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Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!! :-) Lasst mich wissen, was ihr von dem Kapitel haltet;-)

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!! :-) Lasst mich wissen, was ihr von dem Kapitel haltet;-)

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Kapitel 17


Anne hatte Veronica zum Essen eingeladen. Mit dieser Nachricht fing dieser Tag an, nachdem ich mich morgens auf Zehenspitzen aus meinem Zimmer geschlichen und mich zu Joker in den Stall verzogen hatte. Er musste heute mit einem jungen Springpferd trainieren, deshalb nahm er mich mit zum Reitplatz, wo ein Parcours aus Hindernissen aufgebaut worden war. Ich saß auf dem Holzzaun und sah ihm dabei zu, wie er das junge Pferd geduldig an die Hindernisse heranführte und es mit sanften Hilfen schließlich hinüber lockte. Nachdem ich ihm genug zugeschaut hatte, wühlte ich mein Handy aus der Hosentasche und begann eilig darauf herum zu tippen. Als er dann endlich eine Pause einlegte, das Pferd einem Stallburschen in die Hand drückte und wir Richtung Wald spazierten, erzählte ich ihm, was passiert war.

„Du musst ihm sagen, was du fühlst. Du kannst ihn doch keine Rätsel raten lassen, wenn du mit dem Gedanken spielst, abzuhauen."

„Ich kann das nicht mehr, Joker. Ich bin aus New York geflohen, weil es mich in Ketten gelegt und eingesperrt hat. Mit Liam ist es das gleiche. Diese Gefühle machen mich zu einer Gefangenen, die ich nicht sein will. Sie lassen mich nach ihrer Nase tanzen und Dinge tun und sagen, die ich verabscheue. Jeder Kuss, jede Berührung will mich abhängig machen und das will ich nicht! Ich will frei sein! Ich will leben, ohne Zwang, ohne Leine, ohne Fußketten! Nach meiner Freiheit sehne ich mich, Joker! Nicht nach elenden Gefühlen oder nach etwas wie Liebe, die aufgehört hat zu existieren!" rief ich frustriert. „Ich will leben, verstehst du? Mein Leben!"

Er seufzte tief. „Es ist deine Entscheidung, Blacky. Nur kann ich nicht verstehen, wie du vor jemandem wegrennen willst, den du liebst."

„Ich liebe ihn nicht, Joker."

„Ja, aber wenn du nicht so feige wärst, dann könntest du es lernen." Widersprach er mir kühl.

„Ich bin nicht feige und ich bin nicht Rose!" zischte ich.

„Nein, du bist nicht Rose, da hast du Recht. Aber feige bist du trotzdem." Damit ließ er mich stehen und ging zurück zu seinen Pferden.

Meinen ganzen Spaziergang über dachte ich über seine Worte nach. Nur konnte ich sie nicht verstehen. Ich war nicht feige. Ich nutzte nur die Chance einem goldenen Käfig zu entfliehen. Es war genauso wie ich es Joker gesagt hatte: diese Gefühle waren es, die mich in ein Leben einsperren wollten, in das ich nicht reinpasste. Nur weil Liam mir süße Worte in mein Ohr flüsterte und für guten Sex sorgte, hieß das noch lange nicht, dass ich für alle Ewigkeiten an seiner Seite bleiben wollte. Einzig diesen flatterhaften Moment hatten wir geteilt, kurz hatten sich unsere Welten im Zenit überschnitten und waren ineinander getaucht. Jetzt war dieser Moment vorbei, die Zeit tickte weiter, das Schicksal hatte sich in Bewegung gesetzt und sich dazwischen geschoben. Ich passte nicht in Liams Welt und seine Gefühle passten nicht zu mir. Freiheit bedeutete Rastlosigkeit und Rastlosigkeit bedeutete eine offene Zukunft. Das konnte Liam mir nicht bieten. Seine Gefühle waren ernst und fesselnd und an sich kettend. Damit konnte sich mein Leben nicht abfinden. Also war es Zeit weiterzuziehen, weil sich auf einmal alles verengte, verriegelte, quetschte und ich Platzangst bekam.

Miss PresleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt