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Seit zwei Monaten bin ich jetzt schon mit Daniel zusammen. Wir treffen uns oft und mir ging es nie besser. Ich fühle mich manchmal tatsächlich wie in einem Märchen.

Heute ist Samstag und meine Eltern sagten, dass sie nicht zu Hause sein werden. Also kommt Daniel gleich vorbei. 

Ich zog mir etwas anderes an und es klingelte dann auch schon.

"Hast du die Tür entdeckt?", fragte ich lachend. Er lächelte zurück und legte meine Lippen auf seine.

Wir setzten uns auf die Couch und sahen uns einen Film an. Naja..eher gesagt wir machten rum. 

Nach einigen Minuten ging die Tür auf und mein Dad stand vor uns. Er sah uns beide mit geweiteten Augen wütend an. 

"CHERRY!WER ZUR HÖLLE IST DIESER JUNGE?!", schrie er mich an und zeigte auf Daniel. Ich zuckte nur zusammen und brachte keinen Ton raus. Daniel stand auf. 

Mein Dad ging wütend auf ihn zu packte ihm am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. Ich schrie leicht auf. 

"DAD LASS IHN GEFÄLLIGST IN RUHE!", schrie ich und mir kullerte eine Träne die Wange runter. Davor hatte ich am meisten Ansgt. Vor der Reaktion meines Vaters. Meine Mutter würde das noch akzeptieren. Aber mein Vater nicht. 

Mein Dad löste seine Hand von Daniels Shirt und sah ihn wütend an. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Er sah einfach so aus, als hätte er gerade jemanden umbringen können und das machte mir am meisten anst. So habe ich Dad noch nie zuvor erlebt. 

"WER AUCH IMMER DU BIST. DU GEHST JETZT! ICH WILL DICH NIE WIEDER IN MEINEM LEBEN SEHEN!", schrie er Daniel an. Dieser nickte nur verletzt, geschockt aber auch traurig und ging langsam in Richtung Haustür. Ich wusste, dass jetzt der Moment gekommen war von Daniel zu erzählen. Ich rannte ihm hinterher und zog ihn am Arm wieder zurück.

"Cherry. Lass mich eifach gehen..", sagte er traurig. Ich schüttelte den Kopf.

"Nein.", sagte ich und drehte mich zu meinem Dad um, der seine Fäuste zusammengeballt hatte und uns beide wütend ansah.

"CHERRY. DU KOMMST SOFORT HER!! DU WIRST MIR DAS ALLES ERKLÄREN!! WER ZUR HÖLLE IST DIESER JUNGE ÜBERHAUPT?!ER GEHT JETZT AUF DER STELLE!", schrie er mich wieder an. Ich atmete einmal tief ein.

"Nein.", sagte ich. Er sah mich schockiert an.

"NEIN?!"

"Ja Dad. Du hast richtig gehört."

Er wurde jetzt noch wütender und sah zu Daniel, der ihn mit einem undefinierbarem Blick ansah.

"Dad.", setzte ich wieder an und nahm mir meine ganze Mut zusammen. "Das ist mein Freund. Daniel.", sagte ich dann schließlich.

Er sah mich an, als könne er das gar nicht fassen.

"Was ist denn hier los?", fragte meine Mutter und hielt ihren Bauch mit beiden Händen fest. Vielleicht überleben ich und Daniel das alles ja doch noch. 

"Wer ist das?", fragte sie und zeigte auf Daniel.

Ich seufzte einmal auf. "Mum. Das ist mein Freund Daniel."

Sie formte ihren Mund zu einem Leichten 'o' und sah dann zu meinem Vater, der so aussah als würde er gleich vor Wut zusammenbrechen. 

"Entschuldigt uns kurz.", sagte sie nur. Ich nickte und ging mit Daniel in die Küche. 

Wir sahen uns beide einfach nur an. Ich wollte normal bleiben aber es ging nicht. Ich fing an zu weinen. 

Daniel kam auf mich zu und wischte mir meine Tränen weg. "Shhh..süße.Es wird alles gut.", sagte er und legte seine Lippen sanft auf meine. Sofort hörte ich auf zu weinen. Ich weiß nicht, wie er das anstellt. Wir trennten uns wieder. Nach einigen Minuten kamen dann meine Eltern auch. 

Meine Mutter stellte sich vor uns hin und lächelte gespielt leicht. Mein Vater setzte sich genervt und wütend auf den Stuhl und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

"Wie lange seit ihr denn schon zusammen?", fragte meine Mutter neugierig. Ich biss mir leicht auf die Lippe. Ich habe ihr das so lange verschwiegen. Ich entschied mich dann doch ihr die Wahrheit zu sagen.

"Zwei Monate.", brachte ich leise heraus. Sie fasste sich kurz an die Stirn.

"Ich wusste es sowieso. Aber wieso hast du denn nichts gesagt?", fragte sie.

"Ich hatte Angst."

"Wovor?"

"Vor Dad." Ich zeigte auf ihn. Er nahm seine Arme auseinander und atmete erschöpft aus.

Meine Mutter nickte nur. "Ich denke du bist alt genug, Cherry."

Mein Dad stand auf und nahm dann wieder das Wort in die Hand. "Das ist sie nicht! Sie ist ein Kind und hat keine Ahnung vom Leben!", sagte er immer noch sauer.

"Sie ist sechzehn.", sagte meine Mutter dann.

Mein Vater wollte gerade etwas sagen, als dann meine Mutter weiter sprach. "Ace. Muss ich dich daran erinnern, wie du mit sechzehn warst?", fragte meine Mutter und warf ihm einen tiefgründigen Blick zu. 

"Das ist doch mein Problem. Was wenn dieser Daniel genauso ist wie ich früher war?!", fragte er.

"Was meinst du?", fragte ich verwirrt. Wie war er denn damals? Was hat das alles zu bedeuten? Ich habe schon früher immer gefragt, wie sich meine Eltern kennengelernt haben. Sie haben aber aus irgendeinem Grund nie geantwortet.

Meine Eltern tauschten einen Blick aus.

"Naja..Cherry..ehmm..ich denke, dass es da immer noch diesen Begriff 'Bad boy' gibt..", fing meine Mutter an. WAS?! MEIN VATER?!

"DAD WAR EIN FUCKBOY?!",rief ich schockiert.

Meine Mutter lachte sich beinahe zu Tode. Mein Vater hingegen sah sie genervt an.

"So kann man es ja auch nennen.", sagte sie und versuchte ihre Lache in den Griff zu kriegen.

"So bin ich wirklich nicht.", sagte Daniel. Das erste was er gesagt hatte.

Meine Mutter nickte nur und wischte sich ihre Lachträne weg. "Ich weiß. Man merkt dass.", sagte sie. "Also, Daniel. Ich habe kein Problem damit, dass du mit Cherry zusammen bist und mein Mann wird sich damit auch noch abfinden müssen. Und das wird er auch. Nur würde ich dich und auch deine Eltern gerne mal besser kennen lernen.", sagte sie. 

Daniel strahlte. "Klar!"

"Gut. Dann würde ich sagen, dass ihr lieber mal hoch geht. Ich muss einen Bullen beruhigen.", lachte sie und sah zu meinem Dad rüber. Wir nickten und gingen in mein Zimmer.

Ma CherRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt