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Was haltet ihr von Roxy und Liam;-) Sagt mir Bescheid und votet und kommentiert fleißig!!


Kapitel 3

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Kapitel 3

Da war ein irritierendes Gefühl in meiner Brust, das mir vollkommen fremd war. Eigentlich war es gar kein Gefühl, es war ein Ziehen, das brannte, ein Druck, der mir die Luft nahm, ein Schmerz, den ich nicht fühlen wollte. Nicht nach zwei mickrigen Tagen in denen ich mich bemüht hatte Liam auf Abstand zu halten. Nur hatte es nichts genutzt. Alle Schutzwälle waren oben gewesen, alle Fallgitter herunter gelassen, alle Schlösser verriegelt und dennoch hatte er sich seinen eigenen Plan geschmiedet und sich zu mir hinein gemogelt. Mit seinen nervigen Kommentaren, die mich zum Lachen bringen konnten auch wenn ich mich dagegen gewehrt hatte. Dabei hatte ich weder ihn noch seine Freundschaft in meinem Leben haben wollen. Wozu auch? Ich brauchte ihn nicht, weder seine nervigen Kommentare noch sein Talent mich zum Lachen zu bringen. In meinem Leben saß immer noch ich auf dem Thron. Ich bestimmte, was für mein Schützling, mein Herz gut war und was nicht. Liam gehörte definitiv nicht dazu. Mein Herz war verletzlich und er hielt die Axt in der Hand, durch deren Hiebe es zerstört werden konnte. Es war reine Selbstverteidigung gewesen. Nur schien ich mir bei diesem Abwehrmanöver anscheinend selbst ins Fleisch geschnitten zu haben. Während ich so darauf konzentriert gewesen war mit meinen giftigen Kommentaren in die aggressive Defensive zu gehen, hatte sich mein Herz selbstständig gemacht, einen Aufstand angezettelt. Jedes Mal, wenn ich in seine Augen geblickt hatte, jedes Mal, wenn er mich bei diesem blöden Spitznamen gerufen hatte, jedes Mal, wenn er etwas Aufrichtiges zu mir gesagt hatte, da hatte sich mein Herz in den Gedanken verschossen, einem Freund begegnet zu sein, einem Vertrauten, jemandem, dem es einen Platz freihalten wollte. Einfach so hatte dieses Desaster seine Pfeile abgeschossen, ohne, dass ich es hatte verhindern können, obwohl ich es doch mit aller Kraft versucht hatte.

Seine letzten Worte bemühte ich gar nicht erst zu leugnen. Ja, ich war egoistisch, aus Angst vor Schmerz und Leid. Aber das war eben meine schützende, steinharte, perfekte Rüstung, die ich angelegt hatte um meine Schwachstellen zu schützen und zu verbergen. Zentimeter dicke Eisenplatten, die Haut, Haare und Herz vor Angriffen verteidigten, alle zu einem Panzer angeordnet, der die Taktik seiner Defensive perfekt beherrschte und eine Last war, die ich gelernt hatte wie eine zweite Haut zu tragen. Das Visier unten, die Hand auf dem Heft des Schwertes, alle Eisenketten in Formation – bereit um in eine Welt zu ziehen, in der Krieg tobte. Es war mir nie falsch vorgekommen, weshalb auch? Niemand hatte je meine Freundschaft gesucht, niemand sich für mich interessiert, und das war okay. Es bedeutete Sicherheit. Nur Liam hatte sich von meinem Abwehrmechanismus nicht beeindrucken lassen. Ihm waren die Zentimeter dicken Eisenplatten egal gewesen, Zugbrücken und Wälle keine Abschreckung gewesen, viel mehr eine Herausforderung, die er spielend leicht genommen hatte. Jahrelang hatte ich jeden weg geigelt, der mir zu nahe gekommen war, dass ich es einfach nicht für möglich halten konnte, dass es jemanden geben sollte, der mein verdrehtes Ich wirklich kennenlernen wollte. Vor allem jemand wie er. Müsste er sich nicht mit hübschen Models vergnügen und auf teuren Dinner Partys erscheinen, anstatt mich in einem läppischen Second Hand Laden aufzusuchen?

Miss PresleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt