Das Erwachen von Lugia

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Als Axel und ich in einer großen Höhle ankommen, sehen wir schon eine ganze Meute von Menschen. Sie stehen um eine seltsame Maschine herum und versuchen, diese in Gang zu bekommen. Einige von ihnen begutachten den riesigen Wasserfall vor dem sie stehen. Wir schleichen uns erst mal hinter einen großen Felsen, um die Fieslinge zu beobachten. "Was machen wir jetzt?" Fragt Axel flüsternd. "Wir müssen eingreifen. Wenn wir warten, bis sie Lugia aufwecken, könnte das in einer Katastrophe enden!" Antworte ich streng. "Ja, ich weiß. Ich habe vor 30 Jahren mit erlebt, was für unglaubliche Kräfte in Lugia schlummern. Noch einmal kann ich also getrost darauf verzichten." Grinst Axel schelmisch und streift sich durch das feuerrote Haar. Ich muss kurz kichern. "Dann... bist du bei dem Ereignis vor 30 Jahren dabei gewesen, oder? Ich habe die Statue im Nationalpark gesehen." Fällt es mir wieder ein. "Ja. Ich war sogar einer der Gründer von 'Anti-Rocket'. Aber lass uns später in Erinnerungen schwelgen." Ich nicke zustimmend und beobachte wieder die Menschen vor der Maschine. Wir müssen uns wirklich langsam sputen. Wer weiß wie weit sie schon sind. "Es hilft nichts. Wir werden sie einfach frontal angreifen und diese Maschine zerstören müssen. Sie würden uns sowieso sehen, weil es hier nicht wirklich eine Möglichkeit gibt, sich zu verstecken." Sagt Axel nach einer Weile und ich muss leider gestehen, dass er Recht hat. Außer dem Felsen, hinter dem wir uns gerade befinden, ist die Höhle völlig ohne Schutz. Und von hinten können wir auch nicht angreifen, da dort ja der Wasserfall ist. "Na schön. Dann also ein Direktangriff. Bist du bereit, Fairy?" Richte ich das Wort an meine Freundin. "Ja, Junior. Ich konnte mich jetzt ausruhen und bin bereit, für unsere Mission zu kämpfen." Antwortet Fairy mir mit erhobenem Haupt. Ich nicke ihr zu und schaue zu Axel. Auch er nickt mir zu und wir stürmen aus unserem Versteck. "Jetzt ist Schluss mit lustig! Ihr habt hier schon lange genug für Ärger gesorgt!" Rufe ich und die Männer erschrecken sich. "Wer seid ihr?" Fragt einer der Gauner. "Wir sind die 'Anti-Rockets"! Und ihr seid hiermit festgenommen!" Ruft nun auch Axel und sein Flamara geht in Angriff Stellung. Fairy tut es ihm gleich. "Shit! Die 'Anti-Rockets"! Wir sind geliefert!" Geben einige Männer panisch von sich. "Wir werden uns nicht geschlagen geben! Bevor ihr uns fest nehmen könnt, werden wir mit dieser Maschine Lugia aufwecken und die ganze Region ins Chaos stürzen!" Gibt ein älterer Mann von sich. Er ist wohl der Anführer. "Du?!" Mustert er mich kurz. "Meine Schergen haben mir von dir erzählt. Du sollst von den Pokemon Rangern sein und dem Mann in Anemonia City geholfen haben." Ich lache kurz auf. "Dann bist du richtig informiert worden. Ich habe noch nie jemanden so schnell laufen sehen, wie deine zwei Schergen. Ich hoffe für dich, dass die beiden nicht deine besten waren. Sonst ist das ziemlich peinlich für dich." "Du kleiner...!" Ärgert sich der Anführer der Bande über meine Worte. "Also sprich! Was hast du vor und warum willst du Lugia aus seinem Schlaf wecken?" Ergreift nun Axel das Wort und tritt neben mich. "Das geht euch nichts an! Los! Haltet sie auf!" Ruft dann der Mann seinen Schergen zu und tritt ein paar Schritte zurück. Zwei von ihnen kommen nach vorne und holen ihre Pokemon hervor. Es sind Sleimok. Axel und ich setzen natürlich Flamara und Fairy ein. Flamara hat sehr starke Feuer Attacken in Petto und ich habe Fairy eine Psycho Attacke beigebracht. Damit sind die Sleimok schnell besiegt und auch die nächsten Schergen mit ihren Gift Pokemon sind keine Gegner für uns. Nun ist nur noch der Anführer übrig. "Verdammt! Ihr seid gut!" Sagt er und holt sein Pokemon hervor. Es ist ein Dragoran. Das ist wirklich Glück für mich. "Axel. Den übernehmen Fairy und ich! Schließlich ist diese Mission hier eigentlich unsere!" "Gut. Ich werde mich natürlich nicht in deine Mission einmischen." Lächelt Axel und ruft Flamara an seine Seite zurück. "Ha! Glaubst du ernsthaft, dass dein kleines rosa Pokemon gegen meinen riesigen Drachen gewinnen kann?!" Spottet der Anführer über meine zierliche Fairy. Wahrscheinlich wissen die Menschen in dieser Region noch nicht, dass Feen Pokemon gegen Drachen Pokemon im Vorteil sind. Der wird sich wundern! "Fairy. Zauberschein." Lächle ich belustigt und binnen einer Sekunde liegt Dragoran besiegt auf dem Boden. "Verdammt! Wie... Wieso?!" "Flamara! Flammenwurf gegen die Maschine!" Ruft Axel und Flamara bringt die Maschine zum explodieren. "So. Und jetzt verrätst du mir, wieso du Lugia aufwecken wolltest!" Fordere ich von dem Anführer der Bande. Er knirscht mit den Zähnen und rennt einfach weg. Hihi. Endlich habe auch ich wieder was zu tun. Ich beuge mich runter auf vier Beine und setze zum Laufen an. Schnellen Schrittes bin ich dann auch schon bei dem Mann und tackle ihn zu Boden. Wir rollen einen Moment über den Boden, bis ich dann oben liege und ihn zu Boden drücke. "Was hattest du vor?! Antworte! Oder ich beiße dir die Kehle durch!" Fordere ich erneut und fletsche bedrohlich die Zähne. "Wir... Wir wurden bloß a-angagiert um Lugia auf zu wecken! Das ist alles g-gar nicht auf unseren Mist gewachsen!" Wird er jetzt doch gesprächig. "Von wem? Und wieso?" Will ich noch mehr Antworten haben. "Ich... ich weiß nicht... Er hat angerufen. Und das Geld... das kam immer in einem nicht beschriebenen Umschlag." Ich fixiere ihn jetzt mit meinem Blick und muss leider einsehen, dass er tatsächlich die Wahrheit sagt. "Junior. Was machen wir jetzt? Die Maschine ist zwar zerstört, aber wenn wir den richtigen Drahtzieher nicht dingfest machen, wird es nicht viel nutzen, diese Leute hier hinter Gitter zu bringen." Bringt Axel einen Einwand hervor. "Wir sollten sie trotzdem zur Polizei bringen. Schließlich haben sie ein Verbrechen begangen und den Besitzer vom Kräuterladen bedroht." Stimme ich zu und stehe wieder auf. Plötzlich fängt es an zu beben und ich falle beinahe wieder hin. "Junior!" Ruft dann Fairy erschrocken und ich schaue zu ihr. Fairy schaut zu dem Wasserfall und sieht dabei panisch aus. Auch ich schaue zum Wasserfall und sehe, was sie so aufregt. Ein bedrohlicher Schatten ist im Wasserfall zu sehen und es blitzen zwei Augen auf. Schande! Ist Lugia etwa doch wach geworden?! Axel und Flamara haben den Schatten auch schon erblickt und nehmen großen Abstand vom Wasserfall. Die Schergen des immer noch am Boden liegenden Mannes nehmen laut kreischend ihre Beine in die Hand. Dann erscheint Lugia in seiner vollen Pracht und lässt seinen ohrenbetäubenden Ruf ertönen. Es breitet seine Flügel aus und sofort entsteht in der Höhle ein kalter schneidender Wind. Das Wasser tobt und schlägt bereits jetzt große Wellen. "Lugia! Beruhige dich bitte wieder! Dir droht keine Gefahr mehr!" Rufe ich Lugia zu, aber es ist so sehr in Rage, dass es nicht zuhören will. "Verdammt! Seht ihr jetzt, was ihr angerichtet habt?!" Richtet Axel das Wort an den Mann. Dieser ist völlig überfordert und kann sich durch den Anblick von Lugia nicht mehr bewegen. Noch einmal lässt Lugia seinen Ruf ertönen und macht sich dann bereit für eine Attacke. "Flamara! Flammenwurf auf Lugia!" Ruft jetzt Axel und Flamara startet seine Attacke. Sie trifft Lugia auch, aber es scheint dadurch nur noch wütender zu werden und schlägt Flamara dann mit einer Wasser Attacke gegen die Wand. "Fairy! Versuch Lugia mit deinen Bändern irgendwie zu beruhigen!" Fairy nickt und stürmt auf Lugia zu. Ihre Bänder wickeln sich auf und wollen dann Lugia einwickeln. Leider lässt Lugia mit einem gewaltigen Windstoss niemanden an sich ran und Fairy wird weg geschleudert. Sie kann aber wieder ihr Gleichgewicht finden und landet unbeschadet auf dem Boden. Jetzt wird es langsam brenzlig! Lugia steigt kurz in einen Schwebeflug und setzt seinen Hyperstahl gegen die Decke ein. Gerade so können wir alle den Felsbrocken ausweichen und ich schaue schnell zu den anderen. Axel ist bei Flamara und hält ihn im Arm, Fairy ist in einer anderen Ecke und ich als einziger dicht genug bei Lugia, um vielleicht etwas aus zu richten. Als Lugia zu dem Loch in der Decke schaut und sich gerade auf einen kräftigen Sprung ins Freie bereit macht, klettere ich schnell über die Steine zu ihm rüber. In letzter Sekunde kann ich mich an ihn klammern und fliege dann mit ihm nach draußen. "Lugia! Bitte! Ich kann verstehen, dass du aufgebracht bist, aber meine Freunde und ich haben die Typen verjagd, die dir etwas antun wollten!" Rede ich weiter auf Lugia ein. Aber wie erwartet, bringt es nichts. Mit einem eleganten Dreher um sich selbst kommt Lugia dann aus dem Berg der Insel hervor und lässt nochmal seinen Ruf ertönen. Mit einem kräftigen Flügelschlag steigt es in den Himmel empor und dunkle Wolken bilden sich. Als es hoch genug geflogen ist, lässt es sich wieder nach unten fallen und ich klammere mich fester an Lugia fest. Als ich realisiere, dass wir auf das Wasser zu stürzen, hole ich tief Luft. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment werden wir von den gewaltigen Wassermaßen umspült und Lugia taucht gemütlich unter der Meeresoberfläche. Nach einer Weile öffne ich wieder die Augen, die ich vorher geschloßen habe, und schaue mich um.

Der Anblick ist wirklich atemberaubend

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Der Anblick ist wirklich atemberaubend. Die Sonnenstrahlen werden von dem Wasser gebrochen und lassen alles irgendwie schimmern. Es gibt hier sogar ein kleines Korallenriff, in dem sich die Wasser Pokemon tummeln. Es ist so faszinierend, dass ich sogar vergesse, die Luft weiter anzuhalten und dadurch ein Stoß von Luftblasen aus meinem Mund kommt. Als ich meinen Fehler bemerke, halte ich mir schnell die Hand vor den Mund. Lange kann ich dass aber nicht aushalten und muss wieder an die Luft. Ich stoße mich vorsichtig von Lugias Rücken ab und schwimme nach oben. An der Oberfläche sauge ich quasi die Luft ein und schüttel meinen Kopf kurz, um meine Haare etwas trocken zu bekommen. Ein leichter Husten überkommt mich und ich suche nach einem festen Untergrund für mich. Etwas weiter weg sehe ich auch schon eine kleine Sandbank, zu der ich dann auch schwimme. Eine plötzliche Bewegung unter mir lässt mich zusammen zucken und mir entfährt ein leiser Schrei. Als dann aber Mantax unter mir auftaucht, seufze ich erleichtert. "Junior... Lugia ist doch aufgewacht." Sagt er in seiner langsamen Sprechweise und ich lege die Ohren an. "Ja... Tut mir leid, Mantax. Wir konnten die Typen zwar verjagen, aber der Trouble und der Lärm vom Kämpfen wird Lugia wohl trotzdem wach gemacht haben..." "Ach, so war das also..." Ertönt plötzlich eine mir unbekannte Stimme. Dann taucht neben uns der Kopf von Lugia auf, gefolgt von seinem restlichen Körper. Mantax hält mit dem Schwimmen inne, während Lugia jetzt neben uns herschwimmt und zu mir sieht. "Du siehst seltsam aus..." Sagt es dann und ich muss unweigerlich kichern. "Das höre ich oft, danke. Sag Lugia... Hast du dich jetzt wieder beruhigt?" Frage ich und es nickt zustimmend. "Ja. Nach dem aufwachen drehe ich immer eine Runde unter Wasser. Das hilft mir wach zu werden bzw. mich wieder zu beruhigen, wenn irgendjemand mich einfach aufweckt." Jetzt sieht er mich kurz etwas missbilligend an. Ich lächle verlegen. "Tut mir leid, Lugia. Wir haben wirklich versucht, so schnell wie möglich die Typen zu verjagen. Wir haben es ja auch geschafft, aber nicht ohne vorher kämpfen zu müssen..." "Schon gut. Ich habe mich auch wieder beruhigt. Es macht mich aber trotzdem immer wütend, wenn ich geweckt werde. Das letzte mal wurde ich von einem blonden Jungen geweckt, der meine Hilfe beim bekämpfen von so einem dämlichen Team gebraucht hat. Er hatte den Silberflügel genutzt und den rituellen Tanz der Kimono-Girls. Eigentlich waren er und seinen Freunde ganz nett. Nach seinem Abenteuer hat er mich auch wieder frei gelassen und ich konnte zurück zu meinen Strudelinseln." Erzählt es. "Junior!" Ruft dann die Stimme von Axel nach mir und ich sehe ihn winken. Ich winke zurück und frage Mantax, ob er mich zu ihnen bringen kann. Lugia bleibt in der Zeit immer an unserer Seite. "Lugia. Tut mir leid, dass wir dich geweckt haben. Leider sind uns die Typen auch entwischt. So schnell können sie also rennen, wenn es drauf ankommt." Richtet dann Axel das Wort an Lugia. Lugia mustert ihn kurz. "Axel? Man... du bist alt geworden." "ja, stimmt. Unser letztes Treffen ist ja auch schon dreißig Jahre her. Ich habe leider nicht das Glück, dass ich ewig jung bleibe." Tut Axel den Kommentar mit einem Lächeln ab. Sie unterhalten sich dann noch kurz darüber, was so alles in den letzten Jahren passiert ist und Lugia staunt nicht schlecht. Das sich sein ehemaliger Trainer so machen würde, hätte es wohl nicht erwartet. Dann verschwindet Lugia wieder in seinen Strudelinseln und Axel und ich gehen zurück nach Anemonia City. Ich berichte dem Besitzer vom Kräuterladen die Geschehnisse und erhalte von ihm die ausgemachte Bezahlung. Dann noch schnell einen Bericht an die Ranger Zentrale geschickt und die Mission ist abgeschlossen.

Pokemon Ranger; Helfer in der Not!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt