Take Ten - Schlechtes Gewissen.

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Everyday

Is A

Second

Chance.

- unbekannt.

PERRIE – New York || Events wie die British Music Awards, Teen Choice Awards oder der Summertime Ball waren ja schon in der Klasse der gigantischsten Veranstaltungen, wenn es um die Musik ging. Aber der American Singer Contest übertraf alles. Von der Bühne her, der Anzahl der Zuschauer, bis zu den Performern.

Es war einfach nur gigantisch und atemberaubend.

Als ich einen erneuten, verblüfften Blick zu der riesigen Zuschauermenge wagte, schlug mein Herz ein klein wenig schneller und sofort schoss mir das Adrenalin durch die Adern.

„Nach meinen Schätzungen zufolge sind das wahrscheinlich mehr als vierhunderttausend Menschen, plus minus ein paar Gequetschte." Jade lehnte sich neben mich an die Wand und ließ ihren Blick über die Menge schweifen. „Es könnten auch gut hunderttausend mehr sein."

Wenn man sie jetzt so sah, konnte man meinen, in den letzten Wochen wäre nichts passiert. Sie war relaxed und die Ruhe selbst. So wie sie früher immer gewesen war. Abgesehen von dem Lächeln, das zu dem Rest nicht passte. Es wirkte merkwürdig stumpf und unecht.

Jedoch musste ich feststellen, dass sich in den letzten Tagen einiges bei ihr verändert hatte.

Sie zog keine traurigen Mienen mehr.

Sie wirkte nicht glücklich, aber traurig war sie auch nicht mehr. Es war, als hätte sie halb mit dem Kapitel abgeschlossen, aber halt nun nicht ganz.

Ihr Blick wanderte an mir vorbei und sie schnaubte: „Ich bin dann irgendwo in einem zehn Kilometer-Radius." Damit machte sie sich aus dem Staub und als ich mich umdrehte, erkannte ich auch den Grund, weshalb sie so überstürzt den Rückwärtsgang einlegte.

Zayn schenkte mir sein schönstes Lächeln und drückte mir einen sanften Kuss auf den Mund.

„Na, schon aufgeregt?" Er grinste und strich sich eine lockere Strähne aus seinem Gesicht.

„Nicht mehr als sonst", erwiderte ich leichtfertig. „Es ist nur ... diese Zuschauermenge. So viele hatten wir noch nie." – „Ich auch noch nicht." Irgendetwas sagte mir, dass er auch von der Zeit mit der Band sprach, aber es sich nicht anmerken ließ. Man stieß bei ihm nur noch auf Granit, wenn man ihn darauf ansprach. Deswegen hatte ich es aufgegeben.

Ein paar hektische Kameramänner rannten an uns vorbei. Ihnen lief der Schweiß an der Stirn hinab, sie waren sichtlich aus der Puste. Mir taten die Kameramänner leid, aber ich würde trotzdem nicht ihren Job übernehmen wollen.

„Und, wie lief eure Generalprobe?"

Meine Antwort war ein Kopfschütteln: „Frag lieber nicht."

Meine Erinnerungen schweiften zu der chaotischsten Generalprobe meines Lebens zurück. Erst hatte die Musik nicht funktioniert, dann hatte das Licht Probleme. Schlussendlich musste ich Jane mit Blicken töten, damit sie sich nicht ganz so statisch bewegte. Ihr behagte es immer noch nicht, mit Niall zu tanzen, das sah ich ihr an. Aber sie musste jetzt dadurch. Da konnte auch ich ihr nicht helfen.

Ich konnte jedenfalls sagen, dass ich sehr glücklich sein werde, wenn dieser ganze Quatsch zu Ende ist und ich mich in mein Bett zuhause in London kuscheln und einfach nur abschalten kann.

„Und deine?"

„Eigentlich recht gut. Abgesehen davon das Khan mir mal wieder dermaßen auf den Sack gegangen ist. Der denkt, weil wir einen Song zusammen geschrieben haben, dass wir jetzt beste Kumpels werden." Zayn schnaubte. „Das kann der sich ganz schnell abschminken."

Larmoyanz  | n.hWo Geschichten leben. Entdecke jetzt