Jetzt saßen wir im Wohnzimmer während Leonor das Abendessen machte. Ein leckerer Duft kam aus der Küche und mir lief das Wasser im Mund zusammen. ich hatte keine Ahnung, was sie kochte, doch es roch gut.
Wenige Minuten später stellte die Frau drei Teller und Gläser auf den Tisch und meinte, wir sollten es austeilen. Auch Messern und Gabeln brachte sie in das Wohnzimmer. Wir setzten uns an den Tisch und Leonor brachte kurze Zeit später einen dampfenden Topf her. In diesem beand sich ein kleines gebratenes Tier. Ich denke, es war ein Hase oder etwas ähnliches. Rings herum war gebratenes Gemüse: Mais, Tomaten, Chili,...
jeder bekam eine Portion Gemüse und ein bisschen Fleisch auf seinen Teller, wir bedankten uns bei ihr für das Essen und fingen schon mit dem Essen an. Und ich muss euch sagen, es roch nicht nur total lecker, es schmeckte fantastisch. Entweder wir hatten unsere Ansprüche schon so sehr heruntergeschraubt, dass wir alles lecker fanden oder diese Frau war einfach nur eine spitzen Köchin. Vielleicht auch beides. Unsere Ansprüche waren leiner geworden, aber sie konnte wirklich gut kochen.
Ich weiß garnicht, wie ich es sagen soll, aber ich bin leonor einfach mega dankbar, für das, was sie für uns tut. Es ist wirklich nicht selbstverstänlich ein paar fremden Jungs zu helfen. Ihnen eine Bleibe zu geben. Ihnen Essen zu kochen. Das würde nicht jeder tun. Doch sie tat es ohne mit der Wimper zu zucken. Einfach so.
Wenn wir von hier gehen würden, musste ich mich irgendwie bei ihr revanchieren, für alles, was sie für uns tat. Ich wusste noch nicht, wie, aber ich war mir sicher ich musste das tun. Sie hatte viel mehr als nur ein riesiges DANKE verdient. Sie war eine Heldin.
Oh Gott. Das klingt jetzt vielleicht total schwul, aber ihr müsst mich verstehen. Ich bin einfach nur dankbar. In der Zeit im Wald, in der Wildnis habe ich einfach viel gelernt. Ich habe gelernt nachzudenken. Gefühle zu spüren. Sogar Gefühle zu zeigen, wenn auch nur selten. Ich habe gelernt dankbar zu sein. Ich habe meine Ansprüche heruntergesetzt. Ich bin genügsamer geworden.
Es ist falsch zu sagen, jeden von euch, jeden von uns, sollte man einmal in der Wildnis aussetzten, damit man die richtigen, die wahren Werte des Lebens kennenlernt. Aber es hilft wirklich dabei, ein besserer Mensch zu werden, wenn man einmal ohne all den Luxus, den man zu Hause hat, zu leben.
Auch wenn du nicht in einer riesigen Villa mit ganz viel Gold und silber lebst, lebst du in Luxus. Du hast es gut. Viel besser als manch anderer. Du kannst Spaß am Leben haben. Freunde zum Reden haben. Du hast Geld, mit dem du dir ziemlich viel kaufen kannst. Du hast eine Familie, die dich unterstützt. Das alles sind Sachen, die ich im Wald nicht hatte.
Klar, ich hatte Ole. Ich war nicht alleine, doch auch er wollte nicht immer mit mir reden. Auch er brauchte Zeit für sich. Und er hatte die selben Probleme wie ich, was die ganze Sache auch nicht einfacher machte. Wir hatten keinen Grund zur Freude. Keinen Grund glücklich zu sein. Aber dafür sind wir jetzt glücklich. Viel glücklicher als wir es waren, als wir noch in Deutschland gelebt haben.

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My first adventure
AventuraAls ich mich in das Kanu setzte und los fuhr, dachte ich, dass es gut werden würde. Aber, was wirklich geschehen würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht.