VII

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TYLER
Ich traue mich nicht Luft zu holen oder eine andere Bewegung zu machen, denn ich fühle mich so falsch und beobachtet, dass ich am liebsten sofort von hier verschwinden würde. Aber gleichzeitig möchte ich diesen Moment mit Josh nicht beenden, denn irgendetwas in mir übertönt meine Angst und will mehr. Ich weiß nicht was mehr bedeutet, aber es bedeutet auf keinen Fall, dass er meine Hand loslässt. Wahrscheinlich ist es wegen Jenna. Das scheint mir die einzige logisch Erklärung für das was ich jedes mal verspüre wenn ich Josh ansehe, zu sein. Schön fand ich ihn schon immer, das ist nichts Neues für mich, aber dass ich seine Berührungen so genieße, dass muss an der Trennung liegen. Eine andere Erklärung gibt es nicht.

Plötzlich höre ich ihn sich neben mir räuspert und merke, wie seine Hand zurück auf seinen Schoß wandert. Ich traue mich nicht ihm ins Gesicht zu sehen, aber ich bin verwundert über die plötzliche Distanzierung.
Er schlägt seine Beine übereinander und fängt an wie ein kleines Kind zu lachen. Erst denke ich es ist wegen mir und fühle mich auf eine unbeschreibliche Art von ihm gedemütigt, aber dann sehe ich, dass er nicht einfach so lacht. Er lacht in eine Kamera, die direkt auf uns gerichtet ist und dahinter meine ebenfalls lachende Tante. "Los Ty wir machen ein paar Fotos als Erinnerung. Lächeln!", sie hebt ihre Hand und zählt mit ihren Finger langsam einen Countdown ab. Ich lächle. Bestimmt nicht sehr überzeugend, aber ich lächle, obwohl ich Joshs Blick auf mir spüre und eine unerträgliche Übelkeit in mir aufsteigen spüre.

JOSH
nachdem ich zusammen mit Kelly mein Bett im Gästezimmer vorbereitet hab, geh ich zurück in die Küche um Tyler beim einräumen der Spülmaschine zu helfen.

"Willst du?" Tyler hält mir den Rest des Obstsalates entgegen. Dankbar nehmen ich ihn an und setze mich auf die Küchentheke. Während ich in dem Salat herumstochere, um die Weintrauben heraus zu sammeln, unterhalte ich mich mit Tyler über alles mögliche. Über Sport, seine neuen Ideen für die Musik und sogar kurz über Jenna. Über alles mögliche, außer darüber was das vorhin auf der Couch War und was das damals im Hotelzimmer gewesen ist.
Ich stelle die Schüssel beiseite.
"Hat Mom dir schon das Zimmer gezeigt?" Tyler schließt den Geschirrspüler. Ich nicke und sehe über Tylers Schultern hinweg auf die Uhr über der Tür. 23:43 Uhr. "Ich bin müde" ich will gerade aufspringen, da stellt sich Tyler mir in den Weg und drückt mich an den Schultern zurück auf die Theke. Da ich etwas kleiner bin als Tyler sind wir uns nun auf Augenhöhe und ich kann seinen angespannten Gesichtsausdruck sehen. Er beißt die Zähne auf einander als würde er mit etwas kämpfen das in seinem Kopf vorgeht. Tyler streckt seine Hand nach meinem Gesicht aus und fährt mir langsam über die Wange. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und ich kann nicht länger ruhig atmen.
Es handelt sich nur um Millimeter, aber ich spüre wie er sich zu mir vor lehnt.
"Du hast da was." Flüstert er und streicht mit seinem Daumen von meiner Wange bis zu meinen Lippen. Er hält mir ein Stück Salat hin. Ich will etwas sagen, doch es hat mir meine Sprache verschlagen und als ich endlich etwas herausbringen kann ist es mehr ein Hauchen als sprechen und Tyler ist schon fast aus der Tür, "Danke.", hauche ich.
Tyler lächelt verträumt, "Gute Nacht Joshua".

Nobody Thinks What I Think  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt