Darf ich denn nicht glücklich sein?

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Seit der Party hatte ich nicht mehr mit Jack geredet und ihn zum Glück auch nicht mehr gesehen. Es war mir einfach nur unangenehm.

Ich hatte mich für heute mit Sophia verabredet, weshalb ich gerade auf dem Weg zum Strand war. Ich dachte, es wären nur wir beide, aber als ich dort ankam sah ich, dass die Jungs auch alle da waren. Somit auch Jack. Ich wollte ihm nicht begegnen. Außerdem war Aaron ebenfalls dort, was ich echt nicht auch noch ertragen konnte. Die ganze Zeit hatte ich das Bild mit ihm und dem Mädchen auf der Party im Kopf.

Eine Zeit lang hatte ich es geschafft Jack und Aaron zu meiden, doch dann zog mich Jack an meinem Arm von den anderen weg. Er lief mit mir an Sophias und mittlerweile auch meinen Lieblingsplatz hier am Strand, zu dem Felsenmeer. "Wir müssen reden", sagte Jack ernst. "Über was?", fragte ich nach, obwohl ich genau wusste worauf er hinaus wollte. "Über das, was auf Matts Party passiert ist. Wir erzählen niemandem, dass wir miteinander geschlafen haben okay?", meinte er. Plötzlich hörte ich, wie jemand davon lief. Ich lief los, um zu gucken, wer es war und sah Aaron davonlaufen.

Hatte er etwa alles gehört? Warum war es Jack so wichtig, dass niemand davon wusste? War ich ihm peinlich?

Ich dachte, Aaron würde wieder zu den anderen gehen, doch er rannte weiter. Ich jedoch lief zu den anderen, um mich zu verabschieden. Ich wollte jetzt alleine sein.

Zu Hause ging ich in mein Zimmer und zückte mein Handy. Ich wollte Aaron schreiben und mit ihm über vorhin sprechen.

A: Hey, hast du das Gespräch zwischen Jack und mir mitgehört? Und warum bist du dann weg gerannt?

Ich wartete auf eine Antwort seinerseits, jedoch vergeblich.

Wieso antwortete er mir nicht? Was habe ich ihm denn getan?

Schließlich entschloss ich mich dazu, Sophia um Rat zu bitten. Ich rief sie an und nach ein paar Sekunden nahm sie ab.

Sophia: Hallo?

Alaska: Hey Sophia ich brauch deine Hilfe

Sophia: Oh, was ist denn passiert?

Alaska: Also auf Matts Party wollte ich mir etwas zu trinken holen und lief in die Küche. Dort habe ich Aaron gesehen, wie er an einem Mädchen hing und es tat so verdammt weh. Danach dachte ich der Schmerz würde mit Alkohol weggehen. Ich hab echt zu viel getrunken und dann kam Jack und wir haben zusammen einen Joint geraucht. Also war ich betrunken und high. Dann habe ich einen riesen Fehler gemacht und.....Jack und ich...wir..wir haben miteinander geschlafen. Heute mittag am Strand wollte Jack mit mir darüber sprechen und anscheinend hat Aaron alles mit angehört. Er ist dann weggerannt und ich habe ihm geschrieben, weil ich das klären wollte, aber er antwortet nicht.

Sophia: Du hast was?!

Alaska: Ja es war ein Fehler. Ich steh doch eigentlich auf Aaron.....oh mein Gott...Ich.bin.in.Aaron.verliebt. Wieso hab ich das nicht früher bemerkt.

Sophia: Maaaaan Ally ich kann dir auch sagen warum er weg gelaufen ist und warum er dir nicht antwortet.

Alaska: Was? Warum?

Sophia: Aaron hat sich auch in dich verliebt. Er hatte eigentlich vor, dich nach einem Date zu fragen. Wie würdest du denn reagieren, hätte er mit dieser Tussy geschlafen?

Alaska: Das wusste ich nicht. Wahrscheinlich würde ich genauso reagieren. Ich wäre total verletzt und würde mich fragen, wie ich mir bloß einbilden konnte, dass er mich auch mag.

Danach legte ich auf. Das war einfach zu viel für mich. Ich hatte gerade herausgefunden, was das für ein Gefühl war, welches ich hatte, wenn Aaron in der Nähe war. Warum ich eifersüchtig war, als ich ihn mit dem Mädchen auf Matts Party sah. Ich war in ihn verliebt und er war es auch in mich. Doch ich hatte alles ruiniert. Aaron würde dies nicht so einfach vergessen.
Verzweifelt lief ich am Strand entlang zu meiner Lieblingsstelle. Dort setzte ich mich vorsichtig hin. Eine leichter Windstoß zog an mir vorbei und wehte meine Haare mit sich. Ich wollte etwas frische Luft schnappen und meinen Kopf frei kriegen. Ich hatte mehrmals versucht Aaron zu erreichen, aber er hatte einfach alles ignoriert.

Eine weitere Woche verging und Aaron ignorierte mich immernoch. Auch die anderen waren wütend auf mich und Jack. Nur Sophia redete noch mit mir. Ethan zwar auch, aber man merkte, dass er auch sauer war. Aaron war schließlich einer seiner besten Freunde und ich hatte ihm das Herz gebrochen. Es war doch gar nicht meine Absicht ihn zu verletzen. Ich mochte ihn doch auch und es tat mir umso mehr weh, dass er mich mied und auch dass die anderen sauer auf mich waren. Außerdem hatte ich so die gute Freundschaft mit Jack gefährdet. Ihm ging es ja genauso wie mir. Es war schließlich die Schuld von uns beiden. Ich würde echt so ziemlich alles tun, damit die Jungs und vor allem Aaron mir wieder verziehen. Mit Jack hatte ich auch kaum ein Wort gewechselt, weil ich mich einfach schlecht fühlte.

Wie konnte etwas was sich so gut anfühlte doch so falsch sein?

Ich musste zugeben, dass die Nacht mit Jack atemberaubend war. Mittlerweile erinnerte ich mich nämlich wieder an alles. Jack konnte so gut küssen und es war alles so leidenschaftlich. Das Gefühl während dem Sex war einfach wundervoll. Doch all diese Gedanken wurden, von meinen Gedanken an Aaron, wieder verdrängt. Ich mochte ihn wirklich sehr und es tat weh, ihn nicht mehr zu sehen und seine schöne Stimme zu hören oder in seine Augen zu schauen. Ich vermisste ihn. Trotzdem konnte ich die Nacht mit Jack nicht vergessen. Ich war wirklich verwirrt und total verzweifelt.

Was sollte ich bloß tun? Es lief gerade alles so gut. Durfte ich denn nicht glücklich sein? Womit hatte ich das alles verdient?

Ich verschanzte mich Tag für Tag in meinen Zimmer. Sophia und Ethan kamen immer mal wieder und versuchten mich aufzumuntern, was jedoch hoffnungslos schien. Den ganzen Tag über träumte ich vor mich hin. Meine Gedanken vernebelten die Sicht. Die Sicht auf eine Versöhnung mit den Jungs und mit Aaron. Die Sicht auf ein happy end.

Ich entschloss mich dazu, mich nicht mehr so hängen zu lassen. Also ging ich nach Tagen mal wieder aus meinem Zimmer. Ich spielte viel mit Madison und half oft im Haushalt mit. Das Haus verlassen wollte ich trotzdem nicht. Wieso sollte ich auch. Niemand wäre glücklich mich zu sehen und ich wäre alleine, wie ich es in Sydney auch immer war. Gerade als ich dachte, alles würde gut laufen, änderte sich alles und war wie vorher. Keine Freunde. Kein Selbstbewusstsein.

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