"Ich möchte, dass wir wieder Freunde werden. Dass uns diese Sache nicht auseinanderbringt."
Entgeistert starrte ich Isa an.
"Das meinst du jetzt nicht ernst oder?", erkundigte ich mich und zog ungläubig die Augenbrauen hoch.
Isa guckte mich voller Reue an.
"Kaya, ich meine es ernst. Wir haben doch immer gesagt, dass wir uns unsere Freundschaft nicht von irgendwelchenTypen zerstören lassen würden."
Ich schnaubte auf.
"Tja Isa, das hättest du dir überlegen müssen, bevor du mir meinen Freund ausgespannt hast. Nick ist nämlich nicht irgendein Typ, er war mein Freund. Und die Partner der jeweils besten Freundinnen sind Tabu-zonen, das solltest sogar du mit deiner Vergangenheit voller Jungs wissen. Und komm mir jetzt bloß nicht mit dem ganzen bullshit, dass man sich nicht aussuchen kann, in wen man sich verliebt. Denn du weißt ganz genau, dass das so nicht stimmt. Du hattest einfach ein Problem damit, dass ich einen Freund hatte, mit dem es einfach gelaufen ist. Nur weil du alle fünf Minuten mit jemand anderem anbandelst und keine richtige Beziehung führen kannst, gibt es dir nicht das Recht, deiner nun ehemals besten Freundin den Freund auszuspannen, während sie verdammt nochmal im Krankenhaus ist. Wie unterirdisch ist das bitte?!"
Ich hielt kurz inne.
"Aber weißt du was Isa? Ihr verdient euch. Denn ein Typ, der die Abwesenheit seiner Freundin ausnutzt, um mit ihrer besten Freundin etwas anzufangen hat genau so jemanden verdient wie dich. Jemanden, der auf die Flirtversuche auch noch eingeht, eine Beziehung mit genau diesem Typen anfängt, obwohl dieser Typ noch mit der besten Freundin zusammen ist. Und eins kann ich dir sagen, Isa. So etwas bleibt kein Einzelfall. Ihr seid beide Wiederholungstäter und deswegen passt ihr wie Arsch auf Eimer."
Isas Mund war zu einem dünnen Strich geworden. Sie setzte gerade an, etwas zu sagen, als ich sie mit einem Handzeichen unterbrach.
"Ich will es überhaupt nicht hören, Isabelle. Du bist die letzte Person auf dieser Welt, gleich hinter meinem bescheurten Ex-Freund, mit dem ich jemals wieder eine Freundschaft führen möchte. Lass du mich einfach in Ruhe, dann werde ich dich auch in Ruhe lassen. Und in ein paar Monaten muss ich dich dann zum Glück sowieso nicht mehr sehen."
Damit drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zum Klassenzimmer.
Ich wusste, dass es nicht zu einhundert Prozent fair gewesen war. Ich hatte Isa miese Dinge an den Kopf geworfen. Aber sie beinhalteten alle einen Kern der Wahrheit.
Es war taktisch vielleicht nicht ganz klug gewesen, den Streit im Flur der Schule auszudiskutieren, aber mittlerweile war mir das auch schon egal.
Es wussten sowieso alle bescheid, dass Nick eine Neue hatte. Und dass diese Neue meine ehemals beste Freundin war. Jetzt wussten sie wenigstens wie die Geschichte wirklich verlaufen war.
Ashley war mir auf meinem Weg ins Klassenzimmer gefolgt.
Ich ließ mich auf einen der Stühle im hinteren Teil des Klassenzimmers sinken, während Ashley auf dem Stuhl neben mir Platz nahm.
Sobald sie saß griff sie nach meiner Hand und verschränkte sie mit ihrer.
Die Diskussion auf dem Flur hatte mir mehr zugesetzt als mir lieb war und Ashleys liebevolle Geste brachten die Tränen wieder auf.
Ich war mittlerweile nicht mehr wütend oder traurig. Ich war froh, dass ich so früh in meiner Beziehung zu Nick festgestellt hatte, dass er ein totaler Vollidiot war. Das änderte aber nichts and dem Fakt, dass mir die ganze Gesichte enorm zugesetzt hatte. Ich wusste nicht, ob ich mich jemals wieder so in eine Beziehung fallen lassen könnte, wie ich es bei Nick getan hatte. Ob ich überhaupt in der Lage sein würde, jemandem wieder alles über mich anvertrauen zu können.
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Humor„Wie zur Hölle kann heute Samstag sein? Ich sollte doch am Freitag, spätestens Samstag, also heute, schon wieder zu Hause sein!" „Hätten die Ärzte gesagt, dass du nach Hause darfst, hätten wir dich auch geweckt. Dr. Meier meinte jedoch, dass er dich...