Kapitel 4 - worthless things

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"Wüsste nicht, was es dich angeht",sagte ich gelangweilt und schwenkte das Glas mit dem Bourbon.

"Nanana, Liebes..Nicht so zickig",grinste Klaus, woraufhin ich ihm nur einen vielsagenden Blick zuwarf.

"Dann frag ich mal so..",fing er an.
"Darf ich fragen, wieso du so dringend von deinem Exfreund weg musstest und ein Zimmer im größten Haus Mystic Falls mietest?",grinste er, weshalb ich verwirrt zu ihm sah.

Innerlich schluckte ich und schrie in mich hinein, doch Äußerlich zeigte ich nichts davon.

Er sah mir mit einem ernsten Grinsen in die Augen, weshalb ich belustigt zu ihm sah und einen Schluck meines Bourbons trank.

Das Grinsen aus seinem Gesicht verschwand und zog mich an meinem Arm, sodass ich ihn ansehen musste.

"Das übliche? Er hat dich betrogen, oder er hat eine andere kennengelernt?",spottete er, weshalb nun auch mein Grinsen verschwand, und sich mein Blick voller leere füllte.

"Wenn du es genau wissen willst..Er hat mich nicht nur betrogen",fing ich scharf an. "Er hat mich auch geschlagen beklaut",beendete ich meine Antwort, ehe ich das Glas leerte, ein Geldschein aus meiner Tasche kramte,ihn neben das Glas legte und vom Barhocker rutschte, um von hier zu verschwinden.

Ich hing meine Tasche um meine Schulter und setzte mich ins Auto, um das zu tun, was ich schon längst hätte machen sollen.

Ich wollte die Kiste mit den Waffen verbrennen und die Asche auf das Grab meiner Eltern schütten.

Sie hatten mir mit dieser Tradition mein Leben zerstört. Ich musste schon viel zu früh mit ansehen, wie Blut vergossen, und Leichen vergraben wurden.

Nicht nur die Leichen der Vampire, nein. Auch die Leichen meiner Eltern.

Tränen sammelten sich in meinen Augen, und auch so sehr, wie ich versuchte sie wegzuwischen, sie liefen immer weiter an meinen Wangen hinuter, und ich konnte mich innerlich dafür schlagen, dass ich diese Schwäche zuließ. Mir wurde beigebracht Trauer, die sich irgendwann ansammelt hinunter zu schlucken und zu verriegeln, sodass sie niemals Besitz über mich ergreifen sollte. Genauso sollte ich es mit Reuhe und Angst tun, und es gelang mir.

Bis auf jetzt. Ein einziger Typ, brachte mich aus der Bahn, und ließ meine Trauer und sogar meine Wut Besitz gewinnen. Ich war ihr unterlegen und fing an zu weinen, was mir zeigte, dass ich einen Schlussstrich ziehen sollte. Ich sollte ab sofort abfangen, Reuhe, Wut, Angst und Trauer zu spüren. Ich könnte mich allein dafür schlagen, dass ich mich schlagen könnte wegen der Schwäche, die ich zuließ. Es war etwas völlig natürliches, traurig zu sein. Besonders, wenn mein neuer Mitbewohner sich darüber lustig machte, dass mein Exfreund, den ich zugegebenermaßen echt geliebt habe, mich geschlagen und betrogen hat.
Und ich durfte auch wütend auf Klaus sein. Ich durfte auch wütend auf meine Eltern sein, dass sie mir so etwas antun mussten. Denn das, was sie taten, ließ mich durch die Hölle gehen.
Es wäre zu meinem besten, sagten sie. Ich solle mir keine Sorgen machen. Alles würde gut werden. Von wegen ! Es war nichts zu meinem besten, die Sorgen waren größer denn eh und je und alles ist schlecht geworden.

Heftig, dass eine einzige falsche Entscheidung, ein falscher Zug, mein Leben so sehr prägen würde.

"Dreh um. Lass die Schwäche nicht zu",flüsterte eine Stimme in meinem Kopf, auf die ich sonst immer gehört hatte.

"Nein",sagte ich laut und drückte immer fester aufs Gaspedal.
Von weitem erkannte ich das riesige Haus der Mikaelsons, weswegen ich das Tempo verlangsamte und den Wagen vorsichtig parkte.

Es dauerte eine Zeit, bis ich aus dem Auto stieg. Ich saß einfach nur da, sah starr auf das Lenkrad und sortierte meine Gedanken.

Ich versuchte es, zumindest...

Nachdem ich einmal tief ein- und ausgeatmet hatte, stieg ich aus meiner Karre und schlug die Tür hinter mir zu. Ich kramte den Schlüssel aus meiner Handtasche und schloss die riesige Tür auf, um so schnell wie möglich meinen Karton zu holen und ihn irgendwo in einem Wald zu verbrennen. Ich einschreiben kurz über meine Wangen, joggte die Treppe hinauf, holte den Karton und joggte die Treppe wieder hinunter.

Im Moment hatte ich nur ein Ziel vor Augen:

Die Tradition abzubrechen, und eine freie Frau zu werden, ohne immer Angst zu haben einen vampir in aller Öffentlichkeit zu töten.
Sie waren nicht alle böse, und das veratand ich spätestens, als ich Stefan Salvatore kennenlernte.

Sein Herz war wirklich rein, und er zeigte alle seine Gefühle und Emotionen, was mir bewiesen hatte, dass er seine Menschlichkeit nicht abgestellt hatte. Genau so, wie seine Freundin Lexi, die ich ebenso beinahe getötet hätte. Doch als ich ihr in die Augen sah, erkannte ich, dass sie ein genauso reines Herz hatte, wie Stefan. Und ich war mir sicher, sie waren nicht die einzigen.

Mein Ziel war es immer gewesen die Urvampire auszulöschen, doch mir wurde bewusst, dass wenn ich sie tötete, womöglich auch einige meiner Freunde sterben würden. Ich wusste nicht, ob einige meiner Freunde Vampire waren, aber tötete ich einen der Urvampire, könnte es der sein, der ihre oder auch Stefans und Lexis Blutlinie erschaffen hatte. Deshalb gab ich es auf. Ich würde keine Vampire mehr töten, denn ich hatte bereits viel zu viel Blut an meinen Händen kleben. Auch das Blut meiner Eltern.

Gerade als ich den Karton auf meine Rückbank werden wollte, erkannte ich Elijah neben mir.

"Was machst du da?",fragte er mich und begutachtete den befinden Karton.

"Das..Sind sozusagen..Erbstücke meiner Familie..Aber..Ich will sie nicht",sagte ich und klopfte einmal vorsichtig auf den Karton.

"Was für Erbstücke?",fragte er interessiert nach, und legte den KOPF schief.

Ich fing an nervös zu lachen.
"Also wenn ich ihnen das erzähle..Dann halten sie mich sicher für verrückt",grinste ich und biss mir auf die Innenseite meiner Unterlippe.

"Ich denke, wenn du Erbstücke meiner Familie sehen würdest, würdest du mich für verrückt halten",sagte er und stopfte seine Hände in die Hosentaschen seines Anzugs.

"Also gut..",murmelte ich verlegen uns sah einen Moment auf den Boden.

"Meine..Familie bestand ursprünglich aus Jägern..Also..Nur nicht irgendwelche Jäger..",murmelte ich und lachte nervös auf. Elijahs Blick lag interessiert auf mir und er zog seine Augenbrauen nach oben.

"Vampirjäger..",beendete ich den Satz und tippte nervös auf dem Karton herum.

"Interessant",gab Elijah von sich, ohne seinen Blick von mir zu wenden. "Und was ist nun im Karton?",fragte er und beugte sich ein Stück zu mir hinunter.

Nervös klappte ich dir Deckel auf, und zeigte ihm die Sammlung von Pfählen..Von Eisenkraut Schatullem..Und von vielem mehr.

Elijah nahm sich einen Pfahl heraus und betrachtete ihn genauer. Er drehte ihn einmal und fuhr über den Schriftzug, der ein großes M und ein R für unseren ursprünglichen Familiennamen 'Montag- Röse' zeigte.

"Wieso willst du sie nicht haben?",fragte mich Elijah und legte den Pfahl zurück in den Karton.
"Glaubst du nicht an das, was deine Vorfahren getan haben?"

"Es nicht so, dass ich nicht daran glaube..Nur..Ich finde es nicht gut",sagte ich entschlossen und drückte den Deckel des Kartons wieder zu.

"Verstehe",sagte Elijah und spielte an dem Ring, der seinen Finger schmückte, herum. "Was hast du damit vor?"

Ich blies meine wangen auf, und ließ die Luft dann aus ihnen weichen, während ich weiter mit den Fingern auf dem Karton herum tippte.

"Ich wollte es verbrennen",sagte ich und wartete auf Elijahs Reaktion.

Rivals - fighting for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt