Kapitel 21

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November (p.o.v)
In letzter Zeit ging ich ihm immer aus dem Weg. Er hatte sich wieder eingekriegt, aber nicht versucht, mich noch ein einziges mal freundlich zu behandeln. Er war immer unfreundlich gewesen, aber wenigstens durfte ich mich frei bewegen. Dieser Tag hatte uns beide sehr geprägt. Wir waren wütend aufeinander. Er hatte mich geschlagen und ich hatte ihn beleidigt. Was war da wohl schlimmer? Vorallem, ich hatte nur meine Gefühle gesagt. Anscheinend sollte ich hier nicht fühlen. Es war ihm egal. Wie ich mich doch in ihm täuschen konnte! Ich saß gerade auf meinem Bett und weinte vor mich hin. Ich malte etwas. Etwas anderes konnte ich ja auch nicht tun. Ich wurde nicht Luna. Ja, eigentlich war ich es schon, aber er hatte freiwillig darauf verzichtet. Ich malte einen Wolf und ein Mädchen. Ich malte mich...
Die Tür öffnete sich und Dan kam herein. Er sagte: "Es gibt Abendessen. Komm bitte." Ich nickte und legte meine Sachen weg. Dann folgte ich Daniel zum Esszimmer. Dort stand ein riesiger Tisch. Eine Tafel. Außenrum saßen viele Menschen. Das Rudel aß immer zusammen. Alpha saß an einem Ende Beta an dem anderen. Ich saß eher auf der Hälfte bei dem Beta. Alle hatten sich zum Alpha gedrängt, jeder wollte bei ihm sitzen, also blieb mir nur ein Platz in der Mitte. Ich spürte immer wieder Jendricks Blick auf mir. Es war unangenehm. Ich aß heute Salat. Ich hatte mir extra nicht viel genommen, da ich keinen Appetit hatte. Am Ende blieb sogar davon etwas übrig. Als ich den Teller wegbringen wollte, hielt mich Dan zurück. Er zeigte auf Jen. Ich seufzte. Das hatte ich mir wohl selber eingebrockt. Es gab eine Regel:Kein Essen verschwenden! Jeder, der beim Essen nicht aufisst, wird solange am Tisch bleiben, bis der Teller aufgegessen ist. Der Alpha hat ein Auge.
Genau diese Regel hatte ich gebrochen. Deshalb schaute mich Jen wütend an. Er wollte genauso wenig wie ich alleine mit ihm bleiben. Also würgte ich alles runter und stellte den Teller nun weg. Im Zimmer angekommen, rannte ich sofort ins Bad und übergab mich. Ich hatte es runtergewürgt, tja, jetzt kam es wohl wieder hoch. Jen stand hinter mir, das spürte ich. Ich drehte mich langsam zu ihm um und wischte mir mit etwas Toilettenpapier den Mund ab. Dann spülte ich ab. Jen half mir hoch. "Bist du krank?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab nur zu viel gegessen." "Du bist mager! Du hast gerade mal vielleicht maximal vier Salatblätter gegessen." Er klang sehr aufgebracht. Ich zuckte mit den Schultern. "Komm.", sagte er und zog mich mit sich...
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Angels of HELL: The Alpha wants his mateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt