Tyler
Der nächste Monat ist ungewohnt ruhig im Vergleich zu den vergangenen Wochen.
Am Anfang des Monats hat Josh noch oft neben mir im Bett geschlafen. Manchmal habe ich seine Hand an meinem Bauch oder wo anders gespürt, aber wir haben nie darüber gesprochen. Als es mir wieder so gut ging, dass ich es nicht mehr verbergen konnte, ist Josh mir fast aus dem weg gegangen so als wäre ihm peinlich, dass er sich so um mich gekümmert hatte. Wir waren ganz normale Freunde, die sich eine Wohnung geteilt haben. Linda ist immer öfter bei Josh gewesen und hat irgendwann damit angefangen bei ihm zu übernachten.
Vor ungefähr 3 Wochen hab ich dann beschlossen zu meinen Eltern zu ziehen. Es ist nicht unbedingt schön neben dem Zimmer zu wohnen, in dem dein bester Freund und seine neue Freundin (mit einander) schlafen. Es ist besser so.Josh
Es ist ein Monat vergangen, seit ich Tyler das letzte mal gesehen habe. Manchmal haben wir ein paar Nachrichten ausgetauscht, aber gesehen haben wir uns überhaupt nicht. Ein paar seiner Sachen liegen noch in meiner Wohnung, ich habe sie gewaschen und ordentlich zusammengelegt. Bald ist Weihnachten und ich werde ihn wieder sehen. Wie jedes Jahr feiern unsere Familien gemeinsam Weihnachten. Unsere Mütter sind mittlerweile genau so gut befreundet wie wir es sind. Ich habe Tyler wirklich vermisst und deshalb werde ich ganz kribbelig bei dem Gedanken daran Tyler wieder zu sehen. Ich weiß auch, dass Linda der Grund für Tylers plötzliches Ausziehen gewesen ist, aber das ist nichts worüber er sich noch Sorgen machen müsste. Linda und ich, das ist noch nie etwas ernstes gewesen. Ich wusste es ja von Anfang, aber ihr ging es anders. Sie ist wirklich traurig gewesen, als ich ihr gesagt habe, dass ich sie nicht mehr treffen will. Unser Sex War gut aber irgendwas hat mir immer noch gefehlt.
Ich weiß nicht, ob sie den Job wechseln wird aber Tyler War ja eh schon immer der Meinung, dass wir nicht auf sie angewiesen sind.Ich habe beschlossen bereits heute Abend nach Hause zu fahren, damit ich meinen Eltern noch ein bisschen helfen kann alles für unsere Gäste vor zu bereiten. Ich weiß wie viel Stress sie sich immer machen.
Ich freue mich auch meine Geschwister wiederzusehen, es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, dass ich sie nicht mehr gesehen habe. Ich packe also meinen kleinen Rucksack, ziehe alle Stecker, da Gewitter angesagt ist und schließe dann die Tür mit Vorfreude hinter mir.Die Autofahrt zieht sich fast anderthalb Stunden hin, da alle auf dem Weg zu ihren Familien sind und meine Eltern außerhalb der Stadt wohnen.
Im Radio spielen sie Weihnachtslieder und die kleinen Häuser an den Straßen strahlen durch die vielen Lichterketten. Ich fühle mich jedes mal in meine Kindheit zurück versetzt, wenn ich diese Straße während Weihnachten entlangfahre.Um 21 Uhr öffnet meine Mutter mir Freudestrahlend die Tür und fällt mir um den Hals. Eine ganze Weil stehen wir einfach nur so da und ich vergesse alles was mich bis gerade eben noch bedrückt hat. Es ist wunderbar.
Wir essen alle gemeinsam und lachen ohne Pause. Mein Bruder hat seine neue Freundin mitgebracht und sie erzählen wie sie sich kennengelernt haben. Ich muss die ganze Zeit lächeln, weil ich mir vorstelle wie ich morgen endlich Tyler wiedersehen werde.
Kurz vor Mitternacht gehe ich in mein Zimmer. Ich schlafe nicht sofort sondern stöbere noch ein bisschen in den Kisten, die inzwischen voller Staub sind.Am nächsten morgen wache ich schon früh auf, denn ich höre wie meine Mutter bereits mit den Töpfen hantiert.
Ich möchte ihr gerne helfen, aber die einzige Aufgabe die sie für mich hat ist den Tisch decken und meinen Schwestern beim Schmücken des Baumes helfen.
So zieht sich der Vormittag also hin und als es (endlich) an der Tür klingelt bin ich längst mit allem fertig.
Zu erst tritt Kelly durch die Tür, dann Tyler Vater, seine Geschwister und als letztes mit kleinem Abstand Tyler. Meine Eltern werden natürlich als erstes begrüßt. Dann kommt Tyler vorsichtig auf mich zu. Er umarmt mich Wie sonst auch immer aber am liebsten hätte ich ihn einfach festgehalten, denn ich habe ihn wirklich vermisste. So alleine in meiner großen Wohnung War ich echt einsam. Am liebsten würde ich ihn bitten wieder einzuziehen, aber ich gebe mir Mühe mich zu erst einmal zurück zu halten.
Ich beobachte ihn also einfach nur dabei, wie er sich lachend mit Jordan unterhält und erfreue mich an dem wunderbaren Geruch, der aus der Küche kommt.Am Tisch sitze ich gegenüber von Tyler und neben Madison. Ich weiß nicht wie es passierte, aber beim 2. Hauptgang -ungefähr- stupst Madison mich plötzlich an und flüstert mir ins Ohr: "warum starrt Tyler dich die ganze Zeit so an?"
Tatsächlich fällt mir jetzt auch auf, dass er kaum woanders hinsieht, als zu mir. Ich will gerne wo anders hingucken, als in seine Augen, aber sie halten mich gefangen. Ich merke weder, wie Madison mich anruckelt noch, wie meine Mutter mir unaufgefordert nachfüllt, ich sehe einfach nur in Tylers wunderschöne Augen und ich kann nicht sagen warum, aber ich fühle mich plötzlich auf eine unbeschreibliche Art zu Tyler hingezogen, so wie ich es schon lange vermutet habe. Nur wusste ich nie, wie Tyler fühlt. Bis jetzt. Denn jetzt seh ich in seinem Augen das selbe Schimmern, Glück und das selbe Verlangen nach mehr.
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Nobody Thinks What I Think
FanfictionJoshler-fanfiction|| Er schweigt und trommelt nervös mit seinen Fingern an die Tür. "Ich habe Angst", antwortet er schließlich. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, "Ich auch Tyler, Ich auch."