Ma CherRY

~29~

Meine Eltern gingen irgendwo hin. Nach einigen Minuten kam Daniel zu mir rüber. Ich öffnete die Autotür. 

"Was ist los?!", fragte er verwirrt.

"Ich weiß es nicht..Ich habe meine Eltern noch nie zuvor so erlebt."

Er nickte traurig.

"Daniel..du solltest lieber gehen. Meine Eltern werden mich umbringen, wenn sie sehen, dass wir reden."

"Was sollen wir denn machen? Darf ich dich denn niemals wieder sehen?!", fragte er verletzt.

Ich sah ihn traurig an. "Natürlich. Ich liebe dich. Egal warum das auch geschehen ist, sie können uns einfach nicht trennen."

"Ich liebe dich auch.", sagte er, bückte sich zu mir hin und legte seine Lippen auf meine. Der Kuss löste nicht wie sonst all diese wundervollen Emotionen aus. Er löste im Gegenteil Trauer und Kummer aus. Das Gefühl, dass sich etwas verändert hat. Wenn meine Eltern ihn nicht mehr akzeptieren wollen, dann wird eigentlich nichts mehr sein können wie früher.

Daniel und ich lächelten uns kurz aufmunternd an. Dann drehte er sich langsam um und ging wieder. Furchtbare leere breitete sich in mir aus. Ich nahm mir mein Handy und rief Emily an. Ich fühle mich nicht ganz wohl dabei mit Josie über Daniel zu reden...Emily erzählte ich einfach alles. Es tat einfach nur unfassbar gut.

Aus der ferne sah ich dann auch wieder meine Eltern. Ich legte auf. Sie sahen einfach nur unfassbar komisch aus. Sonst sind sie immer so glücklich und lustig.

Sie stiegen beide ein. Ich wagte es nicht irgendwas zu fragen oder zu sagen. Wir fuhren einfach los. 20 Minuten über herrschte einfach nur Stille. Niemand gab auch nur einen Ton von sich. Angekommen wollte ich erstmal duschen und lief die Treppen hoch.

"Cherry. Komm zurück.", sagte mein Vater. Verwirrt ging ich wieder runter. Er sah mich etwas nachdenklich an. 

"Dad. Bitte. Ich will einfach nur wissen, wieso das alles geschehen ist.", bettelte ich leicht. Mir kommt das alles wie ein Traum vor. Natürlich wusste ich auch früher einmal viele Dinge nicht. Aber so habe ich mich noch nie gefühlt. Es ist so, als wäre das hier gerade nicht mein Leben, nicht mein Zuhause und auch nicht meine Eltern. 

"Cherry. Es ist kompliziert. Sehr sogar.", sagte er leise. Ich sah ihn genervt an. Das soll doch wohl ein scherz sein. Wieso sagt er es nicht einfach?! Ich weiß jetzt schon ganz genau, dass mein Vater seinen Vater einfach auch schön früher hasste. Vielleicht war es ja so, dass es irgendwie der exfreund meiner Mutter war oder so.. Ich habe keine Ahnung.

"DAD. ICH HABE KEINE AHNUNG WAS LOS MIT EUCH IST. Es geht doch hierbei auch um mich und Daniel. Ich habe ein Recht darauf das alles zu erfahren.", schrie ich ihn leicht an. Sein Gesichtsausdruck wurde leicht wütender. 

"Cherry. Du verstehst nicht wie kompliziert und ernst das alles ist."

"Dann sag es mir doch!"

"WIE ZUR HÖLLE SOLL MAN SEINER TOCHTER SAGEN, DASS DER VATER DIESES MANNES MEINE MUTTER UMGEBRACHT HAT?!", schrie er.