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Schon nach kurzer Zeit des Grübelns war ich eingeschlafen. Ich träumte von eisblauen und orangenen Augen und diesem herrlichen Geruch von Cosmin. Als ich aufwachte stand die Sonne am höchsten Punkt des Himmels zu dieser Jahreszeit. Doch plötzlich spürte ich ein schmerzhaftes Ziehen in meinem Unterleib. Kurzerhand sprintete ich aus meinem Bett zum Bad und bemerkte erst beim Toilettengang, was mit mir los war. Ein Krampf überkam mich und ich spürte nun deutlich dass ich meine Periode bekommen hatte. Ich wusste jetzt schon, dass es wieder ein langer Tag werden würde und machte es mir mit einem heißen Tee auf dem Sofa gemütlich. Im Fernsehen lief ein Märchen nach dem anderen, doch ich bekam fast nichts davon mit, denn mich überkamen Krämpfe der übelsten Sorte. Die Schmerzen ließen einfach nicht nach und gegen 15 Uhr war mir klar, dass ich Mary anrufen musste. So konnte ich unmöglich zur Arbeit gehen. Hoffentlich war ich morgen Abend zur Party von Ray wieder fit. Ich erklärte ihr was los war und sie versprach vor der Arbeit noch bei mir vorbei zu sehen. Auch bat ich sie mir noch Schmerztabletten mitzubringen und wir legten dann auf. Das Ganze hatte mich so geschafft, dass ich nichtmal etwas essen konnte. Mein Magen knurrte zwar, doch ich bekam nichts runter. Gott sei Dank hatte Mary einen Schlüssel und ich brauchte nicht aufstehen. In eine Decke gewickelt versuchte ich ein wenig zu schlafen, bis Mary kam, aber es war einfach nicht möglich. Immer wieder schüttelten mich Krämpfe, die unausstehlich waren. Eine halbe Stunde vor Schichtbeginn hörte ich den Schlüssel im Schloss und kurz darauf ein paar Schuhe durch den Flur klappern.

Meine beste Freundin brachte mir Gummibärchen,  Saft und Schokolade mit.

"Ach Sophie, jeden Monat leidest du so, ich hab dir Nervennahrung und

Schmerzmittel mitgebracht." erklärte sie und verteilte alles auf dem Wohnzimmertisch. Sie setzte sich zu mir und massierte mir die Schultern. Nachdem wir eine Weile einfach nur da gesessen haben und sie mir noch einen Tee gemacht hatte, entdeckte ich vor dem Wohnzimmerfenster die schwarze Limousine. John hatte ich ja total vergessen.

"Mary, sag John doch bitte, dass ich heut nicht mitfahre und er dich zur Arbeit fahren soll." erklärte ich und kuschelte mich wieder in meine Decke.

"Klar mach ich, ich komm nachher nochmal vorbei. Bis später und ruh dich gut aus." Als Mary ging,  verschwand ich schon das vierte mal zur Toilette und versuchte dann noch ein wenig zu schlafen. Ich nickte immer zwischen zwei Krämpfen etwas ein und hoffte, dass es bald besser werden würde. Doch die Schmerzen hörten einfach nicht auf. Kurz bevor ich mir eine von Mary's Tabletten einschmeißen wollte klingelte es wieder an der Tür. Ich rappelte mich auf und hoffte, nicht mit einem Krampf zusammen zu sacken. Wer kam zu dieser Zeit noch vorbei? Mary war bei der Arbeit, doch als ich die Tür aufmachte, hüpfte ich fast vor Schreck einen Satz nach hinten.

"Cosmin?!  Was machst du denn hier?" völlig erstaunt starrte ich ihn an. Sein Anblick war immer wieder faszinierend. Die Ausstrahlung,  es war atemberaubend Mystisch und Anziehend.

"Meine Liebste Sophie. Du leidest schon eine ganze Weile. Seit Mittag habe ich kein Auge mehr zugetan, weil ich ständig an dich denken muss. Verdammt, dein Blut fließt in mir, ich spüre, wenn es dir schlecht geht." erklärte er besorgt aber ernst und mir wurde einiges noch klarer. Am liebsten hätte ich mich in seine Arme geworfen, doch ich merkte, wie der nächste Krampf auf mich zu rollte und wimmerte leicht.

"Nun komm schon rein, ich muss mich wieder hinlegen." Ich konnte nicht fassen, dass ich mir einen Vampir ins Haus holte, aber im Moment hatte ich einfach keine Lust auf Diskussionen. Als ich mich wieder auf den Weg zum Sofa machte, überrollte mich wieder einer der schlimmen Krämpfe und ich zuckte regelrecht zusammen.

"Hey, was ist bloß los mit dir?" Cosmin griff um meine Schultern und Kniekehlen und hob mich hoch. Sein Duft wehte mir in die Nase und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

Der schwarze Gral -Blutrausch- Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt