Chapter 16

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Etwa auf der Hälfte der Strecke ließ der Regen nach und die Sonne kam langsam hinter einer Wolke hervor. Da meine ganzen Sachen auch schon ziemlich durchnässt waren, war ich sogar ganz froh, dass der Regen bald aufhörte.

Ich drehte mich um, wollte einen kurzen Blick zurück zu unserem neuen Wohnort und was ich sah faszinierte mich. Ein riesiger Regenbogen zog sich quer über den gesamten Bauernhof und bildete eine halbkreisförmige Kuppel darüber Das war das schönste, was ich seit langem gesehen hatte.

Es sah fast aus, als wollte man mir zeigen, dass die Entscheidung hier zu bleiben die richtige ist. Ob das nun für das ganze Leben sein sollte oder nur für den Anfang, das würde sich sicher noch entscheiden.

Ungefähr 15 Minuten später lief ich durch ein Tor, was früher einmal das Stadttor gewesen sein musste. Rechts und links an diesem grenzte eine lange, etwa 2 Meter hohe Mauer, die den ganzen Ort umfasste.

Im Inneren des Dorfs angekommen blickte ich mich erst einmal um. Ich befandmich nun genau im Ortskern. Woher ich das wusste? - Direkt vor mir befand sich eine kleine Kirche, umgeben von einem großen Marktplatz. Auf diesem sah man Stand um Stand aufgebaut. Jeder Bauer verkaufte hier seine Ernte.

Am Rande des Marktplatzes gab es noch einen Bäcker. Dem Schaufenster nach zu urteilen konnte man dort aber auch noch Butter, Eier, Süßigkeiten,... kaufen. Drer Laden errinnerte mich irgendwie an eine Tankstelle, wo du auch nur zur größten Not dein Zeug kaufst, weil es sonst einfach viel zu teuer ist.

Links neben dem Bäcker gab es einen kleinen Blumenladen. Obwohl die ausgestellten Blumen garnicht so schlecht aussahen, war kein einziger Kunde im Geschäft. Die jung wirkende Verkäuferin schaute in Gedanken aus dem großen Schaufenster. Sie tat mir Leid, musste wahrscheinlich ihr Leben lang in diesem Kaff wohnen, hatte einen langweiligen Job und der Altersdurchschnitt hier im Ort lag bei etwa 50 Jahren.

In der Mitte des Marktes prahlte ein etwas rundlicher Mann mit Losen. Es schien, als würde er diese kostenlos verteilen, weshalb ich geradewegs auf ihn zuging. Er schien meine Absicht zu erkennen, kam ein paar Schritte auf mich zu und hierlt mir einen Beutel mit Losen unter die Nase. Ich griff einfach hinein und nahm mir eins heraus.

Sofort faltete ich den kleinen Zettel auseinander und sah, dass es eine Niete war. Enttäuscht wollte ich mich umdrehen, als er mir ein weiteres Los in die Hand drückte. Ich schaute ihn verwundert an, doch als er mir freundlich zunickte, faltete ich auch dieses Stück Papier auseinander.

Loja de flores stand in krakeliger Schrift auf dem grünen Papier. Ich ging zu einer alten Dame, die rechts von mir stand und hielt ihr den Zettel fragend hin. Sie erkannte, was ich von ihr wollte und zeigte geradewegs auf den kleinen Blumenladen neben der Bäckerrei.

"Hey. I won this...", meinte ich beim Betreten des Ladens und wedelte mit dem kleinen zettelchen wild umher. "You are not from here i think...", antwortete sie ohne dabei auf den Gewinn einzugehen. "No. I'm from Germany...""Aus Deutschland?", meinte sie und ich war dabei genauso überrascht wie sie. "Äh ja, aus Deutschland. Können wir irgendwann irgendwo reden... Ich hab echt eine lange Geschichte zu erzählen.", bat ich sie. Sie ging auf die Ladentür zu und verschloss diese. Hier kämen heute sowieso keine Kunden mehr, meinte sie.

Nun saßen wir nebeneinander auf dem Tresen des Blumenladens und sie hörte gespannt meiner Geschichte zu.

Wenn ihr euch fragt, warum sie so gut deutsch kann - sie hatte schon immer den Traum gehabt zum studieren nach Deutschland zu kommen und deswegen schn im Vorfeld die Sprache gelernt. Als jedoch ihr Onkel starb, war sie die einzige, die den Laden übernehmen konnte und das tat sie.

My first adventureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt