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Melissas P.O.V

Das kann doch alles nicht wahr sein! Jahrelang haben wir gebraucht um das ganz abschließen zu können...und jetzt das. Das kommt mir gerade alles wie ein Scherz vor. Wie kann das sein?! Wie kann so etwas passieren?! Wie hat Cherry es geschafft den Sohn von Jake aufzutreiben?! Wie kann es sogar so viel Zufall geben?! Wieso wird uns Jake immer verfolgen?! Wieso können wir ihn nicht einfach vermeiden?! Wieso muss Cherry ausgerechnet mit seinem Sohn etwas anfangen?! Ich hasste die Welt. Ich hasste mein Leben einfach nur. Ich versuchte nicht in Tränen auszubrechen. Diese Tränen waren aber dieses mal nicht  der Trauer bestimmt. Der Grundwar die Wut und Verzweifelung. Wieder einmal fühle ich mich so. So, wie ich es niemals erwartet habe mich zu fühlen. So, wie in meiner Jugend.

Jake näherte sich langsam. Ich spürte wie sich mein Körper jede Sekunde etwas mehr anspannte. Aces Blick war einfach nur unbeschreiblich. Er sah schlimmer aus als damals, als das alles geschehen war.

Als Jake uns dann auch erkannte, Blieb er kurz leicht geschockt stehen, als müsse er auch erstmal alles richtig begreifen können. Dann aber schüttelte er nur lachend den Kopf.

"Hallo Ace. Hätte nicht gedacht, dass wir uns wieder sehen. Und vor allem nicht, dass du noch nach so einer langen Zeit mit der da was am Laufen haben wirst.", lächelte er uns provozierend an. Ace wurde unglaublich wütend. So, dass es mir sogar schon Angst machte. Ich legte ihm zitternd meine Hand auf die Schulter. Ich merkte, wie sich sein Körper langsam etwas lockerte. Sein Gesichtsausdruck war aber immer noch der selbe. Ich befürchtete, dass Ace ihn gleich umbringen könnte, weshalb ich ihn einfach schnell zurück zog und in Richtung Auto ging. Zu erst war das ziemlich schwer. Ich denke, weil er einfach nur zu wütend war. Dann aber folgte er mir doch. Cherry kam ziemlich verwirrt hinterher. Wir setzten uns alle ins Auto. 

Ace starrte ziemlich lange auf das Lenkrad ohne ein Wort zu sagen...Verständlich.

"Woher zur Hölle kennt ihr euch? Und wieso seit ihr so?!", fragte sie. Es ist klar, dass sie sich das fragt aber das passt gerade echt nicht. Sie hat keine Ahnung, wie ernst das alles ist. 

Ich beachtete sie nicht. Dann jedoch fragte sie Wieder das selbe.

"Cherry. Sei still. Du hast keinen blassen Schimmer, worum es gerade geht und wie ernst das alles ist.", sagte ich ernst und streng. Sie sah mich verdutzt an. Ich glaube ich habe noch nie zuvor so mit ihr gesprochen. 

Ich sah wieder zu Ace. Seine Augen waren total rot angelaufen und sein Blick wurde immer und immer schlimmer. Ich drehte mich dann schließlich doch wieder zu Cherry. 

"Dein Vater und ich müssen kurz etwas reden gehen. Cherry. Du bleibst im Auto. Du gehst nirgendwo hin. Hast du mich verstanden?"

"Kann ich nicht zu Daniel?", fragte sie. 

"NEIN. Wenn du das machst, dann nehme ich dir dein Handy weg, ziehe dir Geld von deinem Taschengeld ab und gebe dir 3 Monate Hausverbot.", drohte ich. Ihre Augen weiteten sich. Dann nickte sie nur schnell. 

Ich stieg aus, öffnete Aces Autotür und brachte ihn dazu aus zusteigen. Zusammen gingen wir einfach weiter weg. Irgendwo in einer Straße, in der nicht so viele Menschen waren, blieben wir stehen. Ich sah Ace verzweifelt an. Er sah mich genauso an. Dann umarmte er mich einfach nur fest. Ich denke, dass wir das jetzt erst einmal beide gebraucht haben. Es ist einfach nur fürchterlich. Ich fühle mich wieder wie damals in meiner Jugend. Andere mögen die Jugend als das beste darstellen aber für mich besteht sie aber immer noch nur aus angesammelten und schlimmen Erinnerungen von Sorgen und Problemen. Wir trennten uns dann schließlich wieder. Ace wischte mir über die Wange. Ich hatte tatsächlich angefangen zu weinen. Er sah so aus, als würde er auch jeden Moment damit anfangen.

"Warum ist unser Leben nur so scheiße?", fragte Ace nach einiger Zeit. 

"Was machen wir jetzt?", fragte ich. Er sah mich fragend an. "Cherry liebt Daniel...", erklärte ich. 

"Das darf sie nicht.", sagte er, als wäre das alles so einfach. 

"Und wie? Das sind Gefühle von Jugendlichen. Weder ich noch du weiß, wie viel sie für Daniel empfindet. Und wenn sie sich genauso fühlt wie wir damals, dann ist das unmöglich." Ace schüttelte den Kopf.

"Sie wird ihn vergessen. Sie muss ihn einfach vergessen."

"Und wie sollen wir sie dazu bringen? Willst du ihr das denn alles erzählen? Wenn du das machen willst, dann viel Spaß. Mich kannst du aber nicht dazu bringen.", sagte ich. Er sah wieder nachdenklich auf den Boden.

"Ich denke, dass uns nichts anderes übrig bleibt. Wir können sie ja nicht anlügen. Das wäre unnötig und das würde im Endeffekt alles sowieso rauskommen.", sagte er. Ace hat recht. Wir müssen es ihr einfach sagen. Ich hoffe nur, dass sie das besser aufnimmt als ich damals...

Ma CherRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt