Diciassette

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Das war sie wirklich. Meine beste Freundin.

Grace.

Also war sie die Freundin von Vincents Bruder.

"Du bist dann wohl die Freundin von Viktor. Leandro hat mir schon sehr viel von dir erzählt. Reizend siehst du heute aus.", sie hielt mir gespielt die Hand hin. "Schön dich endlich kennen lernen zu dürfen"

"Grace, hör auf", knurrte ich leise.

Oh man, das würde ja interessant werden.

Lachend umarmte sie mich. "Was machst du hier? Arbeitest du hier?"neckte sie mich.

"Putzfrau?"

"Und du bist also die mit der berühmten Zunge, von der mein Bruder immer erzählt.", Vincent nahm meine Hand in seine.

"Ha-Ha-Ha Viktor ist ja voll witzig"

Viktor? Oh man!

"Vincent"

"Meine ich doch"

"Da wir nun alle hier sind,können wir auch essen. Ihr habt doch bestimmt hunger mitgebracht."

Woraufhin wir vier nickten.
Ich schluckte und sah Vincent an, der mich mit gerunzelter Stirn musterte.

"Ich helfe Ihnen in der Küche" meinte ich und folgte ihr. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass die Freundin von Leandro Grace ist. Warum hat sie mir nichts gesagt?

"Ich helfe auch" hörte ich sie hinter mir sagen.

"Schleimerin" flüsterte sie mir.

"Alles ist schon in Tellern und Gefäßen, wir müssen es nur herübertragen" sagte sie und griff sich die Kartoffeln und verließ die Küche wieder.
Als Chiara aus der Sichtweite war, drehte ich mich zu meiner besten Freundin.

"Grace! Du hast ein Freund und sagst mir das nicht?!", flüsterte ich sauer.

"Das ist nicht mein Freund! Er ist EIN Freund", meinte sie, was mich so gar nicht überzeugte.

"Ein Freund?"

"Ja. Wir haben uns beim einkaufen im Supermarkt kennengelernt, nur Freunde. Ich bin nur hier, weil er eine Begleitung wollte. Seine Freundin hatte keine Zeit und deswegen bin ich hier."

"Und deswegen schaut er dich so an?" und deutete mit einem Kopfnicken auf Leandro, der uns durch die offene Küche beobachtete. Mit einem unschuldigen Grinse sah sie mich an.

"Du hast auch gelogen" meinte sie daraufhin.

Ich schüttelte den Kopf.

"Ich habe nicht gelogen, ich habe nur nicht gesagt, wer es ist"

"Das ist das gleiche" meinte sie.

"Nicht wirklich, nein"

"Ach Alissia, jetzt sei nicht so. Freu dich doch! Du hast einen sehr guten Fang gemacht"

"Er ist nicht mein Freund" murmelte ich und verschränkte die Hand vor der Brust.

"Dann halt irgendwas dazwischen"

Ich seufzte.

Irgendwas dazwischen. Das hörte sich doch gut an.

"Okay, lassen wir das einfach. Wir sind beide hier, wir waren beide nicht ehrlich, aber wir hatten unsere Gründe"

Sie nickte.

"Genießen wir die Zeit, obwohl hast du den Vater kennengelernt?"

Ich nickte.

Too weak to loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt