JOSH
Seitdem Tyler und ich uns das letzte mal gesehen haben, sind ungefähr Zwei Wochen vergangen.Mein Herz pocht so sehr, dass mir das Atmen schwerfällt, als ich auf die Klingel drücke.
"Ja, hallo?", meldet sich eine liebevolle Frauenstimme durch die Freisprechanlage. "Ich bins Josh." Ich lächle, obwohl ich genau weiß, dass Tylers Mutter mich eh nicht sehen kann. Keine Sekunde später geht die Tür auf und eine glückliche Frau fällt mir um den Hals.
"Ich hab dich auch vermisst Kelly" ich lache und versuche Tyler zu ignorieren der im selben Moment aus der Küche in den Flur tritt und unglaublich gut aussieht. Er sieht auf den Boden und hat die Hände in seine Hosentaschen vergraben.
Kelly redet ohne Punkt und Komma und sieht mich dabei über glücklich an. Es tut mir jedes mal gut sie zu sehen, sie ist eine so Lebensfrohe Dame. Ich habe erst einmal Thanksgiving mit den Josephs gefeiert, normalerweise bin ich bei meiner Familie Zuhause, doch dieses Jahr sind meine Eltern auf einer Kreuzfahrt und meine Geschwister sind auch anders beschäftigt. Tyler hat mich eingeladen mit ihnen zu feiern, damit ich Thanksgiving nicht alleine verbringen muss. Außerdem wollten wir morgen zusammen in die Stadt fahren für den Blackfriday-sale.
Ich schließe die Tür hinter mir und schlüpfe aus meinen Schuhen.
Tylers Mutter ist zurück in die Küche, um sich um das Essen zu kümmern. Ich und Tyler stehen uns gegenüber und sagen nichts. Wir sind alleine und stehen einfach nur vor einander, als wären wir zwei fremde.
Ich hoffe so sehr, dass er etwas macht, um die Stille zu brechen, dass ich fast laut aufgeschrien hätte, als er plötzlich auf mich zu kommt und umarmt, als wäre es das normalste der Welt. Was es ja auch ist, aber in den letzten Wochen habe ich so oft darüber nachgedacht wie unser Wiedersehen aussehen könnte, dass es mich überrascht wie souverän die ganze Situation letztendlich abgelaufen ist.
Ich freue mich, denn erst jetzt kann ich realisieren, dass nichts etwas an unserer Freundschaft ändern kann. Nicht mal meine Gefühle für ihn.TYLER
Ich stochere in meinen Kartoffeln herum, bis sie zu Brei werden, während ich Josh und Dad dabei zu höre wie sie sich über Baseball unterhalten.
Es fühlt sich an wie eine richtige Familie. Der Tisch ist bis zum Rand voll und alle Gäste strahlen. Niemand hat mich auf Jenna angesprochen, aber ich weiß, dass sie hier gewesen ist um meine Eltern zu sehen, denn auf dem Tresen steht ein Blumenstrauß mit einem kleinen Umschlag. Ich erkenne ihre Schrift. Ich weiß zwar nicht was ich davon halten soll, allerdings bin ich froh dass sie meinen Eltern erzählt hat, was mit uns passiert ist, sodass ich mich nicht mit den Fragen rumschlagen muss.
Der Abend verläuft weiterhin so gut wie er auch angefangen hat. Ich lache viel mit Josh und wir erzählen meiner Familie gemeinsam von unserer Tour.
Ich sehe oft zu ihm herüber und er zu mir. Es ist schön zu wissen, dass wir immer noch Freunde sind. Denn Josh ist schon so lange mein Freund und ich kenne ihn mittlerweile manchmal besser, als ich mich selbst kenne.Es klingelt an der Tür, mom macht auf und herein kommen zwei Freundinnen von ihrer Arbeit. Da wir uns gerade einen Film im Fernseher ansehen, müssen wir alle ein bisschen rutschen, damit wir alle auf das Sofa passen.
Mom und ihre Freundinnen lachen so laut, dass wir kaum noch was von dem Film verstehen können, trotzdem gucke ich weiterhin zum Fernseher. Und auch als Joshs Hand meine berührt und sein kleiner Finger meinen umklammert, tue ich so als wäre ich immer noch auf den Film konzentriert und würde nichts von dem bemerkt haben.
Ich müsste sie eigentlich wegziehen. Ich könnte sagen, ich muss auf die Toilette und aufstehen, dann würde ich ihn nicht verletzten. Aber ich ziehe sie nicht weg. Ich stehe auch nicht auf. Ich bleibe sitzen und rutsche noch näher an meinen besten Freund heran.
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Nobody Thinks What I Think
FanfictionJoshler-fanfiction|| Er schweigt und trommelt nervös mit seinen Fingern an die Tür. "Ich habe Angst", antwortet er schließlich. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, "Ich auch Tyler, Ich auch."