Danke

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Es war der Tag, an dem Jack und ich umziehen würden. Ich hatte gemischte Gefühle. Einerseits freute ich mich. Andererseits war ich mir nicht sicher, ob es das Richtige war.

Sophia und die Jungs waren gekommen um uns zu helfen. Es ging los und alle fingen an Kartons ins Haus zu tragen. Ich wollte mir auch gerade eine Kiste nehmen, als mir diese wieder aus der Hand gerissen wurde. "Du weißt doch, dass Schwangere nichts Schweres heben sollen." 

Nein, das konnte nicht sein. Oder doch?

Ich drehte mich um, doch es stimmte. "NATE", schrie ich. "Was...was machst du hier? Wie......MAMA" Wir fielen uns in die Arme. Ich konnte es gar nicht wirklich glauben, dass die beiden hier waren. Sie halfen ebenfalls beim Kisten und Möbel schleppen. Als wir fertig waren, setzten wir uns auf das neue Sofa. "So, jetzt erzähl mal. Wer ist denn jetzt dein Freund?", wendete sich meine Mutter an mich.

Was sollte ich denn sagen?

Aaron und ich hatten noch niemandem gesagt, dass wir wieder ein Paar waren. "Was?" "Wer ist denn der Vater von dem Kind?" "Ehm..ja, das ist Jack." Ich deutete auf ihn. "Und das ist mein Freund.", fügte ich noch hinzu und zeigte auf Aaron. Ich musste es einfach loswerden. Alle sahen erstaunt zu mir und Aaron, der mir gegenüber saß. "Also das ist Jack, der Vater.", stellte Mutter fest. "Ja." "Okay und das ist dein Freund..." "Aaron und ja." "Und du ziehst jetzt mit Jack zusammen?" "Jap." "Das ist okay für Aaron." "Ja" "Und wir tun alle so, als wäre das eine ganz normale Alltagssituation?" "Genau." Ich dachte, es wäre jetzt alles aufgeklärt, doch da kam schon die nächste Frage. "Seit wann seid ihr wieder zusammen?", fragte Ethan verwirrt. "Schon ein paar Wochen.", gab diesmal Aaron als Antwort. Ich sah zu Jack.  Ich hatte mit ihm noch nicht darüber gesprochen. Er wusste zwar, dass ich nicht mit ihm zusammen sein wollte, aber er wusste nichts von Aaron. Es musste schlimm für ihn sein. Er sah etwas traurig aus und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Aber andererseits hatte ich ihm ja gesagt, was Sache ist.

Es war ungefähr Mitternacht, als wir alle Möbel aufgebaut hatten und alles eingerichtet war. Zum Glück hatten wir so viele Helfer, sonst wären wir erst in einer Woche fertig geworden. Das Kinderzimmer war wirklich schön geworden. Am besten fand ich das Bett. Es war, wie eigentlich alle Möbel in dem Raum, weiß. Doch es hatte ganz viele Verschnörkelungen. Das machte es besonders. Die Kommode neben dem Bett war hellblau. Die Schrankwand gefiel mir auch sehr gut. Alles war so harmonisch.

Ich war nun schon in der 30. Schwangerschaftswoche und mein Bauch war erheblich gewachsen. Außerdem besuchten wir regelmäßig so einen Schwangerschaftskurs, auch wenn ich es hasste dort hinzugehen. Ich fand das einfach total unsinnig und die Leute dort konnte ich auch nicht leiden.

 Ich fand das einfach total unsinnig und die Leute dort konnte ich auch nicht leiden

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Am Nachmittag unternahm ich etwas mit Nate und meiner Mutter. Es fühlte sich immernoch merkwürdig an, sich wieder mit ihr zu verstehen. Es war einfach ungewohnt. Endlich hatte ich das Gefühl eine richtige Mutter zu haben, die mich liebte. Ich wusste, dass hatte sie auch schon vorher getan, aber sie hatte es halt nie gezeigt. Wir redeten viel und verstanden uns echt super, was ungewöhnlich war, aber Nate hatte sich anscheinend auch wieder mit ihr vertragen. Die beiden würden noch eine ganze Weile hier in LA bleiben und wahrscheinlich zur Geburt noch da sein.

Am Abend war Mutter wieder ins Hotel zurück gefahren und ich saß mit Nathan in einem Café. "Du bist so groß geworden." Er klang nachdenklich."Ich war nicht mal ein Jahr weg." "Ja, aber du hast dich auch total entwickelt. Du bist voll erwachsen geworden. Ohne mich." "Ich hab aber immer an dich gedacht."  Wir saßen noch Ewigkeiten dort und unterhielten uns über alles Mögliche. "Wie läuft es eigentlich bei dir so?", fragte ich ihn neugierig."Gut, ich habe jemanden kennengelernt." "Aawww...ich will sie unbedingt kennenlernen." Ich freute mich so für ihn. "Sie wollte eigentlich mitkommen, aber hat es nicht geschafft, wegen der Arbeit. Ihr Name ist Lina, sie ist ein Jahr älter als ich und wir sind schon seit vier Monaten zusammen. Außerdem ist sie wunderschön.", schwärmte Nate vor sich hin. So verliebt hatte ich ihn noch nie gesehen, er war eigentlich immer ein Player gewesen, so mit One-Night-Stands und so. Wenn man ihn nur ein bisschen kannte, würde man das gar nicht von ihm glauben. Er kam rüber wie der nette Junge von nebenan. Danach zeigte er mir ein Bild von ihr. Sie war wirklich bildhübsch mit ihren  braunen Haaren, die ihr bis zur Schulter reichten. Sie hatte hellgrüne Augen und passte vom Aussehen her perfekt zu Nate.

Heute Nacht schlief ich bei Aaron. Ich lag schon auf seinem Bett, als er, noch total nass, aus der Dusche kam. Er hatte sich nur seine Boxershorts angezogen und ich musterte ihn von oben bis unten. "Gefällt dir was du siehst?", hauchte er und zwinkerte mir zu. Daraufhin musste ich lachen. "Klar.", sagte ich dann und zwinkerte zurück. Aaron kam auf mich zu, um mir einen Kuss zu geben. Er wollte sich wieder von meinen Lippen lösen, doch ich ließ ihn nicht. Wir küssten uns immer leidenschaftlicher.

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The next morning

Ich wurde von einem Kuss geweckt. Aaron hatte Frühstück vorbereitet und es ans Bett gebracht. "Damit meine Prinzessin und der kleine Prinz was zu essen haben." Er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und einen auf den Bauch. Dann setzte er sich neben mich und wir begannen zu frühstücken. Das musste ein Traum sein. Diese Situation war zu schön um wahr zu sein.

Ich hatte endlich das Gefühl, dass alles besser wurde. Ich war wegen einem Neuanfang hergekommen und den würde ich jetzt auch endlich starten. Ich verstand mich super mit meiner Mutter. Ich hatte mit Liz, Andrew, Madison, Ethan, Nathan und meiner Mutter die beste Familie gefunden, die man sich wünschen konnte. Sie unterstützten mich in allem. Außerdem hatte ich Aaron zurück und unsere Beziehung lief besser denn je. Krisen schweißten Menschen zusammen. Mittlerweile freute ich mich auch richtig auf das Baby und konnte die Geburt kaum noch erwarten. Nicht nur weil mir der blöde Schwangerschaftskurs, die Wehen und die Stimmungsschwankungen langsam ganz schön auf die Nerven gingen, sondern auch, weil ich Calum dann endlich in meinen Armen halten konnte.

Ich war dabei eine eigene Familie zu gründen.

Ich hatte aber auch schreckliche Angst. Angst davor alles falsch zu machen. Angst davor eine schlechte Mutter zu sein und das alles nicht zu schaffen. Angst, jeden Moment wieder in eine Depression zu fallen. Und ich hatte Angst vor den Schmerzen während der Geburt oder dass etwas schief gehen könnte. 

Angst. Das Gefühl, dass mein Leben steuerte.

"Worüber denkst du gerade nach?" Seine Stimme war so schön. Er riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte es so vermisst neben ihm zu liegen und seine Stimme zu hören. "Über die Geburt. Ich habe Angst." Er sah mir tief in die Augen. "Schatz, es wird alles gut. Ich werde dabei sein und Jack auch." "Danke."

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