„Ich bin für dich da Kaya. Denk daran."
Ich nickte und versuchte, meinen Atem zu kontrollieren. Langsam schaffte ich es, mich zu beruhigen. Philipps Hand strich beruhigend über meinen Kopf und ich schaffte es sogar, mich ein wenig zu entspannen und zurückzulegen.
Ich schloss die Augen und versuchte, einfach abzuschalten. Die Welt aus meinem Kopf auszuschließen und mich nur auf mich selbst zu konzentrieren. Auf die Hand, die über meinen Kopf streichelte, auf den Körper, der neben mir lag. Ich strich den Gedanken, dass ich schnellstens zurück in mein eigenes Bett sollte und genoss stattdessen die Gesellschaft und Wärme, die Philipp mir bot.
Ich richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf seine Stimme, die leise und beruhigend auf mich einredete.
Und irgendwann hörte ich auf zu weinen. Irgendwann fanden keine Tränen mehr den Weg nach draußen.
Ich beruhigte mich, wurde mir aber der inneren Leere bewusst, die in mir spukte. Ich fühlte mich komisch.
Trotzdem fühlte es sich richtig an. Es fühlte sich richtig an, dass ich mich in keiner Beziehung mit Nick mehr befand, und es fühlte sich richtig an, dass ich mich von Philipp trösten lies. Warum auch immer.
Irgendwann, als meine Tränen vollständig versiegt waren, mein Gesicht trocken und meine Augen ein wenig abgeschwollen waren, wurde die Türe aufgemacht und das Licht angeschalten. Die Schwestern und Dr. Marc Meier kamen zur Abendvisite herein.
Als sie Charly in meinem Bett und mich mit Philipp zusammen in seinem Bett sahen, runzelten sie die Stirn.
„Müssen wir uns Sorgen machen? Oder warum seid ihr alle in anderen Betten?"
Mittlerweile waren auch Charly und Thomas wach, doch die grinsten uns nur dämlich an. Da keiner der Anderen Anstalten machte, die Ärzte aufzuklären, schüttelte ich nur den Kopf. Daraufhin wurden wir von den Schwestern dazu aufgefordert, uns wieder in unsere Betten zu begeben, damit die Visite von Statten gehen konnte.
Sie fingen bei Charly an und gingen dann über zu mir.
„Na, wie geht es dir?", erkundigte sich Dr. Meier und forderte eine der Schwestern auf, mir die Temperatur zu messen.
Ich zuckte mit den Achseln und senkte den Blick.
Wie es mir ging? Definitiv nicht gut...
„38,3", kam es von der Schwester, die mir das Fieberthermometer ins Ohr gesteckt hatte.
Erstaunt guckte ich auf.
„Wow, das sind doch mal tolle Neuigkeiten", meinte der Doktor, „vor allem wenn man bedenkt, dass du heute zwei Stunden im Regen gesessen hast."
So lange?! Beschämt guckte ich in Philipps Richtung. Der Arme hatte zwei Stunden im Regen mit mir verbracht. Mir war es gar nicht so lange vorgekommen.
„Wenn deine Temperatur bis morgen Nachmittag nicht gestiegen ist, kannst du vielleicht schon morgen Abend nach Hause."
Mein Kopf schnellte nach oben.
„Wirklich?"
Wenn das wahr war, dann gab es ja doch einen Lichtblick heute.
Der Doktor nickte und notierte sich etwas in meiner Kartei.
Ich griff sofort nach meinem Handy und war auf und dran, in die Whatsapp-Gruppe von Cara, Isa und mir zu schreiben, als mir einfiel, das ich im Moment nicht besonders gut auf Isa zu sprechen war. Und auf Cara war ich auch sauer.
Sie hatte von allem gewusst; Dass Nick mich nach Strich und Faden verarschte und das er etwas mit Isa am Laufen hatte. Cara hatte sich jedoch dazu entschieden, mir nichts zu sagen. Sie hatte mich im Dunkeln gehalten, während Isa meine Zeit im Krankenhaus dazu genutzt hatte, mir meinen Freund auszuspannen.
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Mizah„Wie zur Hölle kann heute Samstag sein? Ich sollte doch am Freitag, spätestens Samstag, also heute, schon wieder zu Hause sein!" „Hätten die Ärzte gesagt, dass du nach Hause darfst, hätten wir dich auch geweckt. Dr. Meier meinte jedoch, dass er dich...