-DSG 22-
Sekunden später öffnete ich die Augen und fand mich vor dem Kleiderschrank in Cosmins Zimmer wieder. Er ließ den Umhang von meinen Schultern gleiten, legte eine Hand auf meine Wange und sah mich nur an.
“Es tut mir Leid, dass du das mit ansehen musstest, doch mir blieb keine andere Wahl.” flüsterte er sanft und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. “Zieh dir etwas warmes über, ich möchte dir etwas erklären und zeigen.” sprach Cosmin und wandte sich dem Kleiderschrank zu.
Er hielt mir eine warme Allwetterjacke hin und zog mir, als ich sie angezogen hatte, den Reißverschluss zu.
Ich wusste immer noch nicht so recht was ich sagen sollte.
Cosmin hatte diesen Mann zweimal brutal von sich geworfen. Hätte ihn wahrscheinlich sogar gepfählt, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Ich war mehr als erschrocken von dieser Brutalität, doch andererseits dachte ich darüber nach, was passiert wäre, wenn er es nicht getan hätte. Dieser Josh hätte mich ausgesaugt.
Cosmin musste seine Autorität immer wieder beweisen, damit die Jungvampire ihm und seinem Gefolge nicht auf der Nase herum tanzten. Außerdem wollte er mich beschützen. Bei dem Gedanken wurde mein Herz schwer, er hätte den Mann für mich getötet. Er sagte ich wäre sein Leben, seine Existenz und er würde auf mich aufpassen, egal was passiert. Ich spürte die Tränen in meine Augen steigen und versuchte sie vor dem überquellen zu hindern. Ich beobachtete Cosmin wie er sich umzog, eine schwarze Lederhose saß wie maßgeschneidert und ein T-Shirt betonte seinen muskulösen Oberkörper. Nachdem er seine Stiefel verschlossen hatte, sah er von der Bettkante zu mir auf.
“Sophie, meine Liebste, was ist los?” kaum hatte er zu ende gesprochen, stand er vor mir und legte beide Hände auf meine Wangen. Vorsichtig sah ich zu ihm auf und blinzelte.
“Ach nichts, die letzten Stunden brechen gerade über mich herein.” stotterte ich atemlos und ließ die Schultern hängen. Cosmins Arme schlangen sich um mich und ich legte meine Wange an seine Brust.“Du hättest es nicht mit ansehen sollen. Vielleicht wäre es besser gewesen, dich einfach so schnell wie möglich heraus zu bringen.”
Seufzte er bedrückt.
“Ich muss mich an deine Welt gewöhnen, Cosmin, egal ob es mir gefällt oder nicht. Ich kann nicht davor weglaufen, sondern muss lernen damit umzugehen. Gib mir Zeit.” hauchte ich erschöpft in sein Shirt und krallte meine Finger hinein um es an meine Nase zu halten und seinen Geruch in mir aufzunehmen.
“Soviel, wie du brauchst.” Cosmin hauchte mir noch einen Kuss auf die Stirn und löste sich von mir.
“Ich würde dir gerne etwas zeigen.”
Erklärte er weiter und schwang sich seinen Umhang über die Schultern, bevor er mir seine Hand hinhielt. Ich lächelte ihn vorsichtig an, griff aber dann beherzt danach und warf mich in seine Arme.
“Wohin gehen wir?” fragte ich neugierig, als sich seine Arme samt Umhang um meine Schultern legten.
“Ich zeige dir einen Ort, an dem ich meine schlimmsten Tage verbracht habe.” gestand er und zog mich mit in eine leere Dunkelheit.
Als ich die Augen wieder öffnete war es aber kein Deut heller geworden. Die warme Jacke die ich trug, hielt die kalten Windböen ab. Ich schüttelte den Kopf und versuchte mich umzusehen. In der Ferne konnte ich Wasser erkennen in dem sich der Mond spiegelte. Dunkle Wellen ließen sein Bild verschwimmen und kalte Windböen bliesen salzige Luft in meine Nase.
“Wo sind wir hier?” stotterte ich vor Kälte und drückte mich näher an Cosmin.
“An der Küste, es gibt hier einen Felsvorsprung der in eine kleine Höhle führt. Komm.” er packte mich bei den Oberschenkeln und hob mich an. Kaum, dass ich etwas sagen konnte, lief er los und ich klammerte mich erschrocken an seinen Hals.

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Der schwarze Gral -Blutrausch-
FantasySeit drei Jahren lebte Sophie schon allein. Doch als ein mysteriöser Graf nach einem unglücklichen Zufall in ihr Leben tritt, stellt dieser es komplett auf den Kopf und entführt sie in eine völlig andere Welt. Als Sophie glaubt, wieder alles meister...