Eine Freundschaft ist wie eine Ehe...
...in guten wie in schlechten Zeiten.
- Unbekannt
JADE - South Shield || „Jaaaaadey!" - „Jade, Schaatz!" - „Jade Amelia Thirlwall!" - „JADE!!" Jade, lass bloß die Augen zu. Ignorier sie einfach, sie wird gleich schon aufhören nach dir zu rufen. Das hat sie immer getan, sie wird es auch heute tun. Sie wird gleich seufzen und weiter ihren Kram weitermachen und mich in Ruhe lassen, wie im... „Jade Amelia Thirlwall!" Meine Mutter öffnete energisch meine Zimmertür. Ihre Lederstiefel klackerten auf meinem Holzboden. Ich drückte mein Gesicht noch tiefer in mein Kissen bis zum geht nicht mehr, aber meine Mutter entzog es mir einfach.
„Maaan, ich bin doch wach!", gab ich entrüstet von mir und rieb mir die Augen wach. Das Kissen landete wieder neben mir auf dem Bett, meine Mutter verschränkte die Arme. „Ich glaube, du machst das extra. Habe ich Recht?" - „Recht? Recht womit?" Gespielt ahnungslos sah ich sie an, innerlich gab ich mir tausend Backpfeifen.
Ach verdammt!
„Jade..." Meine Mutter seufzte und setzte sich neben mich auf das Bett. Sie legte einen Arm um meine Schulter und zog mich an sich. „Ich weiß doch, dass dich diese ganzen Auftritte und was ihr sonst noch macht auspowern, aber... Jade. Früher warst du immer sofort da, wenn man nach dir gerufen hat. Heute sieht es so aus, als würdest du deine ganze Familie ignorieren."
Ich sah sie nur an, mein Mund stand leicht offen. Ein Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sie hatte Recht. Früher fand man mich kaum im Bett, aber heute...diese ganzen Auftritte, Interviews...sie raubten mir meine Energie.
Aber es war nicht das Einzige, was mir seit geraumer Zeit den Schlaf raubte.
Diese Sache erdrückte mich. Immer wenn ich seinen Namen hörte, egal ob es aus dem Radio kam, er in irgendeiner Klatsch-Sendung aus dem Fernsehen ausgestrahlt wurde oder weiß der Geier wo, musste ich zurückdenken. Ich konnte einfach nicht anders. Ständig musste ich an ihn denken.
„Jade." Meine Mutter nahm mein Gesicht in ihre Hände und sah mich aus ihren treuen grauen Augen an. „Was ist los mit dir?"
Ich schluckte wieder.
„Ich weiß es nicht." Meine Stimme war leise.
Schon wieder kam mir das Bild vor meinem inneren Auge. Ich. Alleine. In einem fremden Hotelbett. Hinter mir die Skyline von New York. Die Sonne scheint, und doch ist mir eiskalt. Ich erinnere mich an das Gefühl, dass ich hatte, bevor er verschwunden war und mich alleine gelassen hatte. Es war berauschend gewesen, und noch nie in meinem Leben hatte ich davon genug bekommen können. Wir hatten zu viel getrunken - es war mehr oder weniger der Alkohol schuld gewesen, dass es passiert es.
Aber es war nicht nur Freundschaft, die da geherrscht hatte.
Es war mehr gewesen.
Und genau das hatte mein Inneres zerbrechen und mein Herz bluten lassen.
Als ich an diesem Morgen aufgewacht war, hatte ich gedacht, er würde neben mir liegen, eine Strähne aus meinem Gesicht streichen, mir in die Augen sehen, die Form meiner Lippen nachfahren . Doch ich war mit dieser Eiseskälte aufgewacht.
Seit jenem Tag hatte ich aufgehört zu leben.
Ich hatte nicht mehr mit ihm geschrieben noch telefoniert. Ich hatte seit sechs Monaten keinen Kontakt mehr zu ihm. Es war, als hätte diese eine Nacht dafür gesorgt, dass wir uns hassen.
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Larmoyanz | n.h
Fanfic"Jemandem dein Herz zu schenken, ist das größte Geschenk und die schwerste Sünde zugleich." ©maybeimyou. 2015