Kann es eigentlich noch schlimmer werden? (1)

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Luna:

Ich schreckte hoch.

Schon wieder so ein Traum. Was war nur los in letzter Zeit?

Ich schnaufte erleichert auf. Zum Glück war Samstag und somit keine Schule.

Ich überlegte kurz, was ich heute machen wollte. Ich entschloss mich dazu, später etwas spazieren zu gehen.

Vielleicht kam ich ja so auf andere Gedanken. Momentan dachte ich nämlich andauernd an Matteo.

Es ist ja eigentlich nicht sonderlich überraschend, dass man Morgens, Mittags und Abends an seine andere Hälfte dachte.
Leider tat mir jeder Gedanke und jede Erinnerung an ihn weh. Trotzdem konnte ich es einfach nicht abstellen ständig an ihn zu denken

In letzter Zeit erinnerte ich mich zum Beispiel ziemlich häufig an unseren ersten Kuss.

Wie überraschend er war. Es hatte mich total überrumpelt. Zumal zu der Zeit auch noch diese Sache mit Simón war, die ich aber jetzt lieber unerwähnt lasse.

Zuerst unsere innigen Blicke. Ich hatte mich komplett in seinen braunen Augen verloren gehabt.

Ich hatte das Gefühl, er wusste in diesem Moment nicht so recht, was er da tat. Er wurde wie ein Roboter von seinen Gefühlen gesteuert.

Als er zuerst seine Hand auf meine Wange legte und mich dann sanft küsste, war ich so überwältigt von diesem Gefühl, dass ich mich nicht bewegen konnte.

Und das wegen einem ganz einfachen Grund. Es war mein erster Kuss gewesen.

Ich hatte mir diesen immer total romantisch vorgestellt.

Sprich, mit meinem ersten festen Freund am Strand von Cancùn ganz abseits von allen anderen.

Ich dachte, dass ich in diesem Moment meine Lieblingsmusik hören und alle meine Sorgen vergessen würde.

Es exestierten eben nur wir zwei.

Matteo hatte meine ganze Vorstellung von meinem ersten Kuss durcheinander gewirbelt.

Es hatte sich so falsch, aber auch so richtig angefühlt.

Außerdem hatte ich bei diesem Kuss zum ersten Mal Matteos wahres Ich gesehen.
Ich hatte erkannt, wie liebevoll und sensibel er doch war.

Er hatte mir während dem Kuss sanft über die Wange gestrichen und mich generell wie ein zerbrechliches Stück Porzellan behandelt.

Ach, es war so unglaublich schön. Wie sehr ich meinen Snob vermisste..

"Luna, hör' auf zu träumen. Er wird dir niemals eine zweite Chance geben."

Ámbar:

Als ich erwachte, lag ich auf etwas Ungewohntem, was garantiert nicht mein Kissen war. Trotzdem war es mindestens so, wenn nicht sogar bequemer als dieses.

Ich hob meinen Kopf. Nun erkannte ich auch, worauf ich lag.

Auf Simón's Brust.

Er selbst schien noch tief und fest zu schlafen. Ich musste grinsen. Er sah total niedlich aus.

Ich beschloss ihn trotzdem aufzuwecken. Nicht das meine Tante ihn noch hier erwischte.

Ich strich über seine Wange.

"Aufwachen, Simón!"

Sagte ich wärendessen.

Er öffnete ganz langsam seine Augen und starrte mich erstmal verwundert an.

Soy Luna ~ Un Sueño?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt