Prolog
Okay, nicht ausrasten. Keinen Anfall vor den ganzen Leuten bekommen, weil sie sich so aufführt. Sie umzubringen würde mein Leben ruinieren. Ich müsste ins Gefängnis, aber davor müsste ich vor Gericht, mich dem Richter und den Geschworenen stellen und dann würde ich ins Gefängnis gehen. Dad würde mich da auch nicht verteidigen, ich meine, wer will jemanden verteidigen, der einen Mensch getötet hat, wegen so einer Sache? Man würde mich sofort in die Psychiatrie schicken und mich als Gestörte abstempeln.
Es würde groß und fett in der Chicago Zeitung stehen. Jeder würde seinen Senf dazu geben, und mit dieser Aktion bringe ich Dad und Alicia in eine unangenehme Situation. Okay, mein Attentat auf sie sollte ich nochmal sorgfältig planen und womöglich aufschreiben, damit ich ja keinen Punkt übersehe. Aber diese Notiz könnte als Beweis gelten, falls ich versuche, mich da raus zu lügen. Lieber nicht aufschreiben, das verschlimmert meine Situation dann nur noch mehr.
"Geh und hol es dir doch selbst" sage ich jetzt schon zum bestimmt hundertsten Mal. Sie führt sich schlimmer auf, als mein drei Jahre alter Bruder und der hat mehr Mumm.
"Nein"
"Doch"
"Nein"
"Nein"
"Doch"
"Ha" rufe ich laut und klatsche mir in die Hände, während Cara mich empört ansieht und ihren Kopf schüttelt.
"Das war ein mieses Spiel Amara" genervt atmet sie aus und verschränkt ihre Arme.
"War es nicht" zucke ich mit meinen Schultern.
"Bitte Amara" ich schüttle meinen Kopf.
"Du weißt schon, dass du dich kindisch aufführst?"
"Das ist nicht wahr" ich lache.
"Du hast deinen Kaffee umgekippt und zwingst mich jetzt, zur Theke zu gehen, um die Servietten zu holen, weil du nicht mit einer nassen Hose aufstehen willst? Spätestens wenn wir Starbucks verlassen, musst du aufstehen" ich trinke von meinem Kaffee und schaue amüsiert meine beste Freundin an, die gegenüber mir sitzt und rot wie eine Tomate ist.
"Ich hasse dich, weißt du das?" ich lächle sie zuckersüß an, während sie versucht, den Stoff ihrer Hose von ihrer Haut zu ziehen. An ihrem angewiderten Blick erkenne ich, dass ihre Hose felsenfest an ihrer Haut klebt.
"Du meinst wohl, du liebst mich" sage ich und sie entfernt sich mit einem Kopfschütteln von mir.
Ich stopfe mein Buch und meinen Block in meine Tasche und mache den Reißverschluss meiner Tasche zu. "Gehst du schon?" höre ich Cara sagen, die mit einem Haufen Servietten in ihrer Hand zurück kommt und mit den ersten paar Servietten den Tisch abtrocknet. Ich nicke.
"Mum kommt heute aus Barcelona zurück und da sollte ich davor noch die Hausarbeit von Mr. Marrison fertig haben" ich umarme sie seitlich, und entferne mich von ihr, dabei werfe ich ihr einen Luftkuss zu, den sie fängt und ihn mir wieder zurück wirft. Wir lachen und ich verlasse endgültig Starbucks.
Ich schließe meine Kopfhörer an mein Handy an und schalte die Musik an. Es wird komisch sein, Mum wieder zusehen, da wir uns das letzte Mal vor Monaten gesehen haben. Ihr Job bringt sie dazu, oft zu verreisen. In den letzten vier Monaten wollte sie schon oft kommen, aber hat es jedesmal abgesagt, weil sie wegen ihrem Job eben nicht kommen konnte. Große Hoffnung, dass sie diesmal kommt habe ich nicht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr?
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Opposites attract✔️
ChickLitTeil 4. ››Spin-off von Why him? Die Story kann auch einzeln gelesen werden.‹‹ Das was wir sehen, ist nicht immer das, was wir wirklich sehen wollen. Manchmal ist das, was wir sehen, dass, wo wir denken, verdient zu haben. Zwei Menschen, die nicht u...