"Ich bin dann mal weg", trällerte ich, während ich die Treppen von meinem Zimmer heruntersprang.
"Wo gehst du hin?", erkundigte sich meine Mutter aus der Küche und schob ihren Kopf durch den Türrahmen.
"An den See", gab ich zurück, schnappte mir meine Tasche und stopfte meine Flipflops hinein.
"Okay, mit wem?"
Ich stöhnte und drehte mich zu meiner Mutter um.
"Mama, das Thema hatten wir doch erst. Ich bin 18 Jahre alt, darf also tun und lassen, was ich will."
Meine Mutter erschien jetzt vollkommen im Türrahmen und schwenkte das Geschirrtuch gefährlich hin und her.
"Jetzt hör mir mal zu, Fräulein. In diesem Hause habe immernoch ich das Sagen. Und wenn ich wissen will, was du machst, und vor allem mit wem, dann hast du mir Rede und Antwort zu stehen. Verstanden? Sonst gehst du nämlich nirgendwo hin."
Genervt lies ich den Kopf in den Nacken sinken und seufzte.
"Ich verbinge meinen Nachmittag mit ein paar Freunden am See. Cara wird auch dabei sein. Also kein Grund zur Sorge, okay? Darf ich jetzt gehen?"
Meine Mutter nickte verärgert und verschwand wieder in die Küche.
Ich holte einmal tief Luft. Manchmal war es schon schwierig, mit so einer Gluckenmutter. Keiner meiner Schritte blieb unbeobachtet und alles wurde hinterher im Familienrat ausdikutiert.
Ich schnappte mir den Autoschlüssel und verließ das Haus, jedoch nicht ohne noch einmal mit der Tür zu knallen.
Auf dem Weg zum See holte ich Cara ab, die gut gelaunt zu mir ins Auto stieg und erst einmal die Musik runterdrehte.
"Na, bereit?", erkundigte sie sich und grinste wissend.
"Wofür?", fragte ich langsam und fuhr vorsichtig aus ihrer Einfahrt. Rechts vor links und so, das war Eine dieser Regeln, die ich tendenziell gerne Mal vergaß.
"Jetzt tu nicht so. Du weißt ganz genau, dass du wahrscheinlich Philipp sehen wirst. Seine Freundin, Jenny heißt die glaube ich, kommt doch auch. Ich bezweifle, dass sie ohne ihn im Schlepptau auftaucht."
Bei der Erwähnung seines Namens setzte mein Herz kurz aus, allerdings hatte ich mich schnell wieder im Griff.
"Ist mir bewusst", erwiederte ich nur.
"Und?", wartete Cara auf eine Ausführung meiner Gedanken.
"Ist kein Problem."
Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie sie ihre Augenbrauen verwundert nach oben zog, bevor sie langsam nickte.
"Aha."
Ich drehte die Musik wieder auf. Dieses Gespräch war hiermit beendet.
~~~
"Leuteee, wir sind daaa", kündigte Cara uns bei der Gruppe auf Handtüchern liegenden ehemaligen Klassenkameraden von uns an.
Mit Gejohle würden wir begrüßt und ich stellte zufrieden fest, dass von Philipp jede Spur fehlte.
Jenny war da, aber Philipp nicht. Besser hätte es nicht laufen können.
Cara und ich breiteten unsere Handtücher auf dem Boden aus und machten uns kurze Zeit später auf den Weg ins Wasser.
Einer unserer Klassenkameraden hatte einen Beachvolleyball-Ball mitgenommen, den wir uns im Kreis zuspielten.
Irgendwann gesellte sich eine weitere Gruppe mehr oder weniger gleichaltriger zu uns und wir weiteten unseren Kreis.
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Comédie„Wie zur Hölle kann heute Samstag sein? Ich sollte doch am Freitag, spätestens Samstag, also heute, schon wieder zu Hause sein!" „Hätten die Ärzte gesagt, dass du nach Hause darfst, hätten wir dich auch geweckt. Dr. Meier meinte jedoch, dass er dich...