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Nachdem wir uns, ich mit zusammen gekniffen Beinen, von Dr. Gracen und den anderen verabschiedet hatten, schwang Cosmin mich auf seinen Arm. Mit federleichten Schritten sauste er in einem unglaublichem Tempo die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Inzwischen war es zwei Uhr in der Nacht, doch das hielt uns nicht davon ab, unseren Hunger nacheinander zu stillen. Nachdem wir uns noch einige Male geliebt hatten und mein Blut Cosmins Blick wieder abkühlte, fiel ich wenig später erschöpft in einen tiefen Schlaf.

Der Tag war schön mit meiner Oma. Wir haben mit meinen Freunden zusammen meinen Geburtstag gefeiert. Mary war da, Ray und ein paar andere Kinder aus meiner Klasse. Doch nun war es Zeit ins Bett zu gehen. Oma hielt schon meine Decke in die Höhe, als ich aus dem Bad kam und in mein Bett sprang. Wie jeden Abend erzählten wir uns von dem was wir am Tag erlebt hatten und sie gab mir noch einen Gute-Nacht-Kuss bevor sie das Zimmer verließ.

Ich hatte das Gefühl schon eine Zeit geschlafen zu haben, als ich plötzlich etwas hörte. Draußen vor dem Fenster stand meine Mutter. Aber Mama war doch im Himmel! Oder nicht? Ich lief auf mein Fenster zu und sah hinaus. Ganz klar konnte meine Mama hinter der Scheibe erkennen, doch sie trug nur ein leichtes Sommerkleid und das im tiefsten Winter. Vielleicht träumte ich aber doch - also kniff ich mir in den Arm und sah nochmal zum Fenster. Immer noch stand meine Mama vor meinem Fenster. Ich freute mich riesig und rief nach ihr, doch sie sah aus als würde sie es nicht hören. Überhaupt sah sie aus als würde sie durch mich hindurch blicken. Als ich noch einmal nach ihr rief, verschwand sie plötzlich und eine dunkle Gestalt trat an ihre Stelle. Gerade als ich aufschreien wollte, leuchteten zwei orangene Augen aus dem dunklen Wesen auf und ich hatte auf einmal alles vergessen. Es war, als ob sich mein Bewusstsein ausschaltete.

Plötzlich kam meine Oma herein gestürmt und nahm mich in den Arm.

“Sophie, Sophie, wach auf. Du träumst wieder” hörte ich von irgendwo eine Stimme. Sie klang besorgt und jemand hielt mich bei den Schultern.

Ich zuckte zusammen und setzte mich kerzengerade auf. Völlig verwirrt sah ich mich um. Das Zimmer war ihn sanftes Licht getaucht und nur das Rascheln der Bettdecke war zu hören.

“Sophie, sieh mich an! Ist alles okay?” Fragte Cosmin nervös.

Ich wandte mich zu ihm um und sah ihn an. In seinem Gesicht lag der Ausdruck von Besorgnis.

“Ja ich glaube schon.” Antwortete ich flüsternd und überlegte was ich schon wieder geträumt hatte. Die Bilder in meinem Kopf verschwammen immer mehr und flogen davon, nicht mehr zuzuordnen woher sie kamen.

So langsam machten mir diese Albträume wirklich Sorgen.

“Ich muss mir kurz etwas Wasser ins Gesicht spritzen.” Bemerkte ich und ging ins Bad. Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken.

Cosmin saß auf dem Bett und wartete geduldig auf mich, bis ich zurück kam.

Ich blieb im Türrahmen stehen und betrachtete meinen persönlichen Adonis eine kleine Weile. Seine Augen glühten in einem hellen Orange und ließen mich nicht los. Sie folgten meinem nackten Körper bis zu meinen Füßen und trafen dann wieder auf meine Augen.

Langsam ging ich auf ihn zu und griff nach seiner Hand, die er mir anbot. Jedes Mal wenn er mich berührte, egal wo, schoss ein Schauer durch meinen Körper. Vorsichtig zog er mich zu sich, platzierte mich auf seiner Hüfte und griff in meinen Nacken.

“Wie gern ich wieder über dich herfallen könnte, du solltest aber noch etwas schlafen. Der kommende Tag wird anstrengend für uns beide.” Raunte er mir ins Ohr und hauchte noch ein paar eiskalte Küsse auf meinen Hals bevor seine Lippen auf die Meinen trafen.

Der schwarze Gral -Blutrausch- Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt