Als er wieder aufwachte, bemerkte Luca, dass etwas anders war als vorher.
Er konnte sich nicht bewegen und weiße Wände umgaben ihn.
Er lag auf einem ziemlich harten Bett und das Licht blendete ihn.
"...dass es besser so ist?"
"...neues Gerät..."
"...wird helfen, ihn und die anderen..."
Wortfetzen drangen irgendwie gedämpft zu ihm durch.
"Ah, er ist wach!" Ein Mann trat neben ihn. "Wie geht es dir?"
Luca beäugte den Mann eine Weile.
Er sah nicht aus wie ein Polizist.
Dann sah er wieder weg.
Er konnte sowieso nicht reden.
"Warum musstet ihr ihn bitte betäuben, sodass er nicht mal mehr sprechen kann?", fragte der Mann die vier hinter ihm stehenden Polizisten.
"Es war nicht auszuschließen. Ohne Betäubung hätte er sich gewehrt und das hätte dann dafür gesorgt, dass Sie Ihr 'Testobjekt' nicht bekommen hättet. Also bitte, seien Sie zufrieden damit!", erwiderte der größte von Letzteren.
"Testobjekt..." Luca schnaubte. "Was ist das bitte für eine Bezeichnung? Als wär ich irgendein Tier, das die ach-so-hochgeschätzte Wissenschaft noch nie gesehen hat!"
"Sieh mal einer an, er kann doch sprechen..." Der Mann setzte sich neben Luca auf die Bettkante und streichelte seinen Kopf.
Lucas Augen wurden violett.
Er packte das Handgelenk des Mannes und schlug einmal kräftig in dessen Gesicht. Blut spritzte aus der Nase des Forschers und blaues Feuer züngelte an ihm hoch.
Ein Schrei, mehr ein Kreischen, entfuhr dem Mann, erst dann reagierten die Polizisten.
Einer nahm eine Löschdecke und löschte das blaue Feuer, die anderen drei packten Luca an den Armen und hielten ihn davon ab, den Mann auch noch zu töten.
"Ruhig bleiben!" Einer der Drei sah ihm prüfend ins Gesicht. "Halte dich zurück und wir lassen dich los."
Doch Luca dachte nicht daran, ruhig zu werden.
Seine Augen blieben weiterhin violett und er beobachtete angespannt jede Bewegung des Mannes.
"Dann eben so..." Die drei Polizisten drückten ihn zurück auf das harte Bett und banden ihn mithilfe von Lederriemen an es.
Luca tat nichts, was sollte er auch, er allein gegen drei Männer?
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Nur wenige Stunden später wurde er in einen Raum geführt, wo er wieder auf den einen Mann, den er bei seinem Erwachen zuerst gesehen hatte, und einen Haufen Polizisten, so ungefähr fünfzehn waren es.
Sie hielten alle ein Klemmbrett und einen Stift in der Hand und sahen erwartungsvoll zu ihm.
Für einen Moment kam Luca sich vor, als würde er vor dem Gericht stehen, aber das Gefühl verschwand genauso schnell, wie es gekommen war.
Sein Blick wurde wieder emotionslos, und er betrachtete wenig interessiert die Gegenstände im Raum.
Wie in seinem alten Gefängnis war alles reinweiß und es gab tatsächlich zwei steinerne Engel am Ende des Raumes.
"Also dann..." Der Mann hob seine Stimme. "Ich will mich erstmal vorstellen..."
Lucas Augen wurden wieder violett. "Sie müssen Ihren Namen nicht sagen. Sie heißen Daniel Janzen und kommen aus Berlin in Deutschland.", unterbrach er den Mann.
Dieser sah ihn verwundert an. "Woher weißt du das?"
"Ihr Menschen seid einfach viel zu leicht zu lesen! Ihr solltet wirklich mal an Gedankenstärke arbeiten..." Luca verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, die Augen geschlossen, doch trotzdem schien der violette Schein durch.
"Also kannst du Gedanken lesen?", fragte Daniel weiter.
Luca schwieg.
Auch als ihn einer der Polizisten anstieß, reagierte er nicht.
Dann, innerhalb weniger Sekunden, baute sich eine nachtblaue Schutzhülle um ihn auf und das Licht im Raum flackerte, bis es schließlich ausging.
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Lost Angels
FantasíaAnfangs hielt sich Fiona noch für ein ganz normales Mädchen, von den schneeweißen Haaren mal abgesehen. Doch dann passierte etwas, das nie hätte geschehen dürfen: Morde ohne Ende! (~Sie starrte entsetzt in den Klassenraum. Leichen über Leichen lagen...