Kapitel 3

16.4K 549 13
                                    

"Miss November?", fragte Dr.Fide ängstlich. Ein toller Arzt. Wusste nicht, was er in so einer Situation zu tun hatte. Danke, Jen, dass du mich zu dem hier gebracht hast! Der hat mich womöglich auch operiert. Vor Schreck, durch diese Gedanken, öffnete ich schlagartig die Augen. "Oh Gott, Miss November, sie haben uns aber einen Schrecken eingejagt. Ich würde sie gerne die nächste Zeit unter Beobachtung hier lassen, damit so etwas nicht nochmal passiert. "Nein!", sagte ich schnell. "Bitte nicht!" Ich flehte ihn an. Ich mochte Krankenhäuser nicht. Ich hasste sie und hatte Angst vor ihnen. "Aber Miss November.", sagte eine andere Ärztin. "Sie wissen nicht, was sie da sagen! Sie sind in den besten Händen...

Drei Tage waren vergangen. Ich kauerte ängstlich in einer Ecke des Raumes. Ich hatte zum Glück ein Einzelzimmer. Neben mir stand ein typisches Krankenhausbett, eine Glastür mit komischer Textur führte ins Bad. Plötzlich öffnete sich die Tür. Ein komischer Mann kam herein. Er reichte mir die Hand, doch ich schüttelte nur ängstlich den Kopf. Dr.Fide folgte dem Mann ins Zimmer. Er sagte zu dem Fremden: "So habe ich sie aber gar nicht kennengelernt..." Der Fremde seufzte kurz und leise, aber nichts entging meinen Wolfsohren. "Wenn sie nicht hier sein wollen, gehen sie!", flüsterte ich. Der Fremde schaute mich an. "Es wurde ein sehr gutes Gehör identifiziert. Sie hört scheinbar alles..." "Gut. Ich mache mich an die Arbeit.",sagte der Fremde und kam auf mich zu. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich vor mich. "Wie heißen Sie?", fing er an. Ich antwortete nicht, schaute nur auf meine Füße. Ich saß zusammengekauert in dieser Ecke. Meine Beine wurden von meinen Händen zusammengefaltet und ich legte meinen Kopf auf meine Arme. Der Mann blieb ruhig sitzen. Er wartete. "Ich warte so lange, bis sie mit mir reden. Und das kann dauern.", sagte er irgendwann. Ich schaute ihn wütend an. Jetzt hatte ich keine Angst mehr, also stieg ich leise in mein Bett und deckte mich zu. Der Mann stellte seinen Stuhl näher an das Bett heran. "Ich warte.", sagte er langsam ungeduldig. "Wie heißen Sie? Ich fange gerne an. Mein Name ist Dr. Mike Joseph und sie?" Er klang ein bisschen verzweifelt. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, oder er machte es extra, um mein Mitleid zu gewinnen, doch ich gab mich geschlagen. "November. November Stayley.", sagte ich leise. "Warten Sie kurz, November. Ich hole Ihnen einen Tee. Er erhob sich und wollte gehen, doch ich packte seinen Ärmel und zog ihn zurück. "Nicht gehen!", flehte ich. Ich merkte, wie eine Träne über meine Wange floss. "Gut. Ich bleibe.", sagte er und setzte sich wieder. "Wann haben Sie das letzte mal geschlafen?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. Inzwischen hatte ich mich aufrecht hingesetzt und schaute in seine Augen. Er hatte grüne, ich blaue. Er hatte graue Haare, seine vom Alter meine gefärbt. "Wie alt sind sie?", fragte er weiter. Alles was ich antwortete, trug er in eine Tabelle ein. "17", antwortete ich plump. Er nickte. "17 und doch so psychisch labil. Das ist eine Schande in diesem jungen Alter.", sagte er leise. "Wie, psychisch labil?", fragte ich schnell zurück. Er schaute mich an. "Sie hören wohl wirklich alles, November. Ich meine nur, anscheinend haben sie immer dann Angst, wenn sie alleine sind.", sagte er. "Das stimmt nicht!", entgegnete ich stur. Ich hatte schließlich meine letzten 4 Jahre alleine verbracht. "Aber immer, wenn ein Arzt kam, wurden sie fröhlicher und auf der Kamera kann man sehen, dass es Sie fertig gemacht hat, alleine hier zu sein." "Ja! Alleine hier! Aber nicht alleine generell! Ich mag es sehr, alleine zu sein! Ich kann es genießen!", rief ich. "Beweisen sie es mir. Ich werde jetzt gehen, es ist schon spät, morgen komme ich wieder und spreche mit Ihnen. Eine gute Nacht wünsche ich Miss November Stayley." Mit diesen Worten verließ er den Raum und machte das Licht aus. Ich schaute auf den Wecker. Er leuchtete eine rote 21 und eine rote 54. Schon so spät? Ich schloss schnell die Augen und versteckte mich unter der Decke. Irgendwann fiel ich in einen unruhigen Schlaf...
-_(687 Wörter)_-

Angels of HELL: The Alpha wants his mateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt