Kampf mit Folgen

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"Du machst Capoeira?"
Fiona sah sich um.
Ein schwarzer Junge stand vor ihr, vielleicht sechzehn Jahre alt, so wie sie.
Sie nickte zögernd."Warum fragst du?"
Er kam näher."Ich würde gern mit dir spielen." (➡bei der Capoeira sagt man statt 'kämpfen' 'spielen'!)
"Mit mir spielen?" Fiona zog eine Augenbraue hoch."Auf dem Schulhof?"
Er nickte, sah sich um und wisperte ihr zu:"Macht doch nichts. Ein wenig Unterhaltung braucht jeder."
Fiona drehte sich zur Seite und verschränkte die Arme vor der Brust."Ein wenig Unterhaltung? "Sie schüttelte seufzend den Kopf." Du bist verrückt."
Der Junge kam noch näher."Also, willst du jetzt oder nicht?"
"Okay."Fiona ließ die Arme hängen und schnappte sich ihr Handy." Aber zuerst müssen wir ein Lied raussuchen."
Der Junge nickte und starrte auf das Display."Wenn du noch ein bisschen langsam bist, sollten wir Paranauê Paraná nehmen, finde ich, aber wenn du schneller bist, wäre ich für das Lied da, wie heißt das noch gleich?"
"Auch Paranauê Paraná, halt nur in der schnellen Version.", erwiderte Fiona und spielte das Lied ab.
Er nickte zustimmend." Ja, von der Schnelligkeit passt das wohl eher."
Jetzt nickte Fiona, stellte die Musik lauter und nahm die Pose, die den Kampf einleitete an.
Sie begann im Knien, dann gab man sich die Hand, machte einen Radschlag zur Seite und fing mit dem Ginga an.
Dis erste Attacke, die Fiona ausführte, war ein Armada (➡ein Traumatizantes, das heißt also ein betäubender Schlag), der der Junge aber mit einem Cocorinha (➡eine Esquiva, das heißt einer       Ausweichbewegung, ausgesprochen Kokoria) auswich.
Von unten startete er dann einen Tritt, der Fiona noch unbekannt war, doch sie glich das mit einem Palma (➡Schlag mit der Handfläche) aus.
Der Junge fiel auf das Kopfsteinpflaster, machte ein Rad und stellte sich wieder hin.
Eine Weile starrten sie sich nur stumm an, während sie nebenbei Ginga machten.
Dann täuschte Fiona einen Tritt an, der Junge reagierte mit einem weiteren, Fiona unbekannten Tritt.
Fiona selbst machte einen Radschlag zurück und traf den Jungen erneut.
Der stolperte nach hinten und schlug mit dem Kopf am Boden auf.
Er stand nicht wieder auf.
Fiona kam näher, hielt ihm eine Hand hin, die er dankend annahm und zog ihn auf die Füße.
Dann schnappte sie sich ihr Handy noch einmal, stopfte es wieder in ihre Hosentasche und führte den mittlerweile schwankenden Jungen Richtung Schulgebäude.

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