Kapitel 1

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Ich rannte um mein Leben. Hinter mir waren bestimmt hundert Wölfe, die würden mich sofort umbringen. Nur weil der Alpha mich wollte. Nur weil ich seine dumme Mate sein musste. Er, der größte und brutalste von allen. Ausgerechnet er! Darf ich vorstellen? November. November Stayley. Heißeste Wölfin des Landes. Ok, das war gelogen, doch nun weiter. Ich stolperte über eine Wurzel und fiel hin. Ich landete direkt auf meiner Pfote und das schmerzte gewaltig. Mein silbernes Fell verhing sich im Dornenbusch, in dem ich gelandet war. Nun stand ein Wolf bedrohlich über mir. Sind sie wirklich schon so nah gewesen? Er knurrte tief und ich musste meine Augen schließen, um nicht vor Angst anzufangen zu heulen. Ja, ich weinte oft. Meine Mutter hatte immer gemeint, dass das nicht normal wäre, aber hey. Es gab schlimmeres. Zum Beispiel den Gestank, der aus dem Maul des Wolfes über mir kam. "Du hast Mundgeruch, geh von mir runter!", keuchte ich. Er lachte nur. "Dante!", rief er. Er drehte seinen Kopf, nahm aber nicht seine schweren Pfoten von meinen Schultern. Ein kleinerer Wolf mit braunem Fell kam aus der Menge. Er zögerte. "Ja, Alpha?", fragte er schüchtern. "Kümmer dich um sie!", sagte er streng. Sofort kam Dante angerannt und bückte sich vor mich. Er nahm meine verletzte Pfote in die Hand und untersuchte sie. Manchmal musste ich mir auf die Zähne beißen, da es so wehtat. "Aua!", schrie ich gerade, als er etwas fester zupackte. "Beweg deine Pfote.", sagte Dante schüchtern. Ich schüttelte den Kopf. Der Alpha kam bedrohlich näher. "Er hat gesagt: Beweg deine Pfote!", schrie er, wobei er immer lauter wurde und seine Stimme tiefer. Am Ende war es wie ein Grollen. Ich schluckte und nickte schnell. Ich wollte keinen Ärger mit ihm, doch den hatte ich bereits. "So ist es gut.", beruhigte mich Dante nachdem ich schmerzhaft versucht hatte, meine Pfote und die einzelnen Zehen zu bewegen. "Kann sie laufen?", fragte Alpha. "Was?", fragte Dante zurück. "Kann. Sie. Laufen?", fragte der Alpha nun strenger. "Nein, keinesfalls!", sagte Dante schnell. "Kannst du laufen?", fragte mich nun der Alpha. Ich schüttelte den Kopf. Es tat schon so weh, also wie sollte dann laufen gehen. "Dann trag ich dich. Wir müssen los, das Rudel von dem Territorium wo wir drauf stehen kommt. Gute Nacht Wolfsmädchen." Schon spürte ich etwas in meinem Pelz und mir wurde schwindelig. Dann bildeten sich schwarze Punkte in meinem Blickfeld bis es komplett schwarz wurde.

"Sie wird aufwachen!",hörte ich Dantes Stimme. "Was war das denn?" "Wolfsgift. Keine Sorge es war nur Stufe 1.", beruhigte Alpha Dante. Doch Dante beruhigte sich nicht. "Wolfsgift?", schrie er schrill. Sofort kam ein Wolf in den Raum. "Ist was?", fragte er schnell und schaute sich um. "Nein, alles okay Dan.", antwortete der Alpha. Dan bewegte sich auf mich zu und ich fing an, unruhig zu werden. "Oh, sie ist ja wach.", sagte der Alpha. "Ist sie das?", fragte Dan. Der Alpha nickte. "Hallo Schätzchen.", sagte er als er auf mich zu kam. Sie waren alle zu nah! Ich wollte keine anderen Wölfe in meiner Nähe haben! Ich konnte das schon immer nicht ausstehen. Also rückte ich ein Stück zurück, doch wurde von etwas hartem abgehalten. "Sie hat Angst Jen.", sagte Dan. Jen, der Alpha, nickte bloß. "Ich weiß." Er seufzte und klang eher verzweifelt als wütend. Nun kam noch ein weiblicher Wolf in den Raum. "Emily!", rief Dan und ging auf sie zu. "Das ist bestialisch!", schrie sie wütend und kam ebenfalls auf mich zu. Dan wollte sie abhalten, doch es gelang ihm nicht. "Komm her.", sagte Emily zu mir. Ich wollte, doch ich saß in einem kleinen Käfig. "Seht ihr! Sogar vor mir hat sie Angst! Ich hol dich da erstmal raus.", sagte sie verärgert und öffnete mit dem Schlüssel, den sie sich aus Jens Hosentasche geklaut hatte, die Gittertür. Sie war recht klein, also zwengte Emily mich hinaus. Sie setzte mich auf dem Boden ab. Sofort rutschte ich zurück an den Käfig. "Gesprächig ist die wohl nicht.", witzelte Dan. "Daniel!", rief Emily wütend. "Lass das! Du bist auch nicht besser als der Alpha!" "Weißt du Emily. Ich habe auch einen Namen.", sagte Jen. "Ja, Jendrick, eure Majestät, König der sieben Zwerge hinter den sieben Bergen.", witzelte nun Emily. Emily, Daniel und Jendrick. Ich versuchte wieder in den Käfig zu kommen, doch schaffte es durch meine Hand nicht, die Tür zu öffnen. Also versteckte ich mich neben dem Käfig, in der Ecke. "Weißt du, Mädchen, der Käfig, ja, wir sehen dich noch. Der Käfig ist keine Wand...er hat Löcher.", erklärte mir Jen wie einem kleinen Kind. Nun ging Emily auf Jen zu und schlug ihm in den Bauch. "Lass das! Das ist deine Mate! Mach solche Spielchen mit jemand anderem. Komm her, Kleines." Sie kam wieder auf mich zu, die Arme ausgestreckt. Ich konnte ihr nicht entfliehen, trotzdem drückte ich mich fester an die Wand, in der Hoffnung sie würde aufgehen und ich könnte fliehen. Und so landete ich in Emilys Armen und sie öffnete mir den Käfig. "Wenn du es wirklich so willst...", seufzte sie und ließ mich in Ruhe. Sie ging aus dem Raum gefolgt von ihrem Mate. Ich krabbelte schnell durch die offene Tür und legte mich in eine Ecke. Mir tat alles weh, und erst jetzt bemerkte ich Dante, der auf die Tür des Käfigs zukam. "Du kannst sie darin nicht halten, als wäre sie ein Tier.", sagte er leise als er auf mich zu kam. Er kam mit in den Käfig und untersuchte mich weiter. Dann holte er einen Block aus seiner Tasche und schrieb etwas auf. Diesen Zettel reichte er Jen und dieser las ihn. Seine Augen weiteten sich. "Aber...", sagte er. Dante wechselte noch den Verband, der inzwischen um mein Handgelenk war und ging dann auch. Nun war ich wieder alleine mit Jen. Dieser schloss die Käfigtür ab und ging aus dem Raum. Er kam irgendwann spät abends wieder. Ich war müde also legte ich mich schlafen...
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Angels of HELL: The Alpha wants his mateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt