte wirklich alles wieder halbwegs gut werden. Ich sah Harry an. Seine Augen hatten sich kaum verändert. Noch immer waren sie aus einem wunderschönen grün geschaffen, das ich so bisher noch an keinem Menschen gesehen hatte. „Danke Harry. Es muss so schwer für dich sein die Sache mit Freddie halbwegs zu verkraften". Ich flüsterte diesen Satz nur, für mehr wollte meine Stimme nicht reichen, trotzdem verstand Harry mich, denn seine Gesichtszüge wurden augenblicklich weich. Er nahm meine Hand: „Komm mit", sagte er und führte mich in sein Schlafzimmer. Ich hatte keine Ahnung, was er von mir wollte, doch als er mich vor einer Wand abstellte, begann ich zu verstehen. An der Wand hingen unglaublich viele Bilder. Jedoch waren es keine Bilder, die er auch in seinem Wohnzimmer hatte, Bilder, auf denen er Erinnerungen sammelte. Nein, diese Bilder waren nur für ihn. Es waren Fotos von seiner Familie, natürlich auch von One Direction, jedoch waren die Bilder alle von Harry selbst geschossen worden. Ein unglaublich privater Einblick in alle Geschehnisse aus seinem Blickwinkel. Weshalb er mich jedoch zu dieser Wand gebracht hatte, war die Tatsache, dass unter den vielen Bildern auch drei Bilder von mir und Freddie dabei waren. Meine Augen füllten sich sofort mit Tränen. Ich war so unfassbar gerührt von ihm, dass ich keine Worte fand, um mich ihm mitzuteilen. Harry umarmte mich von hinten und platzierte seinen Mund genau neben meinem Ohr: „Ich habe es dir schon einmal gesagt: Ich liebe deinen Sohn, als wäre es mein eigener. Vielleicht waren die Umstände nicht die besten, unter denen er entstanden ist, aber er ist dein Sohn und es wird niemals schwer für mich sein, dass er existiert. Er ist ein Geschenk und nichts anders". Ich drehte mich zu ihm um, und umarmte ihn. Es waren genau solche Momente, in denen ich mich nicht mehr erinnern konnte, wieso ich die Sache zwischen uns beendet hatte. Ich war ein Idiot gewesen und das wurde mir in diesem Moment wieder einmal klar.
Der Termin beim Anwalt war kein Zuckerschlecken. Ich war unglaublich nervös, doch es half mir, dass Harry angeboten hatte, mich zu begleiten. Auch Matt Rivers stellte sich als ein unglaublich freundlicher Mann heraus. Er war selbst Vater von zwei Kindern und konnte meine Situation sehr gut nachvollziehen. Auch sein Büro gefiel mir vom ersten Moment an. Es war groß und modern eingerichtet. Außerdem hatte es viele Fenster, sodass er vermutlich nie das Licht einschalten musste, der Raum war einfach immer hell. Geduldig hörte er mir zu, als ich ihm bis ins kleinste Detail schilderte, was zwischen mir und Briana bis jetzt vorgefallen war. Harry hielt sich komplett im Hintergrund. Außer einer Begrüßung hatte er noch keinen Ton von sich gegeben. „Gut, Herr Tomlinson, was streben Sie denn genau an? Für das alleinige Sorgerecht wird es vermutlich nicht ausreichen, die Mutter fügt dem Kind augenscheinlich keinen Schaden zu", er lächelte mir die ganze Zeit über freundlich zu. „Nein, das möchte ich auch gar nicht. Freddie soll mit beiden Elternteilen aufwachsen und von mir aus soll er auch bei ihr wohnen. Wenn wir wieder auf Tour gehen", ich blickte zu Harry, „dann soll er in seiner gewohnten Umgebung sein und nicht irgendwo zu Gast. Es wäre nur schön, wenn ich ihn regelmäßig sehen könnte und Briana unseren Sohn nicht benutzen könnte, um mich zu erpressen". Bei meinem letzten Satz versagte mir beinahe die Stimme. Kurz darauf konnte ich auch schon Harrys Hand auf meiner spüren. Er musste nichts dazu sagen, ich wusste ganz genau, was es bedeutete. Er war da. „Das dürfte alles kein Problem darstellen. Ich bräuchte dann natürlich nur einige Belege, auf denen ersichtlich ist, wie viel Unterhalt sie im Moment an Frau Jungwirth zahlen. Danach werde ich in Ihrem Namen ein Schreiben aufsetzten, in dem Frau Jungwirth darum gebeten wird einen Vertrag zwischen Ihnen beiden zu schließen, damit es in Zukunft keine Unstimmigkeiten mehr gibt. Erfahrungsgemäß wird sie sich ebenfalls einen Anwalt suchen. Das bedeutet, dass wir dann abwarten müssen, was er unternehmen wird, um die Interessen seiner Mandantin zu vertreten". Alles an ihm wirkte vertrauenserweckend, trotzdem musste ich noch einmal nachhaken: „Und sehen Sie gute Chancen für mich?", meine Stimme zitterte. Das alles nahm mich wirklich mit. Ich wollte doch nur endlich meinen Sohn wieder sehen können. „Ja, davon gehe ich stark aus. Während die Situation rechtlich noch nicht ganz geklärt ist, bitte ich Sie sich möglichst unauffällig zu verhalten. Fragen Sie nach wie vor danach, das Kind zu sehen und verbringen Sie Zeit mit ihm. Sollte die Mutter sich weigern, lassen Sie es sich schriftlich geben. In den meisten Fällen ist es jedoch so, dass die Sorgerechtsteilung während eines Rechtsstreits erstaunlich gut funktioniert". Er zwinkerte mir zu. Es würde also nicht mehr lange gehen, bis ich Freddie endlich wieder in meine Arme schließen konnte.
„Das lief doch super", sagte Harry, als wir aus dem Gebäude kamen, in dem das Büro von Herrn Rivers war. Es war unglaublich warm geworden. Schon nach wenigen Schritten in der Sonne begann ich zu schwitzen. „Ja, ich kann das alles noch gar nicht richtig glauben". Harry zog sich seine Sonnenbrille auf und lächelte mir zu: „Das kann man sehen. Du strahlst über das ganze Gesicht". „Wollen wir irgendwo etwas essen gehen? Zur Feier des Tages lade ich dich ein", wollte ich dann wissen. Harry begann zu lachen: „Na wenn das so ist, muss ich ja förmlich zusagen. So ein Angebot bekomme ich bestimmt nie wieder". Anstelle einer Antwort streckte ich ihm die Zunge raus. Er war manchmal einfach ein Idiot. Das Essen war gut. Es tat vor allem auch gut mich so unbeschwert mit Harry zu unterhalten. Zwischen uns war es, als sei nie etwas vorgefallen. Wir sprachen darüber, dass die Fans Angst hatten, dass wir nicht mehr zurückkämen, über Zayns Erfolg als Solokünstler und natürlich auch über Liam und Cheryl. „Du fandest sie mal scharf", neckte ich Harry während er die Wohnungstür aufschloss. Es war inzwischen etwa neun Uhr abends und es war immer noch unglaublich warm. Harrys kühle Wohnung kam mir vor wie ein Segen. „Ja, das erzählst du Liam bitte nie", erwiderte er leicht panisch. „Ach, das wäre eigentlich ganz lustig. Liam meinte mal zu mir, er findet, dass du keinen Geschmack hast, weil ich von uns Jungs noch der unattraktivste wäre", bei dem Gedanken an diesen Tag musste ich lachen, doch Harry wurde plötzlich ernst. „Ich hoffe, das war nur ein Witz von ihm?". Ich wusste, worauf er hinaus wollte. Ich hatte früher unter starken Selbstzweifeln gelitten. „Ja natürlich. Ich glaube er war eifersüchtig", antwortete ich beiläufig, während ich mir die Schuhe auszog. „Oh", ich konnte Harrys tiefe Stimme nah an meinem Gesicht hören. „Na, da kann ich ihm leider nicht helfen. Ich wollte immer nur ein Mitglied aus One Direction und das hat sich auch noch nicht geändert". Dieser Satz traf mich mitten ins Herz. Es fühlte sich so gut an, es von ihm zu hören und gleichzeitig schmerzte es mehr, als alles andere. Ich war nicht betrunken oder müde, die folgende Entscheidung traf ich in vollem Bewusstsein. Erst sah ich ihn nur an, ich wollte wissen, ob das Folgende in Ordnung war. Er verstand unsere Sprache noch immer, daran bestand kein Zweifel. Eine Zeit lang hielt er meinem Blick stand, als wollte er abwägen, doch dann senkte er seinen Blick und signalisierte mir, dass ich fortfahren durfte.
Es glich einer Explosion. Unsere Lippen fanden beinahe von selbst zueinander. Es war kein zärtlicher Kuss, nein, in diesem Kuss lag das blanke Verlangen. Alles, was wir hatten zurückhalten müssen entlud sich in diesem Kuss. Seine Hand bahnte sich ihren Weg unter mein T-Shirt. Dort, wo er meine nackte Haut berührte, fühlte es sich an, als würde ich verbrennen. Ohne zu zögern, zog ich ihm sein T-Shirt über den Kopf und sofort trennte auch er mich von dem lästigen Stoff. Ich drückte meinen nackten Oberkörper gegen seinen. Immer wieder stöhnten wir leise. Manchmal konnte ich nicht einmal mehr zuordnen, von wem das Geräusch überhaupt gekommen war. Ich schloss meine Augen und genoss einfach nur seine Berührungen. Seine Hände auf meiner Haut fühlten sich so richtig an. So richtig, so vertraut und so falsch. Ich musste an Danielle denken, doch auch das hielt mich nicht auf. Ich wollte ihn viel zu sehr und ich wollte nicht nur ihn, ich wollte das alles. Ich wollte diese Wohnung, dieses Leben und diesen Mann. Für immer. Ich machte mich an seiner Hose zu schaffen, doch ohne seine Hilfe bekam ich sie nicht aus. „Viel zu eng", presste ich zwischen unseren Küssen hervor. Ich konnte spüren, dass er lächelte. Während wir uns vollständig entkleideten, wanderten wir zum Sofa und ließen uns darauf fallen. Ich küsste inzwischen seinen Oberkörper und er genoss es sichtlich. Mit meiner Zungenspitze fuhr ich die Kontur der Vögel nach, bevor ich mich abwärts zu seinem Schmetterling bewegte. Ich wollte eigentlich noch weiter nach unten wandern, doch er hielt mich auf und zog mich wieder auf Augenhöhe. „Schlechte Idee. Ich hatte sehr lange keinen Sex mehr, das geht nur schief", er lächelte entschuldigend und ich gab mich wieder mit seinen Lippen zufrieden. Ich war inzwischen vollkommen hart und auch Harry ging es nicht anders. Während unsere Zungen noch miteinander spielten, begann ich vorsichtig Harrys Erektion in mich eindringen zu lassen. Ihm entfuhr ein unglaublich lautes und tiefes Stöhnen, als er in mich hinein glitt. Mir ging es jedoch nicht anders. Ich hatte das alles vermisst. Langsam begann ich mich auf ihm zu bewegen. Bei jeder Bewegung stöhnte Harry und krallte seine Finger in meine Hüften. Es dauerte nicht lange, da hatte auch ich meinen wunden Punkt gefunden und begann das Tempo zu erhören. Ich legte mich wieder auf Harry ab und hielt mich in seinen Haaren fest. Das war einfach alles zu viel für mich. Wir beide stöhnten im selben Rhythmus und schienen beide absolut überwältigt von diesem Erlebnis zu sein. Ich erhöhte das Tempo noch einmal und nur kurze Zeit später kamen wir nahezu gleichzeitig zum Höhepunkt. Erschöpft ließ ich mich in seine Arme fallen. Wir sagten nichts. Hin und wieder drehte ich mich zu ihm und wir küssten uns. Ich konnte nicht glauben, was gerade geschehen war. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich noch einmal Sex mit Harry haben würde, doch die Verbindung zwischen uns war einfach stärker als jede Vernunft.
DU LIEST GERADE
Far away (German)
FanfictionOne Direction macht eine Pause, doch wie gehen die Mitglieder mit dieser Pause um und weshalb musste diese Pause überhaupt sein? Es hat auf jeden Fall etwas mit Harry und Louis zu tun, denn die beiden haben seit der Pause kein Wort mehr miteinander...