Lost Angels

Südwärts!

"Los geht's!", rief Fiona lachend und schwang sich in die Luft.
Die anderen folgten ihr.
"Glaubt ihr, sie sind die Nacht hindurch weiter geflogen?", fragte Néru nach einer Weile.
Dâlyn schüttelte den Kopf." Wir waren alle ziemlich müde, nachdem wir den Vogelkäfig verlassen haben...und sie auch, die in die anderen Richtungen geflogen sind."
"Aber vielleicht wurden sie verfolgt...", murmelte Fiona.
"Wir wurden alle verfolgt. Und trotzdem haben wir sie abgehängt.", erwiderte ein anderer Todesengel, der -wie Fiona später erfuhr- Kaito hieß.
"Ihr. Aber sie?"
"Wir Todesengel können über Gedanken kommunizieren."
"Ich auch?"
"Als Sonnenengel bist du auch dazu in der Lage."
"Aber ich weiß nicht, wie..."
"Bei Sonnenengeln kommen die Informationen über die Fähigkeiten erst nach einiger Zeit..." Kaito legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Vielleicht heute, vielleicht morgen."
"Heute wär schön." Fiona lachte."Danke für die Info."
Kaito nickte. "Immer gern."
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"Da sind sie!", rief eine laute Stimme und ein Schuss erklang.
Ein schmerzerfülltes Keuchen ertönte und Kaito stützte den getroffenen Todesengel.
"Polizisten..." Luca knurrte und ein riesiger Feuerball kam auf die Polizistengruppe zu.
Diesmal ging Fiona nicht dazwischen.
Vielmehr: sie sandte Lichtstrahlen aus, die die Polizisten blendete und sogar Teile ihrer Uniformen verbrannten.
"Fliegt noch ein bisschen weiter und landet dann!", rief Fiona den anderen zu. "Wir sind hier oben viel zu gut zu sehen!"
Kaito nickte stumm und zischte mit dem verletzten Engel fast einen Kilometer weiter, um dann im Sturzflug hinter den Baumkronen zu verschwinden.
Die anderen folgten ihm, sodass nur noch Luca und Fiona über den überlebenden Polizisten flogen.
"Letzten Endes war sie ja doch genauso wie die Todesengel...", seufzte einer von ihnen und zielte mit seiner Pistole auf einen von Fionas Flügeln.
Luca reagierte schneller: er schnappte sich Fiona und zog sie zur Seite, sodass der Schuss vorbeiging.
Dann ließ er den Boden unter den Polizisten explodieren und landete zwischen den Leichen, um sicherzustellen, dass niemand mehr lebte.
Fiona folgte ihm, doch als sie landete, war wieder ein Schuss zu hören.
Ein Schrei entfuhr ihr, als die Patrone ihren Körper durchbohrte, und dann war alles schwarz.
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Goldenes Licht umgab Fiona.
Gestalten mit golddurchwirkten Flügeln traten zu ihr.
Sie wollte sich aufsetzen, merkte aber, dass sie nicht dazu in der Lage war.
//Streng dich nicht an.//, sagte die erste Gestalt -eindeutig ein Mann- und strich ihr über die Stirn.//Wir können dir vieles erklären. Aber nicht jetzt.//
Wer seid ihr?, fragte Fiona gedanklich-sie konnte nicht mal sprechen.
Die zweite Gestalt, die deutlich eine Frau war, trat neben sie. //Wir sind die Herrscher der Gestirne und Hüter der Seelen. Wir werden dich leiten, in unsere Welt...//
Eure Welt? Fiona war verwundert. Hüter der Seelen? Heißt das, ich bin tot?
//Fast.// Der männliche Seelenhüter lächelte.//Aber du bist noch nicht bereit zu sterben. Wir werden dich zurückschicken, damit du deinen Freunden helfen kannst.//
Die Welt wurde weiß und vermischte sich mit weiteren Farben.
Langsam nahmen sie Form an.
"Fio..."
Fiona hielt inne. Irgendwer rief sie, aber die Stimme hallte und wurde dadurch unverständlich.
"Fiona!" Dieselbe Stimme.
Fiona blinzelte und öffnete die Augen.
Luca saß neben ihr und sein Blick war von Sorge erfüllt.
"Wo bin ich...?", fragte sie leise und versuchte sich aufzusetzen, doch wie in ihrem 'Traum' klappte es nicht.
"Alles okay?" Luca schien ihre Frage nicht zu bemerken.
"Ja, alles gut...", murmelte Fiona traumverloren.
Der Schmerz...er war weg!
Einfach so!
"Du siehst aber nicht so aus..." Kaito trat neben Luca.
"Ja...es ist was komisches passiert.", meinte Fiona und sie versuchte wieder aufzustehen.
"Streng dich nicht an." Luca wiederholte die Worte des Seelenhüters. "Sie haben dich vergiftet."
"Eigentlich könntest du nicht mal reden..." Kaito betrachtete sie.
"Gut. Dann kann man eh nichts daran ändern." Fiona sah zu Kaito. "Wie geht es dem anderen Engel?"
"Ihm geht's gut. Regeneration sag ich nur."
"Okay..." Luca stützte Fiona, sodass sie an ihn gelehnt saß und einen besseren Überblick hatte. "Dann erzähl uns mal, was komisches passiert ist."