«Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, zu unserer Backshow 'Wer macht die besten Cookies' mit dem Starkoch Georges Dubois!»
Applaus brandete im Publikum auf.
Ich war total überrascht, wieviele Leute in dem Studio Platz hatten. Und ich war nervöser, als ich gedacht hätte. Was ich aber nie zugeben würde.
Emily trat neben mich, um auch um die Ecke sehen zu können.
«Wow! Das ist ja unglaublich!», flüsterte sie. Ich nickte.
«Bitte heissen Sie mit mir unsere Kanditaten herzlich willkommen, da sind Emily, Kristin, Dean und Joana!»Irgendein Backstage-Arbeiter gab Emily einen Schubs nach vorne und dann gingen wir im Gänsemarsch ins Publikum. Ich war ganz berauscht von dem Gefühl, der Mittelpunkt des Geschehens zu sein, dass ich ganz vergass, dass das Beste erst noch kam.
Nachdem wir uns vor den Backstationen ausgereiht hatten, kündete der Moderator nämlich die Jury an. Melody, eine Zuckerbäckerin, und natürlich Georges Dubois, den besten aller 4-Sterne Köche!
Melodys Applaus war eher verhalten, während das Publikum bei Georges förmlich ausrastete. Ich glaubte es kaum, als ich ihn in Fleisch und Blut vor mir sah. Konnte der Abend noch besser werden? Emily zwickte mir aufgeregt in den Arm und ich zwickte sie ebenso aufgeregt zurück.
Wir hatten nicht viel Zeit, Georges anzuhimmeln, denn die erste Runde ging los. Kristin und ich verzogen uns hinter die weisse Backstation und Emily und Dean hinter die rote.
Ich warf einen Blick auf die ganzen Zutaten und Geräte. Ich hoffte, Kristin und ich würden uns einigen können, wer welche Kekse zubereiten sollte.
Das dachte sie anscheinend auch, denn sie fixierte mich mit ihren heute noch dramatischer gechminkten Augen.
Hilfesuchend sah ich zum roten Team hinüber. Emily und Dean schienen ein freundliches Gespräch zu führen. Warum musste ich auch mit Kristin im Team sein?«So, dann geben wir den Kanditaten jetzt ihre Aufgaben. Ihr könnt untereinander ausmachen, wer von euch "Erdnussbutter-Cookies mit Schokolade" und wer die "Ingwerplätzchen mit Chili-Karamell bäckt. Alles klar? Dann auf die Plätze, fertig..... los! Die Uhr läuft!»
Sofort begann das Publikum zu johlen.
«Hast du etwas dagegen, wenn ich die Erdnuss-Cookies mache?», fragte Kristin. Ihren Tonfall war anzuhören, dass sie etwas anderes als ein nein sowieso nicht akzeptiert hätte.
«Klar... wieso nicht....», sagte ich freundlich und begab mich zum vorbereiteten Arbeitsplatz für die Ingwerplätzchen. Dann atmete ich einmal tief durch und begann mit meiner Arbeit.Während dem Backen konzentrierte ich mich nur auf meine Aufgabe und Kristin machte dasselbe. Ganz anders sah es bei Emily und Dean aus, die einander immer wieder Fragen stellten oder bei etwas halfen.
Es war ja nicht so, dass ich Hilfe gebraucht hätte, aber die eisige Stimmung, die von meiner Teamkollegin ausging, liess ja sogar die Cookies im Ofen gefrieren.Als die Kamera denn Fokus kurz vor Ende auf die Jury legte, wagte ich es zu Kristin rüberzuschauen. Ich war doch etwas überrascht, als ich sah, dass ihre Arbeitsfläche in komplettem Chaos verschwand. Das Blech, dass sie kurz darauf aus dem Ofen holte, sah auch nicht besser aus. Die Kekse waren ziemlich dunkel und der Geruch und Kristins Fluchen trugen auch nicht positiv dazu bei.
Ich hoffte, dass sie mich nicht bemerkt hatte und wendete mich wieder meinen Keksen zu.«Soooooo! Die Zeit unserer Kanditaten ist abgelaufen! Ich möchte euch bitten mit euren Keksen nach vorne zu kommen!», rief der Moderator in seiner überschwänglichen Moderatorstimme und ich trug meinen Teller mit den Keksen nach vorne zum Jurytisch.
Dann ordnete ich mich neben den anderen drei in die Reihe ein.Eine Weile herrschte gefrässiges (oder genussvolles?) Schweigen. Der Moderator stellte Dean ein paar Fragen, aber ich hörte nicht zu. Georges ass von meinen Cookies. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
Dann auf ein Mal wurde es im Saal dunkel, nur noch auf uns Kanditaten waren Spotlights gerichtet.
«Die Jury hat eine Entscheidung gefällt!»
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Schaschlikspieße und Shakespeare
Teen Fiction«Jade?» «Hm?» «Wenn du wählen könntest, ob Jo deine Schwester oder dein Zwilling ist, was würdest du nehmen?» «Wenn ich sehe, was für einen Keil 29 Minuten schon zwischen uns gebracht hat, würde ich mit Jahren nicht klarkommen.» Jade und Joana sind...