Take Nineteen - Morgendliches Drama.

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Everything happens for a reason.

- Perrie Edwards.

NIALL - London || Ein schmerzhaftes Ziehen riss mich aus meinem Dornröschenschlaf. Der Schmerz machte sich im unteren Bereich meines Rückens breit. Langsam und nicht ohne ein schmerzhaftes Stöhnen von mir zu geben, setzte ich mich ordentlich auf den Sessel hin und wartete, dass der Schmerz langsam verschwand und ich endlich wieder durchatmen konnte.

Man, ich wusste gar nicht mehr wie das war, wenn man eine ganze Nacht eine Mütze voll Schlaf bekam. Nachts wach in einem Bett zu liegen und sich stundenlang unruhig hin und her zu wälzen war einfach nicht mein Ding und zerrte an meinen Kräften für die kommende Zeit.

Wahrscheinlich hätte ich noch drei weitere Stunden schlafen können, wenn der Schmerz nicht gewesen wäre. Der Sessel war aber vielleicht auch unangenehm.

Im nächsten Moment blinzelte ich verwirrt und stellte tatsache fest, dass ich auf einem unbequemen, alten Sessel eingeschlafen war und dass es sich nicht um das große, bequeme Bett in meiner Wohnung handelte. Dann ließ ich meinen Blick über das Zimmer gleiten, dem Wohnzimmer.

Ein durchgesessenes Sofa, ein Couchtisch mit einigen Katschern, ein Mülleimer, in dem eine angebrochene Tafel Schokolade als auch gefühlte fünf Tonnen Taschentüchern lag. Schränke mit tausenden von Büchern, deren Seiten längst vergilbt waren und weitere Schränke, in die einfach zahllose Dinge willkürlich reingestopft worden sind.

Das war definitiv nicht meine Wohnung, denn meine Wohnung war modern eingerichtet und nicht mit so viel Virlefanz ausgestattet.

Ich blickte auf die Fotos, die an der Wand hingen. Mir kam wieder in Erinnerung, dass ich nach meinem Irlandbesuch nicht direkt wieder in meine Wohnung gefahren war, sondern Jade einen Besuch abgestattet hatte. Ich spürte noch die Tropfen des plötzlichen Regens und die Eiseskälte auf meiner Haut.

Automatisch begann ich zu frösteln.

Im Nebenzimmer hörte ich das Wasser der Dusche rauschen. Jade war also auch schon war. Müde rieb ich mir durch die Augen und stand mit wackeligen Augen auf, dabei rutschte die Decke von meinem Schoß. Ich erinnerte mich noch ganz genau daran, dass ich gestern Abend, nachdem ich bei Tom & Jerry dem Schlaf die Klinke gegeben hatte, keine Decke auf mir liegen hatte.

Das musste dann wohl Jade gewesen sein, obwohl ich nicht ganz verstand, wieso. Sie war immer noch sauer auf mich, dass war mir durchaus bewusst und ich merkte es an der Art, wie sie sich nun gegenüber von mir verhielt. Doch hätte ich nicht gedacht, dass sie einen Hauch von Güte mir gegenüber besaß, gar von Freundlichkeit.

Leise seufzte ich und sah zu der Sporttasche, die noch immer an derselben Stelle stand, an der ich sie gestern Abend abgestellt hatte.

Nun bückte ich mich, um nach meinem Handy zu kramen, doch hatte es sich besser versteckt als ich gedacht hatte. Als ich mit meinen Fingern das Plastik zu spüren bekam, betrat Jade gähnend das Wohnzimmer. Sie bedachte mich mit keinem einzigen Blick, sie ging stur an mir vorbei und brachte lediglich ein "Morgen" zustande.

Wieder verließ ein leises Seufzen meinen Mund.

Statt zu schauen, ob ich Anrufe oder wichtige Nachrichten verpasst hatte, steckte ich das Handy in die Hosentasche und folgte ihr langsam in die Küche. Jade stand an der Kaffeemaschine und summte ein Lied, während sich die Tasse mit dem heißen Getränk füllte. Wortlos setzte ich mich an den Tisch.

"Danke, dass du mich nicht rausgeschmissen hast", ich räusperte und rieb mir leicht die Nase.

"Es war lediglich eine Ausnahme. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt." Die Antwort war hart, härter als ich jemals gedacht, mir zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht bewusst war. Stattdessen schluckte ich schwer. Ich sah ihr zu, wie sie für sich ein Brot schmierte und den Kaffe in sich hineinschüttete, ehe sie mir die Packung Toasts zuwarf. "Wenn du Hunger hast, mach' dir ein Toast, wenn nicht, lass' es einfach auf dem Tisch liegen. Du weißt ja, wo der Rest ist."

Larmoyanz  | n.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt