Lost Angels

Schon wieder?!

"Du meinst also, da wären zwei Engel gewesen, die dich zu ihnen führen würden?" Dâlyns Stimme klang verwundert.
Fiona nickte, so gut es eben ging.
"Und sie meinten, sie wären Seelenhüter?!" Luca zog sie näher an sich.
"Warum plötzlich so besitzergreifend?" Fiona tat, als würde sie nichts bemerken.
Luca errötete und lockerte seinen Griff an ihrer Schulter.
"Du liebst sie, stimmt's?" Kaito lachte leise. "Du wirst jeden töten, der versucht, sie dir wegzunehmen, hab ich Recht?"
"Hör auf, dich in meine Gedanken einzuklinken!", knurrte er und sah weg.
"Also hat Kaito Recht!" Dâlyn lachte und Néru stimmte mit ein.
Fiona beobachtete sie lächelnd.
"Fiona?" Eine schwache Stimme erklang. "Bist du das?"
Mehrere Todesengel sprangen auf und sahen in die Richtung, aus der die Stimme kam.
Luca drehte sich so um, sodass Fiona ebenfalls dorthin sehen konnte.
In dem Moment fühlte sie sich wie eine verkrüppelte alte Frau, die im Rollstuhl saß und zu schwach war, sich durch eigene Kraft fortzubewegen.
"Fiona?", wiederholte die Stimme sich.
Sie entdeckte einen kleinen Jungen von etwa sechs Jahren, der ängstlich hinter einem Baum hervorsah.
" Âroan!", entfuhr es Fiona und mit einem Mal war das Gift in ihrem Körper vergessen. Sie rannte zu ihm und drückte den zitternden Körper des kleinen Jungen an sich. "Was machst du hier?!"
"Der Meister sagte, ich soll zu der U-Form da hinten im Osten..." Schwarze Flügel erschienen auf seinem Rücken.
"Und dann hab ich euch gesehen..."
"Fiona..." Luca trat neben sie. "Wer ist er?"
"Âroan, er ist sechs Jahre alt und ich hab ihn im Capoeira unterrichtet.", erklärte ihm Fiona und sie stand mit Âroan in den Armen auf.
"Wir sollten langsam mal weiter, oder?" Luca drehte sich um und das war ein Fehler -gerade als er sich umdrehte, griff etwas nach ihm und zerrte ihn hinter den Baum, hinter dem sich Âroan versteckt hatte.
Luca wollte sich gerade losreißen, als ein stechender Schmerz durch seinen Körper fuhr.
Doch als er aufschreien wollte, war da wieder eine Hand und hielt ihm den Mund zu.
Seltsamerweise hatte niemand von den Todesengeln bemerkt, dass er weg war...
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"Seid ihr euch dessen ganz sicher?", fragte Fiona und sah in die Runde.
Néru nickte entschlossen.
"Aber er war doch eben noch da! Wie könnt ihr Luca nur innerhalb einer Minute vergessen?!" Fiona ballte ihre Hände zu Fäusten.
"Wir haben nie einen gekannt und gut ist!" Kaito lachte und schlug ihr freundschaftlich auf die Schulter.
"Fiona, bist du dir sicher, dass er keine Einbildung war? Oder eine Fiebererscheinung?" Dâlyn sah sie prüfend und sorgenvoll an.
"Absolut!" Fiona sprang auf. "Ich weiß es doch! Ich kenne ihn schon seit Ewigkeiten!"
"Aber für uns existiert er nicht. Fiona, du musst dich irren!", beteuerte Kaito und umarmte sie. "Du bist wahrscheinlich nur müde und hast von jemandem geträumt, den es gar nicht gibt."
"Wa..." Fiona zuckte zurück. "Nein, ich irre mich nicht, er..."
"Schlaf jetzt..." Kaito unterbrach sie sanft und Fiona fiel in die schwarze Umarmung des Schlafes.